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Influencer-Eichhörnchen „Peanut“ von Behörden beschlagnahmt – jetzt ist er tot!

Petfluencer Mark Longo wurde nach einer Razzia sein Eichhörchen Peanut weggenommen. Nun versucht er es wieder zu bekommen
Petfluencer Mark Longo wurde nach einer Razzia sein Eichhörchen Peanut weggenommen. Nun versucht er es wieder zu bekommen Foto: picture alliance/ dpa /Mark Longo via AP
Dennis Agyemang
Redakteur

1. November 2024, 12:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

„Ziemlich beste Freunde“ ist nicht nur der Titel einer der erfolgreichsten Filme der letzten Jahrzehnte, sondern beschreibt wohl auch die ungewöhnliche Freundschaft von Mark Longo und Peanut. Der New Yorker hatte das Eichhörnchen gerettet und zu einem Social-Media-Star gemacht. Doch nun wurde Peanut nach anonymen Beschwerden von den Behörden beschlagnahmt. Einen Tag später meldet sich Longo mit der furchtbaren Nachricht: Peanut wurde eingeschläfert.

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Niedliche Tiere und besonders attraktive Menschen sind zwei unschlagbare Komponenten für den Erfolg in sozialen Netzwerken. Verfeinert mit einer guten Story und süßen Inhalten, die den Alltag einer tierischen Freundschaft eindrucksvoll zeigen, machen das Ganze schnell zum Hit. Auch wenn das etwas zynisch klingen mag, so ist genau dies das Erfolgsrezept vom New Yorker Mark Longo und seinem Eichhörnchen Peanut.

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Der 34-Jährige hatte Peanut vor sieben Jahren gerettet und bei sich aufgenommen, nachdem er das verwaiste Jungtier gefunden hatte. Dessen Mutter war von einem Auto angefahren worden und gestorben. Acht Monate lang hatte er sich um Peanut gekümmert, bevor er ihn wieder in die freie Natur entlassen wollte. Allerdings ging die Auswilderung schief, wie Longo erklärt. Das Tier sei auf sich allein gestellt nicht überlebensfähig gewesen.

„Eineinhalb Tage später fand ich ihn auf meiner Veranda sitzend, die Hälfte seines Schwanzes fehlte und sein Knochen ragte heraus.“ Seither lebt das Eichhörnchen bei ihm, und mehr als 533.000 Follower verfolgen den gemeinsamen Alltag der beiden über die sozialen Netzwerke.

Auch interessant: Darf man Eichhörnchen als Haustiere halten?

„Ich wurde wie ein Drogendealer behandelt“

Allerdings scheinen nicht alle von den süßen Clips beeindruckt zu sein, die den Fitness-Fan unter anderem bei seinen Workouts mit dem Eichhörnchen zeigen, das an ihm herumklettert. Denn nachdem bei den örtlichen Behörden mehrere anonyme Beschwerden eingegangen sind, kam es jetzt zu einer Razzia. Dabei sollen mindestens sechs Beamte des Umweltministeriums des Bundesstaates das Haus von Mark durchsucht haben.1

„Die Behörde kam zu mir nach Hause und durchsuchte mein Haus ohne Durchsuchungsbefehl, um ein Eichhörnchen zu finden.“ Dabei habe man ihn wie einen Drogendealer behandelt, klagt der Influencer. Allerdings sei er nicht nur wie ein Krimineller behandelt worden, sondern man habe auch sein geliebtes Eichhörnchen Peanut sowie einen Waschbären namens Fred beschlagnahmt.

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Was wird Mark Longo eigentlich genau vorgeworfen?

Doch warum eigentlich? Ging es hier darum, dass Tierschützern missfiel, dass Longo dem Eichhörnchen in mehreren Videos offensichtlich nicht artgerechte Dinge wie Waffeln oder gezuckertes Müsli fütterte? Der Sender „NBC News“ zitiert einen Sprecher der zuständigen Behörde mit den Worten, dass man eine Untersuchung eingeleitet habe. Vorausgegangen seien mehrere Berichte aus der Öffentlichkeit über die potenziell unsichere Unterbringung von Wildtieren, die Tollwut tragen könnten. Zudem ginge es auch um illegale Haltung.

Nach der Razzia richtete sich der Influencer mit recht klaren Worten an die Personen, die ihn bei den Behörden angeschwärzt hatten. „Ok, Internet, du hast gewonnen!“ Und weiter: „Ihr habt mir wegen eurer Selbstsucht eines der tollsten Tiere weggenommen. Für die Gruppe von Leuten, die das DEC (Abkürzung für New York State Department of Environmental Conservation, Anm. d. Red.) angerufen haben, gibt es einen besonderen Platz in der Hölle.“

„Uns wurde bestätigt, dass sie ihn eingeschläfert haben“

Mark Longo hatte bereits befürchtet, dass Peanut von den Behörden eingeschläfert wurde. „Ich weiß nicht, ob Peanut noch am Leben ist. Ich weiß nicht, wo er ist“, erklärte er sichtlich mitgenommen in einem Video am 1. November. Laut „NBC News“ habe auch der DEC-Sprecher zu diesem Zeitpunkt noch offen gelassen, ob das Eichhörnchen noch lebt.

Einen Tag später herrscht Gewissheit: Die Behörden haben das Eichhörnchen eingeschläfert. In einem Video wendet sich der Influencer mit seiner Lebensgefährtin an seine Follower mit der traurigen Nachricht: „Peanut ist das beste, was uns je passiert ist“, sagt er unter Tränen. „Uns wurde bestätigt, dass sie ihn eingeschläfert haben.“

Die Follower und Fans von Peanut sind mindestens genauso schockiert. Niemand versteht, warum die Behörden diesen drastischen Schritt gingen. Denn auf den Videos sieht man ein offensichtlich gesundes Tier.

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Darum wurden Peanut und Waschbär Fred getötet

Nach Berichterstattung des New Yorker Nachrichtensenders „WETM 18 News“ wurde eine Person, die an der Beschlagnahmung von Peanut und Fred, dem Wachbären, beteiligt war, von dem Eichhörnchen gebissen. Daraufhin wurden beide Tiere eingeschläfert, um sie auf „Tollwut zu testen“. Auf Nachfrage des Nachrichtensenders gab keine der Behörden bisher ein Statement ab.

Mittlerweile hat der Fall Wellen geschlagen und sogar die Politik erreicht. So sollen sich laut Berichterstattung von „WETM 18 News“ viele Menschen in wütenden Anrufen an den New Yorker Abgeordnete Nick Langworthy gewandt haben. Dieser gab nun ein offizielles Statement heraus, in dem er nach Antworten verlangt.

„Die Geschichte von Peanut, dem Eichhörnchen, hat uns schockiert und traurig gemacht“

Für den Maschinenbauingenieur, der Peanut als Junges gefunden hatte, ist es ein harter Schicksalsschlag. Ähnlich geht es auch vielen Followern von Mark Longo, die in den Kommentaren ihren Unmut sowie ihr Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Noch vor ein paar Tagen hatten sie neben einer Petition auch eine GoFundMe-Spendenaktion ins Leben gerufen, die Longo unter anderem mit den Anwaltskosten helfen sollte. „Als Menschen, denen der Tierschutz am Herzen liegt, hat uns die Geschichte von Peanut, dem Eichhörnchen, schockiert und traurig gemacht“, heißt es darin.

Longo, der erst kürzlich von Norwalk, Connecticut ins New Yorker Hinterland zog, um dort ein Tierheim zu gründen – in dem heute 300 Tiere leben – ist sich bewusst, dass er gegen das Gesetz seines neuen Heimatstaates verstößt, ein Wildtier ohne Lizenz zu besitzen. Er sei dabei gewesen, die nötigen Papiere einzureichen, um Peanut halten zu dürfen. Warum die New Yorker Behörden in dem Fall so drastisch eingriffen, ist für niemanden nachvollziehbar.

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„Danke für die 7 besten Jahre meines Lebens“

Unter seinem letzten Video bedankt sich Longo bei Peanut für die besten sieben Jahre seines Lebens. „Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe, aber danke für alles“, schreibt er unter seinem Instagram Reel. Trotz Peanuts Tot möchte Mark Longo sein Tierheim „P’Nuts Freedom Farm Animal Sanctuary“ weiter führen und bittet seine Follower, weiter zu spenden – für die Tiere und für auch für Anwaltskosten: „Ich will diesen Kampf weiter führen, solange ich kann.“

Themen News

Quellen

  1. nbcnews.com, „New York state officials seize Instagram-famous squirrel named Peanut from owner“, (aufgerufen am 1.11.2024) ↩︎
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