21. November 2024, 12:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn Hunde alles anbellen, neigen wir Menschen dazu, unsere Vierbeiner sofort zu maßregeln: „Sei ruhig! Lass das!“ Dabei brauchen die meisten Hunde jetzt Schutz und Sicherheit. Wie man dies in solchen stressigen Situationen umsetzt, erklärt Hundetrainer Jochen Bendel in dieser Folge der PETBOOK Dog School.
Der Hund bellt den Fahrradfahrer an? Den meisten Hundebesitzern ist dies unangenehm und sie rügen den Vierbeiner: „Hör auf! Aus!“. Doch versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihres Hundes und stellen Sie sich vor, Sie sind mit ihrem Partner unterwegs. Plötzlich begegnet Ihnen etwas, das Ihnen Angst macht. Statt Ihnen Schutz und Sicherheit zu geben, sagt Ihr Partner: „Jetzt hab dich nicht so. Sei ruhig. Das ist ja peinlich.“ Wie würden Sie sich fühlen?
In der dritten Staffel PETBOOK Dog School steht die Beziehung zwischen Mensch und Hund im Fokus. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, Schutz und Sicherheit zu geben. Genau das brauchen unsere Vierbeiner von uns im Alltag. Denn viele Hunde bellen Gegenstände, Artgenossen oder Personen nicht an, weil sie diese angreifen wollen. Sie haben schlicht Angst oder sind unsicher. Hier gilt es, als Mensch zu agieren, statt zu reagieren. Wie das geht, erklärt Hundetrainer Jochen Bendel.
Situation nicht meiden, sondern meistern
Bellt der Hund ständig alles an, vermeiden viele Menschen die Situation. Genau das führt aber dazu, dass das Verhalten nicht gelöst, sondern eventuell noch schlimmer wird. Um eine Besserung zu erzielen, muss man sich den Situationen gezielt aussetzen – am besten regelmäßig. Aber bitte nicht ohne vorherigen Plan.
Im Video hat der junge Dackel Angst vor dem Staubsauger. Statt ihn dafür zu rügen oder ihn aus dem Raum auszusperren (Reiz vermeiden), ist es als Halter unsere Aufgabe, ihm in solchen Situationen Sicherheit zu vermitteln. Der erste Schritt ist dem Hund zu zeigen, dass von dem Gegenstand, der ihn so ängstigt, keine Gefahr ausgeht. Das klappt gut mit positiver Verstärkung.
Angstauslösenden Reiz positiv besetzen
Zunächst ist es wichtig, zu schauen, ab wann der Hund das Verhalten zeigt. Bellt er schon, wenn der Fahrradfahrer noch weit entfernt ist, oder erst, wenn er direkt vorbeifährt? Beobachten Sie Ihren Hund aufmerksam. In welchen Situationen kann er den Reiz, der ihm sonst Angst macht, noch aushalten?
Für unser Beispiel mit dem Staubsauger im Video könnte dies bedeuten, erst einmal das ausgeschaltete Gerät hinzustellen. Ist das noch zu viel für den Hund, stellt man den Staubsauger vielleicht ins Nachbarzimmer. Wichtig ist dabei, dass das Gerät in Sichtweite bleibt. Sobald der Hund entspannt ist, belohnt man ihn mit Leckerli. Dann wird der Reiz langsam gesteigert, bis der Vierbeiner Kontakt mit dem Staubsauger aufnimmt und lernt, dass keine Gefahr von ihm ausgeht.
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Schutz und Sicherheit geben
Den Reiz kann man über die Zeit immer weiter steigern. Es gibt aber noch einen zweiten, wichtigen Schritt, um dem Hund Sicherheit zu vermitteln. Dafür wird ein Platz etabliert, an dem der Vierbeiner sich sicher fühlt. Draußen beim Spaziergang kann dies etwa an Ihrer Seite oder hinter Ihnen sein. Im Haus oder in der Wohnung ist dies idealerweise das Körbchen oder eine Decke. Wie man das Training dafür aufbaut, zeigt Jochen Bendel im Video.
Hier geht’s zu den weiteren Folgen mit Hundetrainer Jochen Bendel:
Viele weitere Tipps zum Grundlagen-Training mit dem Hund finden Sie in der ersten und zweiten Staffel unserer PETBOOK Dog School.