7. Februar 2023, 6:13 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Nachhaltige „Do it yourself”-Projekte liegen voll im Trend. Da wundert es kaum, dass auch unsere geliebten Haustiere in den Genuss selbst gemachter Leckereien kommen. PETBOOK präsentiert drei unkomplizierte Rezepte für Leckerli mit gesunden Inhaltsstoffen. Dank Silikonmatte gelingen die vollwertige Hundesnacks besonders schnell.

Darum lohnt es sich, Leckerlis selbst zu backen

DIY-Leckerlis sind günstiger!

Im Vergleich zu konventionellem Trockenfutter sind fertige Hundesnacks pro Kilogramm um ein Vielfaches teurer. Pro Monat kann schnell ein kleines Vermögen zusammenkommen; insbesondere dann, wenn man hochwertige Snacks ohne Zucker aus naturbelassenen Zutaten für seinen Vierbeiner bevorzugt.

Selbstgemachte Hundesnacks sind nachhaltiger

Da die meisten gekauften Produkte in kleiner Menge foliert werden, kommt innerhalb kurzer Zeit eine nicht zu unterschätzende Menge an Plastikmüll zusammen. Die selbst gemachten Leckerli hingegen lassen sich umweltgerecht in Papiertütchen oder direkt in Leckerli- bzw. Trainingsbeutel füllen. Auf Vorrat gebackene Snacks machen wiederum eine gute Figur in einem recycelten Schraubglas – eine sorgfältige Trocknung vorausgesetzt, um Schimmelbildung zu verhindern!

DIY-Leckerlis sind gesünder

Fertige Hundesnacks können Zutaten wie Zucker, Weißmehl, Aromen oder Konservierungsstoffe enthalten. Wer die Häppchen hingegen selbst macht, weiß genau, was drin ist. Damit die Leckerli auch möglichst viele gesunde Inhaltsstoffe enthalten, ist es sinnvoll, möglichst unverpackte, regionale Zutaten in Bio-Qualität zu bevorzugen, wie etwa Kartoffeln, Möhren, Haferflocken, Spinat oder Blaubeeren.

Selbstgebackene Hundesnacks sind individuell

Wer seinem Hund Leckerli mit gesunden Inhaltsstoffen in Eigenregie backt, kann auf die geschmacklichen Vorlieben und Bedürfnisse aber auch mögliche Unverträglichkeiten des Vierbeiners eingehen. Hunde, die auf Medikamente angewiesen sind, können Tabletten so auf eine angenehme Weise „untergejubelt“ werden.

Auch interessant: Welche Leckerlis sind für den Hund gesund?

Silikonmatten – das A und O für schnelle Leckerlis

Mithilfe von Silikonmatten gelingt die Herstellung von Leckerlis recht unkompliziert, da man sie im Gegensatz zu ausgerollten Mini-Keksen nicht zeitintensiv ausstechen muss. Zudem lassen sich damit gleich mehrere Chargen backen – vermutlich unter neugierigen Blicken des geliebten Vierbeiners. Alles, worauf man achten sollte ist die Konsistenz des Teiges. Dieser sollte dickflüssig genug sein, um ihn einfach auf Silikonmatten zu streichen. Anschließen heißt es, backen, abkühlen und lösen: Fertig!

Kauftipp: Leckerli-Matten aus Silikon gibt es mit Mulden zur Zubereitung von Leckerli in typischer halbrunder Kugel- bzw. Halbmondform. Je nach Wunsch, lassen sich kleinere und größeren Mulden wählen, damit man „maulgerechte” Hundesnacks für Yorkshire Terrier, Beagles oder Doggen zaubern kann. Beim Kauf sollte man zudem darauf achten, dass die Kunsstoffmatten kein Bisphenol A enthalten – zu erkennen am Label „BPA-frei“.

DIY-Leckerli mit gesunden Inhaltsstoffen

Selbstgemachte Leckerlis eignen sich ideal, um sie mit einer Extraportion an Mikronährstoffen anzureichern. Dabei überzeugen insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe (Antioxidantien) in Form von pflanzlichen Farbstoffen – beispielsweise aus Blaubeeren, Spinat und Möhre. So wandern gleichzeitig auch essentielle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ins Maul. Doch das ist noch nicht alles. Die von uns vorgestellten drei Rezepte für Leckerli besitzen folgende gesunde Inhaltsstoffe:

• essentielle Aminosäuren (u.a. Erdnussmus, Kartoffeln & Haferflocken)
• Antioxidantien (u.a. Chlorophyll aus Spinat oder Flavonoide aus Blaubeeren)
• Omega-3-Fettsäuren (Lachs und Rapsöl)
• Vitamine (z.B. Beta-Carotin aus Möhren)
• Mineralstoffe (z.B. Calcium aus Buttermilch)
• Spurenelemente wie Eisen und Zink (z.B. Spinat, Erdnussmus Haferflocken & Blaubeeren)

Haferflocken statt Weizenmehl

In unseren Rezepten haben wir bewusst auf helles, nährstoffarmes Weizenmehl verzichtet und uns für Haferflocken als vollwertige Zutat für Leckerlis entschieden. Obwohl „geflockter Hafer” zur Kategorie Getreide gehören, bietet er zahlreiche ernährungsphysiologische Vorteile – insbesondere für vegetarische und vegane Snacks als eisenreiches Superfood.

Unser Leckerli-Verkoster Hund Jasper liebt Haferflocken in jeglicher Form: Zum Beispiel als Porridge mit Buttermilch zum Frühstück, als Kartoffel-Möhren-Brokkoli-Allerlei mit Haferflocken-Topping oder als vollwertige Zutat im Mix mit Wasser für klassisches Nassfutter. Ein weiterer Pluspunkt: Haferflocken eignen sich in Kombination mit Flüssigkeit und nährstoffreichem Erdnussmus als pflanzlicher Eiersatz für eine gute Bindung (siehe Rezepte).

Wer seinen Hund konsequent getreidefrei ernähren möchte, kann helles Mehl zum Beispiel durch glutenfreies Leinsamenmehl ersetzen. Alternativ eignet sich auch Kokosmehl oder regionale Weizenmehl-Alternativen wie Buchweizen- oder Kartoffelmehl.

Tipp Frucht- und Gemüsepulver: Besonders praktisch zum Färben und Anreichern von Hunde-Leckerlis mit Antioxidantien sind Pflanzenfarben in Pulverform. Für das erste Rezept wurde Blaubeerpulver verwendet. Es bietet sich aber auch Spinat- und Rote Beete-Pulver an.

Dreierlei Hundesnacks: vegan, vegetarisch & omnivor

Damit alle Hunde geschmacklich auf ihre Kosten kommen, haben wir drei verschiedene Leckerli-Rezepte in rein pflanzlicher Rezeptur, mit Buttermilch als vegetarischen Snack und mit Lachs für omnivorisch ernährte Hunde kreiert.

Eine geschmackliche Akzeptanz vorausgesetzt, spricht übrigens nichts dagegen, auch mit Fleisch und Fisch ernährten Hunden vegane oder vegetarische Leckerlis anzubieten. Daher würde ich jedem Hundebesitzer ans Herz legen, seinem liebsten Freund auch mal eine kleine Menge unserer pflanzlichen Snacks zu servieren.

Für vegetarische Hundesnacks liegen backbegeisterte Tierbesitzer mit pflanzlichen Eisenlieferanten wie Haferflocken, Blaubeeren, Spinat, Erdnüssen oder rote Beete goldrichtig.

Rezept 1: Blaubeer-Buttermilch-Kugeln (vegetarisch)

Zu den ernährungsphysiologischen Highlights dieser vegetarischen Leckerlis gehören reichlich Eisen, Calcium, B-Vitamine, Zink, essentielle Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe aus Blaubeerpulver.

Zutaten (für 1 Matte mit größeren Mulden):

• 250 g Bio-Buttermilch
• 50 g Erdnussmus, ungesüßt
• ca. 100 g zarte Haferflocken
• 2 bis 3 TL Blaubeerpulver*

*kann durch frische oder tiefgekühlte Beeren ersetzt werden

Zubereitung:

1. Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze vorheizen. Inzwischen alle Zutaten zu einer homogenen, streichfähigen Masse vermischen.
2. Den Teig auf einer Silikonmatte verteilen, im vorgeheizten Backofen ca. 25 Minuten backen und weitere 10 Minuten im ausgeschalteten, geöffneten Backofen trocknen lassen (bei kleineren Leckerlis die Backzeit entsprechend reduzieren)
3. Die Leckerlis bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen und aus der Matte lösen.

Tipps:

• Für eine vegane Variante die Buttermilch durch eine pflanzliche Alternative (z.B. Sojamilch) ersetzen.
• Bei Verwendung von frischen oder TK-Blaubeeren sollten diese püriert und aufgrund des höheren Feuchtigkeitsgehalt etwas mehr Haferflocken zugefügt werden!
• Je nach Konsistenz (Ziel: dickflüssig, streichfähig), können entweder etwas mehr Haferflocken oder Buttermilch verwendet werden. Mit etwas Übung findet man heraus, wie die Leckerlis eine optimale Textur bekommen.
• Sollen die Leckerli eine Weile aufbewahrt werden, kann man die Restfeuchtigkeit durch eine längere Backzeit und vollständiges Abkühlen im ausgeschalteten Backofen minimieren.

Rezept 2: Lachs-Häppchen mit Spinat

Für fischliebende Vierbeiner treffen Herrchen und Frauchen mit diesem Rezept samt einer Extraportion Omega-3-Fettsäuren sicher voll ins Schwarze!

Empfehlung der Redaktion: Da Nassfutter als Nebenprodukt der Fleischproduktion anfällt, eignet sich Nassfutter besser für selbst gemachte Leckerlis als extra dafür gekaufter Fisch. Wer lieber frischen Fisch verwenden möchte, alternativ Lachsfilet man dämpfen oder dünsten, anschließend mit einer Gabel zerdrücken oder zusammen mit Öl pürieren.

Zutaten (für 1 Matte mit größeren Mulden):

• 100 g Bio-Lachspaté
• 100 g aufgetauter TK-Spinat, gehackt
• 1 EL Lachsöl**
• 1 bis 2 EL Erdnussmus ohne Zucker
• ca. 100 g Haferflocken
• ca. 100 ml Wasser

**kann durch Rapsöl ersetzt werden

Zubereitung:

• Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze vorheizen. Alle Zutaten zu einer homogenen, streichfähigen Masse vermischen.
• Den Teig auf einer Silikonmatte verteilen, im vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen und weitere 10 Minuten im ausgeschalteten, geöffneten Backofen trocknen lassen.
• Die Leckerlis bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen und aus der Matte lösen.

Tipps:

• Für eine vegetarische oder vegane Variante kann Nassfutter in rein pflanzlicher oder Veggie-Rezeptur – oder gegarte und zerdrückte Kidneybohnen – verwendet werden.
• Noch einfacher geht es mit Spinatpulver (etwas mehr Flüssigkeit zufügen!)
• Je nach Konsistenz (Ziel: dickflüssig, streichfähig), können entweder etwas mehr Haferflocken oder noch ein kleiner Schuss Wasser zugefügt werden.
• Sollen die Leckerli auf Vorrat gebacken werden, lässt sich die Restfeuchtigkeit durch eine längere Backzeit und vollständiges Abkühlen im ausgeschalteten Backofen minimieren.

Rezept 3: Erdnuss-Kartoffel-Möhren-Taler (vegan)

Diese rein pflanzlichen Hundekekse sind reich an Eisen, essentiellen Aminosäuren, B-Vitaminen, Omega-3 und Zink.

Zutaten (1 Matte mit größeren Mulden):

• 200 g Kartoffeln
• 150 g Möhren
• ca. 50 g Haferflocken
• 1 EL Erdnussmus ohne Zucker
• 1 EL Rapsöl
• ca. 100 ml Wasser

Zubereitung:

1. Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Die Kartoffeln per Sparschäler schälen und grob würfeln. Die Möhren waschen, in Scheiben schneiden, zusammen mit den Kartoffeln kurz dämpfen oder dünsten und zerstampfen.
3. Alle Zutaten zu einer homogenen, streichfähigen Masse vermischen.
4. Den Teig auf einer Silikonmatte verteilen, im vorgeheizten Backofen ca. 25 bis 30 Minuten backen und weitere 10 Minuten im ausgeschalteten, geöffneten Backofen trocknen lassen.
5. Die Leckerlis bei Zimmertemperatur vollständig abkühlen lassen und aus der Matte lösen.

Tipps:

• Für ausreichend Abwechslung lassen sich die Möhren z.B. durch Brokkoli, rote Beete oder Spinat austauschen.
• Sollen die Leckerli auf Vorrat zubereitet werden, kann die Restfeuchtigkeit durch eine längere Backzeit und vollständiges Abkühlen im ausgeschalteten Backofen minimiert werden.

Mehr zum Thema

Drei Rezept-Ideen Leckerli für Katzen mit gesunden Inhaltsstoffen selbst machen

DIY für Tiere Gesunde Hundeleckerlis ohne Backen selbst herstellen

Leckere Snacks Gesunde Hundekekse selber backen

Blitzschnelle Hundeleckerli

Wer schnell Nachschub an Hundesnacks braucht, kann einfach Babygläschen wie Möhre-Kartoffel-Brei mit Haferflocken und Erdnussmus binden und wie oben beschrieben backen.

Vorschau: In regelmäßigen Abständen dürfen sich Hundebesitzer in Zukunft bei PETBOOK auf weitere Rezept-Inspirationen freuen. Diese erscheinen von Diplom-Ökotrophologin Beke Enderstein in regelmäßigen Abständen auf unserem Online-Magazin. Von A wie antiallergene Snacks für empfindliche Hunde über K wie kalorienarme Leckerlis bei Übergewicht bis Z wie Zucchini-Softies für Welpen mit Babyzähnchen ist für jeden Gusto der passende Hundesnack dabei!