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Hygiene

So oft sollten Sie die Wasser- und Futternäpfe Ihrer Haustiere reinigen

Eine Katze setzt sich vor ihrem Futternapf hin
Katzen gelten als eher wählerische Esser, die auch ihr Lieblingsfutter verschmähen, wenn der Napf nicht blitzeblank sauber ist Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

28. Mai 2024, 15:48 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Haustiere bekommen Futter und Wasser meist in Näpfen angeboten. Damit sich darin keine Keime bilden, die das Immunsystem des Tieres schwächen können, sollte man diese regelmäßig säubern. Nur, wie oft ist es eigentlich nötig, Wasser- und Futternapf zu reinigen? Und welche Reinigung kommt für welches Material infrage?

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Jeder Haustierhalter scheint seine ganz eigene Herangehensweise zu haben, was Napfhygiene angeht. Manche entfernen die leeren Schalen direkt nach der Fütterung, andere füllen auch noch nach einer Woche neues Futter in den nicht gereinigten, aber sauber erscheinenden Napf. Denn gerade Hunde schlecken ihre Futternäpfe meist bis auf den letzten Krümel oder Soßenrest aus, sodass oberflächlich kein Schmutz oder Futterreste zu sehen sind. Bei wählerischen Katzen jedoch bleiben auch manchmal Futterreste zurück, die hartnäckige Krusten bilden können. Allerdings sollte man nicht nur deswegen Futternapf und Wasserspender häufig viel konsequenter reinigen, als vielen Haltern bewusst ist.

Wie sieht gute Napfhygiene aus?

Besonders an warmen Tagen kann es zu Bakterienbildung und Keimen in Wasser- oder Futternapf kommen. Lässt man Feuchtfutter von Hund und Katze dann zu lange draußen stehen, könnten auch Fliegen ihre Eier darin ablegen. Bei Vogel oder Hamster hingegen ziehen Obst und Gemüse schnell Fruchtfliegen an.

Deshalb sollte man Futter, das Haustiere nicht sofort fressen, nicht einfach nur abdecken, sondern besser entfernen. Die meisten Vierbeiner verschmähen angetrocknete Reste ohnehin. Aber auch im Speichel von Hund und Katze können sich Krankheitserreger befinden – und die landen auch in blitzblank ausgeleckten Futternäpfen oder Wassertrögen.

Auch auf das Material kommt es an. Nicht nur mögen viele Tiere wegen des Eigengeruchs keine Näpfe aus Plastik, diese werden nach längerem Gebrauch auch rau und es können sich Teile davon ablösen. Auch bei bemalten Schalen aus Porzellan dagegen kann nach einiger Zeit die Glasur bröckelig werden. An Schadstellen und mikroskopisch kleinen Ritzen kommt es dann häufiger zu Keimbildung. Generell lassen sich daher Näpfe aus Edelstahl oder Keramik durch ihre glatten, versiegelten Oberflächen einfacher reinigen. Auch bilden sich in ihnen keine unangenehmen Gerüche.

Wie sollte man Wasser- und Futternäpfe reinigen? 

Die beste und gründlichste Reinigung von Futternäpfen findet tatsächlich in der Spülmaschine statt. Denn hier werden hohe Temperaturen erreicht, die Keime wie Bakterien zuverlässig abtöten. Während manche Näpfe aus Kunststoff diesen hohen Temperaturen nicht standhalten, kann man Näpfe aus Keramik oder Edelstahl unbedenklich bei 60 Grad in der Spülmaschine reinigen.

Daher überprüft man am besten als Erstes, ob der Napf auch spülmaschinenfest ist. Man erkennt dies meist an einem Symbol aus Trinkglas und Gabel, welches sich in der Regel auf der Unterseite des Napfes befindet. Sieht man es, kann es direkt in der Maschine landen – vorausgesetzt, es macht einem nichts aus, dass man dort auch das Geschirr des Zweibeiners mitwaschen will.

Wer keine Spülmaschine besitzt oder den Futternapf darin nicht reinigen möchte, greift zu Schwamm oder Spülbürste. Wichtig dabei ist, dass man diese ausschließlich zum Reinigen der Näpfe benutzen und regelmäßig erneuern sollte. Beim Reinigen lässt man die Seifen-Wasserlösung zunächst ein paar Minuten einwirken, damit sich verhärtete Krusten lösen, dann spült man mit klarem Wasser nach und trocknet die Näpfe vollständig mit einem sauberen Geschirrtuch ab. Statt mit Spülmittel lassen sich die Näpfe auch mit Backpulver reinigen. Auch Schalen aus bemaltem Porzellan – wie auch die meisten Näpfe aus Kunststoff – sollte man mit der Hand auswaschen. Dazu am besten mit heißem Wasser und einem Tropfen Spülmittel (ohne scharfe Gerüche wie Zitrone) arbeiten.

Auch interessant: 5 Anti-Schling-Näpfe für Hund und Katze im Vergleich

Wie oft sollte man Futter- und Wassernäpfe auswaschen? 

Egal, ob von Hund, Katze, Nagetier oder Vogel: Der Futternapf sollte man mindestens einmal täglich gründlich reinigen – idealerweise sogar nach jeder Fütterung. Bei Trockenfutter reichen auch alle zwei Tage, falls man es einmal vergisst. Für den Wassernapf gilt das Gleiche. Wer die Näpfe in der Spülmaschine reinigt, sollte daher am besten zwei Sets an Wasser- und Futternäpfen für sein Tier besitzen, damit immer ein sauberer Napf zur Verfügung steht.

Mindestens alle 14 Tage, noch besser wöchentlich, sollte man die Wasser- und Futternäpfe seiner Haustiere aus Gründen der Hygiene und aus Schutz vor Krankheitserregern auch desinfizieren. 

Wie sollte man Näpfe desinfizieren? 

Um Keime wie Bakterien, Viren, Schimmelpilze, Parasiten, Algen oder Sporen abzutöten, kann man nach dem gründlichen Auswaschen spezielle handelsübliche Desinfektionsmittel benutzen. Wer lieber auf natürliche Hausmittel setzt, die für Haustiere gut verträglich sind, kann auch zu Essigessenz, Zitronensäure oder Sauerkrautsaft greifen. Diese säurehaltigen Hausmittel sollte man mit Wasser verdünnt anwenden. Danach spült man die Näpfe gut aus, damit keine Rückstände zurückbleiben, trocknet sie vollständig ab. Am besten gönnt man den gereinigten Näpfen dann noch eine „Auslüftungszeit“, damit auch die empfindlichsten Nasen keine Zitrone mehr daran riechen können.

Louisa Stoeffler
Redakteurin

Wie oft ich die Näpfe meiner Katze reinige

Letztens hatte ich zu Hause eine merkwürdige Situation. Der Napf von meinem Kater war nach seinem Frühstück weg. Ich fragte meinen Partner nach dem Verbleib, und die Antwort lautete: „Der muss ja auch mal saubergemacht werden.“ Darauf antwortete ich fassungslos: „Aber das hab ich doch vor einer halben Stunde gemacht.“ Scheinbar ist mein Napfhygiene-System so kompliziert und gleichzeitig so unauffällig, dass es unverständlich wirkt.

Mein Kater Remo bekommt sowohl Trocken- als auch Nassfutter. Dafür verwende ich zwei verschiedene Näpfe. Den Trockenfutternapf (aus Metall) fülle ich im Idealfall drei bis viermal pro Tag, nutze ihn bis zum Nachmittag. Zum Abendessen bekommt er dann Nassfutter in einem separaten Keramik-Futternapf. Beide werden spätestens am nächsten Morgen gespült oder in die Spülmaschine gepackt und durch frische ersetzt. Das ist für mich so selbstverständlich, dass der „auch mal saubermachen“-Gedanke auf mich einfach nur merkwürdig wirkte.

Auch Remos Wassernäpfe reinige ich jeden Tag – bei starker Hitze sogar zweimal täglich –, denn nach spätestens 24 Stunden bildet sich darin eine leicht schleimige Schicht am Boden, die ich selbst auch nicht mittrinken wollen würde. Zusätzlich nutze ich regelmäßig Kalkentferner für den Wassernapf und zusätzlich Desinfektionsmittel, mit dem ich auch den Futternapf reinige.

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Futter- und Wasserspender säubern

Viele Halter setzen bei der Versorgung ihrer Teile auch auf Futterautomaten, Wasserspender oder Trinkbrunnen. Auch diese sollte man in regelmäßigen Abständen säubern und desinfizieren. Dies gestaltet sich nicht immer einfach, wenn die Bauteile zum Beispiel fest miteinander verbunden sind. Dann muss man das eingefüllte Futter zum Beispiel komplett herausnehmen, um die Futterschale des Automaten zu reinigen.

Gerade bei Wasserspendern und Trinkbrunnen sollte man zusätzlich darauf achten, dass man hier am besten gefiltertes Wasser einfüllt, damit die Apparatur nicht verkalkt. Denn besonders wählerische Katzen nutzen den eigentlich zur Wasseraufnahmen animierenden Brunnen nicht mehr, wenn das Wasser komisch riecht oder überall Kalkablagerungen sichtbar sind. Doch auch im Inneren von Trinkbrunnen können sich bei mangelnder Hygiene Bakterienkulturen ansammeln, die alles andere als appetitlich sind.1,2

Fazit: Generell ist der Arbeitsaufwand bei einer Trockenfütterung geringer, da aber durch den Speichel Keime eingetragen werden, sollte man aus Hygienegründen auch hier alles regelmäßig reinigen und dabei auch die Futterstellenunterlage nicht vergessen. 

Quellen

  1. Petdoctors.at, „No-Go: Keime im Futternapf als Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen(aufgerufen am 28.5.2024) ↩︎
  2. Magazin-Tierheimhelden.de, „Trinknapf – Vorsicht vor der Keimfalle“ (aufgerufen am 28.5.2024) ↩︎
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