15. Oktober 2024, 18:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sarah Connor dürften die meisten mit Hits wie „From Sarah with Love“ oder „Vincent“ verbinden, weniger mit Tierschutz. Doch das will die Sängerin nun ändern und kämpft an der Seite der Tierschutzorganisation Peta für Wale und Delfine.
Es war ein kleiner Menschenauflauf, der sich versammelte, als sich Sängerin Sarah Connor in der Berliner Innenstadt vor der Hauptzentrale des Reiseveranstalters Tui in ein viel zu kleines Aquarium einsperren ließ. Um sie herum viele Demonstrierende mit Bannern und Schildern, die Aufschriften wie „Free the Whales“ oder „Orcas gehören in die Freiheit! Keine Tickets für Definarien!“ trugen. Doch worum ging es hier eigentlich?
Sarah Connor: „Es ein großer Missstand, auf den ich aufmerksam machen möchte“
Sängerin Sarah Connor hatte gemeinsam mit Peta zu einer Demonstration vor der Hauptzentrale des Reisekonzerns Tui aufgerufen, da dieser in seinem Sortiment Tickets für Meereszoos wie „SeaWorld“ und „Loro Parque“ verkauft. Denn dort werden Orcas und anderen Delfine gehalten und den Besuchern präsentiert. In den Becken hätten die Meeressäuger viel zu wenig Platz und lebten unter furchtbaren Bedingungen, so der Vorwurf der Tierschützer. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, ließ sich nun die „From Zero to hero“-Sängerin am 15. Oktober medienwirksam in ein viel zu kleines Aquarium sperren, um das Platzproblem der Tiere zu verdeutlichen.
„Ich habe Tui mehrmals aufgefordert, sich mit mir an einen Tisch zu setzen und mir ihre Argumente zu präsentieren“, so Connor umringt von mehreren Journalisten und Kameraleuten. „TUI ist einer der wenigen großen Reiseveranstalter in Deutschland, der immer noch Tickets für Meereszoos verkauft, in denen Orcas und Delfine gehalten werden. Dort müssen die Tiere würdelose Tricks aufführen – für unser Entertainment!“
„Das ist natürlich Schwachsinn!“
Man berufe sich dabei auf angebliche Experten, die behaupten, man verkaufe keine Eintrittskarten für Parks, in denen keine artgerechte Tierhaltung stattfinde. „Das ist natürlich Schwachsinn!“, findet die vierfache Mutter. Denn eine artgerechte Haltung sei für Tiere wie Orcas in Gefangenschaft gar nicht möglich. Eine Aussage, die Peta-Sprecherin Ayshea Kelly gegenüber PETBOOK konkretisiert.
„Die Tiere leben dort unter ganz grausamen Bedingungen in engen, kahlen Betonbecken. Dort haben sie viel zu wenig Platz. Ihnen wird dort alles genommen, was ihr Leben normalerweise ausmacht“, so die Peta-Aktionskoordinatorin. „In Freiheit schwimmen die Tiere in den Ozeanen mit ihren Familien und suchen sich Ihre Partner selbst aus. In Gefangenschaft geht das aber nicht. Da werden Sie einfach mit anderen Orcas zusammengepfercht, die sie sich nicht aussuchen können. Sie stehen dort unter chronischem Dauerstress.“
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„Seitdem ich klein bin, habe eine große Faszination für Orcas und Delfine“
Dadurch entwickelten die in Gefangenschaft lebenden Delfine und Orcas psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Das zeige sich beispielsweise dadurch, dass sich die Meeressäuger ihre Zähne am Becken abknabberten oder gezielt mit dem Kopf gegen Metallzäune und das Becken donnerten.
„Sie werden einfach krank und stehen unter Dauerstress. Außerdem sterben sie auch viel früher als ihre in Freiheit lebenden Artgenossen und verletzen sich gegenseitig, sowie ihre Trainer:innen.“ Das sei ein Verhalten, das sie in Freiheit nicht zeigen würden, so Kelly abschließend. Daher fordere man Tui auf, den Verkauf von Tickets zu Meeresparks wie „SeaWorld“ zu stoppen.
„Seitdem ich klein bin, habe eine große Faszination für Orcas und Delfine“, stellt Sarah Connor klar. So habe sie schon als Kind Plakate gebastelt und vor Delfinarien demonstriert. „Es sind hochemotionale soziale Tiere, die in der freien Wildbahn ihr ganzes Leben lang mit ihren Familien zusammenbleiben. In Gefangenschaft werden sie zerrissen, werden verkauft und weisen in Gefangenschaft total unnatürliche Verhaltensweisen auf.“ Daher sei der Schutz dieser Tiere ihre große Leidenschaft, so Sarah Connor abschließend. Solche Parks seien nicht mehr zeitgemäß und müssten boykottiert werden.