4. Dezember 2024, 8:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für viele gehören zur Weihnachtszeit nicht nur Plätzchen und Glühwein, sondern auch eine festliche Beleuchtung. Dass von dieser eine Gefahr für Tiere ausgeht, wissen vermutlich nur die wenigsten.
Gerade die Vorweihnachtszeit stellt für viele Menschen eine gemütliche Zeit dar: Draußen ist es kalt und zu Hause macht man es sich mit Tee oder heißer Schokolade auf dem Sofa bequem. Passend dazu schmückt man sein Zuhause weihnachtlich. Von Lichterketten in den Fenstern bis hin zu blinkenden Leuchten im Vorgarten – bei der Weihnachtsbeleuchtung sind oft keine Grenzen gesetzt. Doch was für uns Menschen schön anzusehen ist, kann eine gefährliche Störung für die Tiere darstellen.
Störung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus
Wie wir Menschen haben auch die Tiere einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Durch hell leuchtende Weihnachtsbeleuchtung kann dieser allerdings schnell gestört werden. Gerade nachtaktive Tiere sind dann in ihrer natürlichen Lebensweise gefährdet. So etwa der Igel, der die Dunkelheit für die Futtersuche nutzt.
Der BUND Bremen empfiehlt daher nächtliches Licht so sparsam wie möglich einzusetzen und idealerweise auf nächtliche Beleuchtung zu verzichten. Doch auch schon eingebaute Dimmer können die Lichtstärke bereits um die Hälfte reduzieren. Auch tagaktive Tiere profitieren davon, da sie die nächtliche Dunkelheit zum Schlafen nutzen. Ein netter Nebeneffekt für uns Menschen ist außerdem die Senkung der Energiekosten.1
Auf warmweißes Licht setzen
Wer dennoch Weihnachtsbeleuchtung einsetzen möchte, kann mit warmweißem Licht und geringem Blauanteil die Tiere schützen. Empfohlen wird Licht mit einem Blauanteil im Spektrum von 2000 bis maximal 3000 Kelvin. Denn gerade Insekten reagieren besonders stark auf kaltweißes oder neutrales Licht. Sie leiden besonders unter greller Weihnachtsbeleuchtung. Gewöhnlich sind sie lediglich an das schwache Licht des Mondes gewöhnt.
Zwar sind im Winter nur wenig Insekten unterwegs. Doch dank immer höherer Temperaturen, können einige Insekten auch im Dezember unterwegs sein. Grelle Weihnachtsbeleuchtung stört sie dann massiv in ihrem Orientierungssinn. Daher kommt es immer häufiger dazu, dass sie von dem hellen Licht geblendet werden und ständig gegen Fensterscheiben oder Laternen fliegen. Dies führt zu einem immensen Energieverlust, der sogar zu in ihrem Tod enden kann.
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„Vollständiger Verzicht von Weihnachtsbeleuchtung sei realitätsfremd“
Dass nicht jeder auf seine Weihnachtsbeleuchtung gänzlich verzichten möchte, ist Bernd Quellmalz, dem Pressesprecher des BUND Bremen, bewusst. Durch die Einhaltung der Tipps kann aber ein wichtiger Beitrag im Tierschutz geleistet werden.
Wer denkt, dass mit der störenden Weihnachtsbeleuchtung für Tiere nur das exzessive Schmücken des gesamten Hauses und des Vorgartens mit hunderten Lichterketten und beleuchteten Dekoelementen gemeint ist, liegt falsch. Auf Nachfrage, ob Insekten und Vögel auch bereits von Lichterketten in Fenstern von Familienhäusern gestört werden, antwortete Bernd Quellmalz PETBOOK, dass die Lichtverschmutzung, die Insekten und andere Tiere beeinträchtigt und stört, unabhängig davon ist, wo sich die Lichtquellen befinden.