10. Januar 2024, 10:41 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Südkorea ist das erste asiatische Land, das den Handel mit Hundefleisch verbietet. Das erlassene Gesetz sieht jedoch kein absolutes Verbot, sondern eine dreijährige Übergangsphase vor. Was dies wirklich für Hund und Mensch bedeutet.
In vielen asiatischen Ländern ist es noch immer Tradition, Hunde und Katzen zu verzehren. Als erstes Land in Asien hat Südkorea nun ein Verbot des Verkaufs von Hundefleisch erlassen. Allerdings lassen sich die Strukturen nicht von heute auf morgen abschaffen. Was das neue Gesetz wirklich bedeutet.
Konsequenzen für Verkauf von Hundefleisch gibt es erst ab 2027
Bereits am 17. November meldeten mehrere Medien – unter anderem die US-amerikanische „Washington Post“ – übereinstimmend darüber, dass der Handel mit Hundefleisch in dem südostasiatischen Land abgeschafft werden soll. Der Verzehr von Hundefleisch sei in Südkorea weder explizit erlaubt, noch verboten.
Auch mit dem neuen Gesetz ist das Essen von Hunden nicht absolut verboten. Die südkoreanische Regierung geht nur gegen die Industrie und die Züchter vor, die Hunde für den Verzehr aufziehen. Somit wird nun das Züchten, Verkaufen und Schlachten der Tiere für die Fleischindustrie verboten. Dies berücksichtigt natürlich keine Hundezüchtungen für den Haustierhandel, die weiterhin erlaubt bleiben.
Das Gesetz wurde vom Parlament mit einer überwältigenden Mehrheit von 280 positiven Stimmen, 2 Enthaltungen und keiner Gegenstimme verabschiedet, wie mehrere Medien, unter anderem der „Spiegel“, übereinstimmend berichten. Doch was passiert mit den Farmern, Schlachtern und Restaurants, die von der Industrie mit dem Hundefleisch leben? Auch für diese Menschen hat sich die Regierung auf der koreanischen Halbinsel einen Plan überlegt. Binnen der nächsten drei Jahre sollen die betroffenen Arbeitnehmer Entschädigungszahlungen und Unterstützung bei der Umstellung ihrer Betriebe bekommen. Ab 2027 dann wird jeglicher weiterer Handel mit Hundefleisch unter Strafe gestellt.
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Tradition schon lange in der Kritik und im Land mehrheitlich abgelehnt
Das Verbot folgt auf eine Studie, die der „Korea Herald“ zitiert. Demnach waren noch im April 2022 etwa 1156 Hundefarmen in Südkorea aktiv, die im Schnitt 450 Hunde hielten. Von den 520.000 Hunden, die für die Fleischindustrie produziert wurden, seien 388.000 auch wirklich geschlachtet worden. In dieser Untersuchung sprachen sich jedoch auch 88 Prozent der Befragten gegen den Handel mit den Tieren aus und gaben zusätzlich an, kein Hundefleisch zu verzehren.
Auch Präsident Yoon Suk Yeol und First Lady Kim Keon-hee gelten als erklärte Gegner der Hundfleischindustrie. Berichten zufolge lebt das Regierungspaar selbst mit sechs Hunden und acht Katzen zusammen.