
17. April 2025, 16:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Jedes Jahr werden die Tiere des Jahres gewählt. Ziel ist es dabei, verschiedene Arten in den Fokus zu rücken, die noch unbekannt oder sogar bedroht sind. PETBOOK präsentiert die wichtigsten Tiere des Jahres 20245 im Überblick.
Jedes Jahr rücken verschiedene Natur- und Tierschutzorganisationen mit der Wahl der „Tiere des Jahres“ bestimmte Arten ins öffentliche Bewusstsein. Die Wahl ist weit mehr als eine symbolische Geste – sie lenkt die Aufmerksamkeit auf Tiere, die besondere ökologische Bedeutung haben, deren Lebensräume bedroht sind oder die stellvertretend für größere Umweltprobleme stehen. Ob Vogel, Insekt oder Wildtier des Jahres – jede Auszeichnung erzählt eine Geschichte von Anpassung, Gefährdung oder dringenden Appell an den Schutz der Artenvielfalt. Die gekürten Tiere des Jahres 2025 geben daher Anlass, über die Beziehung zur Natur nachzudenken und wie man sie bewahren kann.
Die Kategorien
Unterteilt werden die Tiere des Jahres 2025 in die folgenden Kategorien:
- Vogel des Jahres
- Wildtier des Jahres
- Fledermaus des Jahres
- Amphibie des Jahres
- Fisch des Jahres
- Insekt des Jahres
- Schmetterling des Jahres
- Libelle des Jahres
- Höhlentier des Jahres
- Spinne des Jahres
- Einzeller des Jahres
- Wildbiene des Jahres
- Weichtier des Jahres
PETBOOK stellt einige der gekürten Tierarten 2025 vor.
Vogel des Jahres: Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)

Der Hausrotschwanz wurde vom NABU zum Vogel des Jahres 2025 gewählt. Ursprünglich in felsigen Bergregionen beheimatet, hat er sich als Kulturfolger an menschliche Siedlungen angepasst. Er nistet bevorzugt in Nischen und Spalten von Gebäuden. Sanierungen und der Rückgang von Insekten, seiner Hauptnahrung, erschweren ihm jedoch das Überleben. Sein charakteristischer, klappernder Gesang ist bereits vor Sonnenaufgang zu hören.1
Amphibie des Jahres: Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch ist eine der kleineren Froscharten und wird gerade mal sieben Zentimeter groß. Um während der Paarungszeit den Weibchen zu imponieren, nehmen die Männchen für wenige Tage eine blaue Färbung ein. Moorfrösche leben in Mooren und Feuchtgebieten. Diese sind allerdings durch Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung bedroht. Der Schutz ihrer Lebensräume ist daher entscheidend für ihr Überleben.2
Fledermaus des Jahres: Großes Mausohr (Myotis myotis)

Das Große Mausohr ist eine der größten Fledermausarten Europas. Es bewohnt bevorzugt alte Gebäude und Höhlen. Der Verlust von Quartieren durch Gebäudesanierungen und der Rückgang von Insekten beeinträchtigen seine Population. Daher umfassen Schutzmaßnahmen die Erhaltung von Lebensräumen und die Förderung von Insektenreichtum.3
Fisch des Jahres: Europäischer Aal (Anguilla anguilla)

Der Europäische Aal ist durch seine lange Wanderung vom Süßwasser in die Sargassosee bekannt. Er ist stark gefährdet durch Überfischung, Wanderhindernisse und Umweltverschmutzung. Schutzmaßnahmen umfassen daher die Verbesserung der Durchgängigkeit von Gewässern und die Reduzierung von Schadstoffeinträgen. Derzeit ist er die einzige Fischart in Europa, für die es eine eigene EU-Verordnung gibt.4
Insekt des Jahres: Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria)

Die Holzwespen-Schlupfwespe lässt sich aufgrund ihres Aussehens gut von anderen Insektenarten unterscheiden. Sie hat einen langen, dunklen Körper mit weißen Tupfen und vielgliedrige Fühler. Ihre Beine sind rot-schwarz. Die Weibchen verfügen über einen langen Legebohrer, mit dem sie ein Ei auf eine Holzwespe, die tief im Holz verborgen ist, legen. Durch diese parasitoide Lebensweise spielt die Holzwespen-Schlupfwespe eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht von Wäldern. Für ihr Vorkommen ist der Erhalt von Totholz entscheidend.5
Schmetterling des Jahres: Spanische Flagge

Die Spanische Flagge – auch russischer Bär genannt – ist ein auffällig gefärbter Nachtfalter, der aber tagsüber aktiv ist. Trotz seiner Tagaktivität meidet er während seiner Nahrungssuche die Mittagsstunden. Besonders gern ernährt sich die Spanische Flagge von den rotvioletten Blütenständen des Wasserdosts, der meist entlang windgeschützter Waldwege zu finden ist. Aber auch auf blütenreichen Wiesen ist sie zu finden. Durch den Rückgang solcher Lebensräume durch intensive Landwirtschaft ist ihre Population gefährdet.6
Libelle des Jahres: Gebänderte Heidelibelle

Der BUND und die Gesellschaft der deutschsprachigen Odonatologen hat die Gebänderte Heidelibelle zur Libelle des Jahres 2025 gewählt. An ihren charakteristischen dunklen Flügelbändern ist sie gut zu erkennen. Sie lebt vor allem in Tälern und Auen größerer und kleinerer Fließgewässe. In Deutschland ist sie aktuell nur in wenigen Landschaften angesiedelt. Die Zerstörung solcher Lebensräume durch Entwässerung und Bebauung stellt eine Bedrohung dar. Da ihr Bestand in den letzten zwanzig Jahren deutlich zurückgegangen ist, ist ihr Schutz besonders wichtig.7

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Das Tier des Jahres 2025
Die Wahl zum Tier des Jahres 2025 hat der Alpenschneehase gewonnen (wie PETBOOK bereits berichtete). Das entschied die Deutsche Wildtier Stiftung. Er lebt ausschließlich in den bayerischen Alpen oberhalb von 1.300 Metern. Sein dichtes Winterfell und seine breiten Pfoten sind Anpassungen an das Leben im Schnee. Der Klimawandel bedroht seinen Lebensraum, da schneereiche Gebiete seltener werden. Die Deutsche Wildtier Stiftung plant eine systematische Erfassung seines Bestands, um Schutzmaßnahmen zu entwickeln.