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PETBOOK-Interview

Olivia Jones über ihre Arbeit für Peta: »Wie wir damals eine ganze KFC-Filiale lahmgelegt haben

Dragqueen Olivia Jones kämpft seit Jahren an der Seite von Peta für den Tierschutz.
Olivia Jones setzt sich seit Jahren für den Tierschutz ein und modelte bereits mehrfach für die Tierschutzorganisation Peta. Foto: picture alliance / dpa / Marcus Brandt & Marc-Rehbeck-PETA
Dennis Agyemang
Redakteur

17. Mai 2024, 13:27 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Olivia Jones setzt sich seit Jahren für den Tierschutz ein. Erst diese Woche enthüllte sie das neue Motiv, für welches sie sich von der Tierschutzorganisation Peta hat ablichten lassen. Haustiere adoptieren, anstatt sie vom Züchter zu kaufen, ist dabei die Forderung. Doch das ist nicht die erste Zusammenarbeit mit Peta. Im PETBOOK-Interview verrät die beliebte Dragqueen, wie sie gemeinsam ein KFC-Restaurant lahmlegten.

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„Adopt, don‘t shop!“ ist die Forderung in der neuen Kampagne von Peta gemeinsam mit Dragqueen Olivia Jones. „Ich wünsche mir 350.000 Adoptiv-Herrchen, -Frauchen und alles dazwischen für die Tiere, die jedes Jahr allein in deutschen Tierheimen auf ein neues zu Hause warten“, heißt es dazu von der schlagfertigen Hamburgerin. So sollten künftig potenzielle Haustiere im Namen des Tierschutzes lieber aus den Tierheimen adoptiert werden, anstatt sie zu kaufen. PETBOOK sprach mit Olivia Jones über ihr Engagement für Peta und den Tierschutz.

Darum hat Olivia Jones aktuell keine Haustiere

PETBOOK: Olivia, du modelst für die neue Peta-Kampagne zum Thema „Adopt, don‘t shop!“. Warum liegt dir dieses Thema so am Herzen?
Olivia Jones: „Ich bin mit einem Hund aufgewachsen, einem Yorkshire Terrier. Er war wie ein Familienmitglied und ich konnte schon früh lernen, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und habe viel gelernt. Tiere fühlen, lernen und sind tolle Begleiter. Sie spiegeln uns auch immer etwas wider und sind so klar mit ihren Gefühlen. Ich bin ein absoluter Hundefan und hätte gerne wieder einen Hund. Aber ich sehe es deshalb als Teil meiner Verantwortung gegenüber Tieren, nicht meine Wünsche in den Vordergrund zu stellen, sondern die Bedürfnisse des Tiers und da muss ich mir ehrlich eingestehen, dass ich bei meinem Leben nicht in der Lage bin, meiner Verantwortung gegenüber einem Tier gerecht zu werden. Aber wenn sich das irgendwann mal ändert, dann ist jetzt schon klar: nur aus dem Tierheim oder einen Rettungshund.“

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Du hast kürzlich auch deine Mutter davon überzeugen können, ein Haustier aus dem Heim zu adoptieren. Erzähl uns bitte davon.
„Meine Mutter liebt Tiere genauso wie ich und sie hatte sich wieder einen Hund gewünscht. Da habe ich ihr von den vielen Hunden erzählt, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Und dann war es schnell klar, dass sie einem Tier von der Straße ein neues Leben schenken möchte. Ihr Hund stammt von einem Tierschutzprojekt aus Bulgarien. Lupo hätte auf der Straße nicht mehr lange überlebt. Nun ist er so glücklich in seinem neuen Zuhause und ist ein Familienmitglied und meine Mutter hat diese Entscheidung nicht bereut. Beide sind sehr glücklich zusammen.“

Olivia Jones: „Das verkraftet so eine kleine Seele nicht“

Wir hören immer wieder von Lesern und auch in den sozialen Netzwerken von Menschen, die gerne Tiere aus dem Tierheim adoptieren möchten. Allerdings beklagen die häufig, wie hoch die Hürden einer Adoption sind und dass es oft so auf sie wirke, als ob die Tierheime gar nicht wirklich die Tiere vermitteln möchten. Was sind deine Gedanken dazu?
„Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass die Tierheime genau schauen, an wen die Tiere vermittelt werden und ob sich die Menschen darüber im Klaren sind, dass es eine jahrelange Verantwortung bedeutet. Nichts ist schlimmer, als wenn ein Tier aus dem Tierheim adoptiert wird und der Mensch dann vielleicht doch damit überfordert ist – und das Tier am Ende wieder im Tierheim landet. Das verkraftet so eine kleine Seele nicht. Ich glaube, diese Erfahrung machen die Tierheime sehr oft, daher finde ich es gut, wenn vorher alles genau abgeklärt und geprüft wird. Damit es dann wirklich ein neues Zuhause, aber diesmal für immer ist.“

„Gerade Tiere aus dem Tierheim zeigen eine so große Dankbarkeit und Liebe“

Welche Erfahrungen hast du mit Tierheimen?
„Eine Freundin arbeitet in einem Tierheim. Daher bekomme ich oft mit, wie dort derzeit die Situation ist. Die Tierheime sind überfüllt und haben teilweise sogar Aufnahmestopp. Seit Corona hat sich die Situation noch verschärft – viele Menschen haben sich damals Tiere nach Hause geholt und als dann wieder der normale Alltag begann, waren die Tiere für sie plötzlich eine Belastung. Dadurch sind so viele in den Heimen gelandet, was schlimm ist. Mir liegt es sehr am Herzen, hier aufzuklären. Gerade Tiere aus dem Tierheim zeigen eine so große Dankbarkeit und Liebe.“

Hast du auch schon überlegt, ein Haustier zu adoptieren? Wenn ja, was?
„Ich arbeite sehr viel und habe sehr wenig Zeit, das möchte ich einem Tier nicht zumuten. Auch wenn man wie ich viel auf Reisen ist, sollte man sich gut überlegen, ob ein Tier wirklich zum Alltag passt. Aber wenn ich irgendwann Zeit habe, dann ein Hund, der eine zweite Chance sucht.“

Du hast schon mehrmals für Peta gemodelt. Welches Thema hat dich dabei am meisten berührt?
„Ehrlich gesagt, finde ich alle Themen wichtig! Das Pelzmotiv war eine Herausforderung und bis heute ist es mir so wichtig, dass niemand Pelz trägt. Ich kann nicht verstehen, dass bei mehr und mehr Modemachern und Promis Pelz wieder salonfähig ist. An der Olivia Jones Bar habe ich damals sogar zusammen mit Dirk Bach ein Schild an der Tür angebracht, dass Pelz bei uns nicht erwünscht ist.

Olivia Jones protestierte in einer Peta-Kampagne gegen die Fastfood-Kette KFC.
Vor allem an die Peta-Kampagne gegen die Fastfood-Kette KFC erinnert sich Olivia Jones gerne zurück. Foto: Peta / Marc Rehbeck
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»Damals hatten wir eine KFC-Filiale auf der Reeperbahn für einige Stunden lahmgelegt

Auch die Aktion für KFC war mir sehr wichtig. Damals hatten wir sogar zusammen mit Sissi Perlinger eine Filiale auf der Reeperbahn für einige Stunden lahmgelegt – inklusive Polizei. Das hat wirklich ein Zeichen gesetzt. Und auch das Essen von Hummer lehne ich nach wie vor strikt ab – es ist eine Grausamkeit, die wirklich nicht sein muss und überhaupt nicht zeitgemäß ist. Eigentlich sollte jeder wissen, was es bedeutet, ein Tier zu essen, was so grausam sterben muss, und im ‚normalen Leben‘ sogar bis zu 100 Jahre alte werden kann.

Das aktuelle Thema berührt und beschäftigt mich auch sehr. Ich finde es so wichtig, dass die Menschen Tieren eine Chance geben, die im Tierheim sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Von daher habe ich da gar keine Präferenz –  alles ist wichtig!“

Was sind deine Pläne für das restliche Jahr?
„Wir feiern jetzt erst mal unsere große Olivia Jones Familien- und Kult-Kieztouren-Sommerparty mit vielen prominenten Gästen. Außerdem arbeiten wir laufend am Programm unserer Shows in unserem Bunny Burlesque und Drag-Theater ‚Olivias Show Club‘ und an unserem Kieztour-Programm. Dieses Jahr überarbeiten wir dafür einige unserer exklusiven Kieztour-Stationen. Meinen Kostümfundus zum Beispiel.

Zudem drehe ich gerade wieder sehr viel für mehrere Projekte. Unter anderem steht bald wieder die nächste Staffel von ‚Das große Promi Büßen‘ an. Bei uns ist halt immer was los und es wird nie langweilig.“

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