16. Oktober 2023, 6:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Für Menschen mit Spinnenphobie ist der Herbst keine angenehme Jahreszeit. Denn an Zimmerdecken, Wänden und Fußleisten sitzen die achtbeinigen Tiere nun anscheinend immer öfter. Aber warum sind gerade im Herbst so viele Spinnen im Haus?
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen: Im September und Oktober zieht es nicht nur uns Menschen, sondern offenbar auch viele Spinnen nach drinnen. Immer häufiger tauchen sie jetzt in Zimmerecken, unter Schränken und in Waschbecken oder Badewannen auf. Aber warum eigentlich?
Gibt es im Herbst mehr Spinnen?
Beim Herbstspaziergang sieht man sie oft im fahlen Sonnenlicht glitzern: Tautropfenbenetzte Spinnennetze, die darauf schließen lassen, dass sich die achtbeinigen Krabbler ganz in der Nähe befinden. Wahrscheinlich sind es zwei verschiedene Faktoren, die dazu beitragen, dass wir im Herbst vermehrt Spinnen beobachten – und das auch in der Wohnung.
Zum einen sind die Krabbler den ganzen Sommer über gewachsen. Sie haben fleißig Insekten vertilgt, sich immer wieder gehäutet und inzwischen eine stattliche Größe erreicht. Dadurch fallen sie uns einfach stärker auf als im Frühjahr. Im Frühling gibt es zwar mehr Spinnen als im Herbst, doch die Winzlinge fallen dann häufig Vögeln und anderen Fressfeinden zum Opfer.
Zum anderen sind viele Spinnenarten im Herbst besonders aktiv. Vor allem die Männchen sind nun unterwegs, auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen. Insbesondere abends und nachts lassen sie sich beobachten – unter Umständen auch innerhalb der Wohnung.
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Welche Spinnen kommen im Herbst ins Haus?
Es liegt also nicht am ungemütlichen Herbstwetter, wenn Spinnen nun zu uns ins Haus kommen. Warme, trockene Heizungsluft mögen viele Arten ohnehin nicht, weshalb sie sich am liebsten in unbeheizten oder feuchten Räumen wie im Keller, auf dem Dachboden oder im Badezimmer aufhalten.
Zu den Arten, die man jetzt (unfreiwillig) zu Hause beobachten kann, zählt die Hauswinkelspinne. Sie ist auch unter den Spitznamen Kellerspinne und Hausspinne bekannt und erreicht eine Bein-Spannweite von bis zu acht Zentimetern. Auch die Große Winkelspinne und die Große Zitterspinne verirren sich immer wieder in unsere Wohnräume.
So wird man Spinnen tierfreundlich wieder los
Spinnen im Haus sind durchaus nützlich. Sie fressen Mücken und andere unerwünschte Tierchen. Trotzdem möchten viele Menschen die ungebetenen Gäste am liebsten sofort wieder loswerden. Doch statt den unbeliebten Achtbeinern mit dem Staubsauber, dem Pantoffel oder einer zusammengerollten Zeitung zu Leibe zu rücken, sollten Tierfreunde eine sanftere Methode wählen.
Am einfachsten ist es, ein Glas über die Spinne zu stülpen, ein Stück festes Papier oder einen Karton unter ihre acht Beine zu schieben und das Tier auf diese Weise nach draußen zu befördern. Zudem gibt es im Handel spezielle Lebend-Insektenfänger aus Plastik, mit deren Hilfe selbst Menschen mit Spinnenphobie die Krabbler problemlos einsammeln können. Ultraschall-Stecker zur Spinnenabwehr sind dagegen weitestgehend nutzlos.
Um Spinnen, aber auch Mücken, Fliegen und andere kleine Eindringlinge aus dem Haus fernzuhalten, empfiehlt sich das Anbringen von Insektengittern bzw. -netzen an den Fenstern. Doch auch sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz: Den Tieren genügt ein Spalt von wenigen Millimetern, etwa im Mauerwerk oder in der Tür, um einen Weg ins Haus zu finden.
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Biologin gibt Antwort Darum bleiben Spinnen nicht am eigenen Netz kleben
Quellen
- nabu.de, „Zum Herbstanfang zieht es vermehrt Spinnen ins Haus“ (aufgerufen am 12.10.2023)
- augsburger-allgemeine.de, „Warum befinden sich aktuell so viele Spinnen in den Häusern?“ (aufgerufen am 12.10.2023)
- bz-berlin.de, „Warum jetzt die Spinnen ins Haus kommen“ (aufgerufen am 12.10.2023)
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