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Anastasia Zampounidis

Weil Moderatorin TV-Shows mit Tieren ablehnte, gilt sie als „schwierig“

Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

26. November 2024, 15:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Weil sie TV-Formate mit Tieren Absagen erteilte, gilt Anastasia Zampounidis in der Branche als schwierig. Das verriet die Moderatorin PETBOOK in einem Interview bei der Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises in Berlin.

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Ob beim Umweltschutz, der Ernährung oder dem Tierschutz – Anastasia Zampounidis machte schon immer das, was sie für richtig erachtete. Oft durfte sich die bekannte TV-Moderatorin dann anhören, sie sei kompliziert oder anstrengend. Doch diesen Gegenwind halte sie aus, wie Zampounidis auf der Preisverleihung des Deutschen Tierschutzpreises klarmachte. PETBOOK traf die Moderatorin nach der Veranstaltung zum Interview und wollte wissen, warum ihr Tierschutz mehr bedeutet als Sendezeit.

„Mein Instinkt sagt mir: ‚Nein, die wollen das nicht.‘“

PETBOOK: Anastasia, du hast in deiner Moderation erzählt, dass du TV-Angebote abgelehnt hast, in denen Tiere vorkamen. Warum?
Anastasia Zampounidis: „Es gibt TV-Shows – da nenne ich jetzt mal keine Namen – in denen auch Tiere involviert sind. Und dann wird einem oft gesagt: ‚Doch, doch, die Tiere finden das gut. Die haben Spaß. Die wollen das.‘ Doch, wenn ich mir das anschaue, sagt mir mein Instinkt: ‚Nein, die wollen das nicht.‘ Mich interessieren in dem Fall auch gar keine Studien oder Wissenschaftler, die mir irgendetwas erzählen. Das ist mir völlig egal. Diese instinktgesteuerte Stimme ist klar und deutlich. Und mir ist es dann nicht nur wichtig, den Veranstaltern abzusagen, weil ich das nicht für richtig halte. Ich möchte denen auch die Begründung mitgeben.“

Wie reagieren die Veranstalter darauf?
„Über mein Management kam oft das Feedback der Veranstalter zurück, dass ich mich für etwas Besseres halte, dass ich anscheinend zu gut für diese Veranstaltung sei. Es ist halt so, dass, wenn man seine eigene Position erklärt, die Leute das oft als persönliche Kritik wahrnehmen. Und irgendwie ist es das ja auch. Mir ist diese Begründung aber wichtig, denn sonst habe ich ja nichts bewirkt. Einfach nur im stillen Kämmerlein zu weinen bringt ja nichts. Wir müssen auch mal unsere Stimme erheben.“

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»Kann sein, dass man in der Branche dann auch mal als schwierig gilt

Welche Konsequenzen hatte das für dich und deine Karriere?
„Man verliert natürlich Geld und auch Sendezeit. Das ist ja eine große Show. Und ja, so ist das halt. Und das Resultat ist, dass man eben in der Branche dann auch mal als schwierig gilt. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Und man sieht ja, dass man auch ein schönes Leben und eine Karriere haben kann, ohne dass alle einen lieben.“

Wenn du auf deine ganze Fernsehgeschichte zurückblickst, einen Moment, wo du sagst, das war damals nicht richtig?
„Ja, da war einmal ein Elefant in einer Show, die ich moderiert habe. Aber das wusste ich vorher nicht. Da war ich im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt, denn natürlich hatte ich vorher nicht daran gedacht zu fragen, ob da denn auch ein Elefant kommt. Aus der Nummer kam ich dann nicht mehr raus – es war eine Live-Sendung. Da dachte ich: ‚Wow, an so etwas muss man also in Zukunft auch denken.‘ Seitdem habe ich für mich beschlossen: Wenn ein artistischer Teil in der Show geplant ist, frage ich nach, ob Tiere involviert sind.“

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Gab es denn auch Veranstalter, die aufgrund deiner Absage noch einmal über das Showkonzept nachgedacht oder etwas geändert haben?
„Ich glaube, das Ego in diesem Bereich lässt das nicht zu. Aber ich vermute, dass gewisse Dinge später nachhallen. Das geht mir nämlich genauso. Wir alle geben nicht gerne zu, dass wir vielleicht Unrecht hatten. Das ist ganz menschlich. Aber ich finde es schön, wenn man trotzdem dazu in der Lage ist und ich bin mir sicher, dass Worte und Taten von Menschen im Nachhinein immer mal wieder auftauchen und nachhallen. Nachweisen kann ich das natürlich nicht. Ich weiß nur, dass ich im Bereich Umwelt, Ernährung und Tierschutz mein Leben lang immer vorgelebt und oft gehört habe: ‚Du bist kompliziert, du bist anstrengend.‘ Und irgendwann habe ich beobachtet, dass es mir nachgemacht wurde. Insofern habe ich meine Strategie geändert.“

Inwiefern?
„Als Teenager war ich sehr rebellisch, laut und teilweise auch aggressiv. Und das ist auch wichtig in unserer Gesellschaft, dass es einen Teil gibt, der laut ist. Aber je älter man wird, desto zielgerichteter ist man und überlegt: ‚Was ist jetzt effizienter? Jemanden zu konfrontieren oder vielleicht vorzuleben?‘ Und so zieht sich das ja durch unsere ganze Gesellschaft: Die Jungen sind laut und wild, die Alten moderat und weise. Und am Ende des Tages können wir nur alle hoffen, dass wir irgendwann friedlich miteinander auskommen. Also nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Tieren.“

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