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Pfotenpflege

Welchen Tieren muss man die Krallen schneiden?

Krallen schneiden
Katzen zählen zu den Tieren, bei denen sich das Schneiden der Krallen kompliziert gestalten kann Foto: iStock/ lekcej
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

28. Dezember 2022, 13:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Bei uns Menschen sind es die Finger- und Fußnägel, bei unseren Haustieren die Krallen. Die Vierbeiner nutzen die gebogenen Fortsätze ihrer Pfoten als Waffen, Werkzeuge oder zum Greifen. Genau wie menschliche Nägel bestehen tierische Krallen aus einer harten Hornsubstanz. Da sie ein Leben lang wachsen, stellt sich die Frage, ob und bei welchen Tieren man als Besitzer die Krallen schneiden muss.

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Viele Menschen widmen sich hingebungsvoll der Nagelpflege: Sie knipsen und feilen, kürzen und lackieren. Doch wie ist das eigentlich bei unseren Haustieren: Brauchen sie Hilfe bei der Maniküre? Bei welchen Tieren muss man die Krallen schneiden – und wie geht das? PETBOOK erklärt, was Tierhalter beachten sollten.

Wann müssen Krallen geschnitten werden?

Normalerweise nutzen sich die Krallen unserer Haustiere von selbst ab, wenn diese auf verschiedenen Untergründen laufen. Doch nicht alle Vierbeiner haben die Gelegenheit dazu. Bekommen Kaninchen und Meerschweinchen beispielsweise nicht genügend Auslauf, kann es passieren, dass ihre Krallen zu lang werden. Die Tiere können dann nicht mehr richtig laufen und bleiben womöglich mit ihren langen Krallen am Teppich hängen. Zudem können lange Krallen abbrechen oder nach innen wachsen und dadurch Verletzungen verursachen. Wenn Tiere dazu neigen, ihre Krallen nicht selbst abzunutzen, hilft das Schneiden der Krallen in regelmäßigen Abständen.

Katzen pflegen ihre Krallen beim Putzen in der Regel ebenfalls selbst. Wenn die äußere Nagelhülle aufbricht, kommt eine neue, scharfe Kralle zum Vorschein. Ferner nutzen sie ihren Kratzbaum dazu, ihre Krallen zu schärfen. Insbesondere bei Katzensenioren und Wohnungskatzen kann es trotzdem sinnvoll sein, die Krallen zu kontrollieren bei Bedarf mit einer geeigneten Krallenschere zu kürzen.

Bei Hunden nutzen sich die Krallen in der Regel von selbst ab. Die sogenannte Wolfskralle sollte jedoch im Blick behalten werden. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche fünfte Kralle an den Hinterläufen. Diese reicht nicht bis zum Boden und nutzt sich daher nicht ab. Allerdings haben nicht alle Hunde dieses auch als Afterzehe bzw. Afterkralle bezeichnete Anhängsel.

Auch bei Vögeln kann eine Kürzung der Krallen anfallen, wenn diese zu lang werden. Stehen den Tiere genügend Klettermöglichkeiten wie Zweige oder Äste mit rauer Rinde zur Verfügung, nutzen sich die Krallen mitunter genügend ab. Auch raue Steine oder Steinplatten vor Futter- und Wassernäpfen helfen, die Krallen kontinuierlich abzuschleifen. Sind die Krallen zu lang, kann es zur Verletzungsgefahr kommen und man muss als Halter nachhelfen. Das geht am besten mit einem Nagelclip.

Welchen Tieren müssen wie oft die Krallen geschnitten werden?

  • Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen: alle 3 bis 12 Wochen (je nach Wachstumsgeschwindigkeit und Haltung) 
  • Katzen: im Abstand von etwa 2 Monaten kontrollieren und bei Bedarf kürzen
  • Hunde:  Afterkralle alle 2 bis 4 Monate kürzen, den Rest der Krallen monatlich kontrollieren, bei Bedarf schneiden
  • Vögel: bei gesunden Tieren gar nicht oder nur selten, aber regelmäßig kontrollieren

Krallen schneiden sollte von klein auf geübt werden

In regelmäßigen Abständen sollten Haustierbesitzer die Krallen ihrer Lieblinge kontrollieren. Damit das Tier beim Krallen schneiden ruhig bleibt, sollte das Prozedere am besten von klein auf geübt werden. Das Training baut dafür baut man am besten in kleinen Schritten aus. Der erste Schritt könnte sein, zunächst nur das sanfte Festhalten zu üben. Im nächsten Schritt werden dann die Pfoten oder Füße berührt. Manche Tiere empfinden dies nämlich als Unangenehm. Hunde oder Katzen können zudem kitzlig oder sehr empfindlich an den Pfoten sein.

Jeder Schritt, bei dem das Tier ruhig ist und stillhält, wird mit einem Leckerli belohnt. So verbindet der Hund oder die Katze das Berühren der Pfoten mit etwas Positivem. Als Nächstes kann man versuchen, die einzelnen Zehen mit den Fingern zu fassen. Bei der Katze sind die Krallen in der Pfote eingezogen und müssen zudem herausgedrückt werden. Auch dies sollte man vorher mit dem Tier üben.

Erst wenn das Tier entspannt auf das Festhalten und fixieren der einzelnen Zehen bzw. Krallen reagiert, kommen Schere oder Nagelclip zum Einsatz. Diese berühren die Krallen zunächst nur, in späteren Schritten kann dann endlich auch mit dem vorsichtigen Trimmen der Krallen begonnen werden. Das Training sollte am Anfang sehr regelmäßig – am besten täglich für rund 5 Minuten – stattfinden.

Auch interessant: Die richtige Zahnpflege für Hunde und Katzen

Krallen schneiden – das sollten Sie dabei beachten

Egal, welchem Tier Sie die Krallen schneiden. Das wichtigste dabei ist, nicht die empfindlichen Nervenbahnen und Blutgefäße zu verletzen. Bei hellen Krallen lassen sich diese meist gut erkennen, wenn man die Pfote kurz gegen das Licht hält. Dafür ist eine kleine Taschenlampe hilfreich. Hat Ihr Haustier schwarze Krallen, ist es schwierig, die Blutgefäße darin richtig zu erkennen. Um auf Nummer sicher zu gehen, schneider sie daher immer nur ganz wenig von der Spitze ab. Im Zweifel lassen Sie die Krallenpflege am besten vom Tierarzt vornehmen. Denn wenn Sie einmal zu tief geschnitten haben, verursacht dies nicht nur eine stark blutende Verletzung. Ihr Tier wird sich in Zukunft wahrscheinlich nie wieder von Ihnen die Krallen schneiden lassen.

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Wie viel kostet das Schneiden der Krallen beim Tierarzt?

Wer es sich nicht zutraut, die Krallen seines Haustiers selbst zu schneiden, kann dies dem Profi überlassen. Beim Hundefriseur oder Tierarzt kostet das Krallen schneiden meist zwischen fünf und fünfzehn Euro. Im Hundesalon oder in der Tierarztpraxis können Sie sich das Krallenkürzen auch Schritt für Schritt erklären lassen, um es beim nächsten Mal vielleicht doch selbst zu versuchen.

Quellen

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