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Mangelndes Tierwohl, verschleierte Käfighaltung

Warum man (nicht nur zu Ostern) keine bunten Eier kaufen sollte

Bunte Ostereier in einer Stiege aus Pappe
Zuhauf verkauft – doch durch Tierleid produziert. Bunte Eier unterliegen Richtlinien für Industrieprodukte, die wenig mit einem glücklichen Hühnerdasein zu tun haben. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

22. März 2024, 17:04 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten

In Deutschland werden fast 20 Milliarden Eier pro Jahr verzehrt. Wenige davon stammen wirklich aus tierfreundlicher Haltung. Doch gerade die gern gekauften, bunten Eier sollte man besser gar nicht erst in den Einkaufswagen legen. PETBOOK-Redakteurin Louisa Stoeffler beleuchtet mangelndes Tierwohl bei Ei-Produkten, versteckte Käfighaltung in der Industrie und veränderte Nahrungsmittelempfehlungen mithilfe von Experten.

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Es gibt sie zuhauf und nicht nur zu Ostern im Supermarkt: Bunte, gekochte Eier für einen schnellen Snack, zum Unterwegs essen, oder für den Salat. Allerdings versteckt sich hinter diesem Produkt eine Haltungsform, die in Deutschland eigentlich verboten sein sollte.

Doch auch Freiland- sowie Bio-Eier weisen laut einem aktuellen „Ökotest“ so einiges auf, was für mangelndes Tierwohl spricht. Das Thema Eier polarisiert aktuell auch bei der Gesellschaft für Ernährung, die jetzt nur noch ein Ei pro Woche empfiehlt.

PETBOOK hat über das Thema Eierkonsum mit Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz von PETA gesprochen und ordnet Empfehlungen des Deutschen Tierschutzbunds für tierfreundliche Alternativen – nicht nur für das Osterfrühstück – ein. Ein Überblick darüber, wie viel Tierleid unser Osterfest und der übermäßige Eierkonsum eigentlich bedeuten.

Warum für Bunte Eier andere Regeln gelten

In vielen Lebensmitteln, die abgepackt im Supermarkt landen, befinden sich verarbeitete Eier. Für diese gelten jedoch nicht dieselben Regeln wie für die sogenannten Schaleneier, die wir in einem Pappkarton kaufen können.

Bei diesen ist es Pflicht, das deklariert wird, aus welcher Haltungsform die Eier stammen. „Da entspricht die ‚Null‘ der Kategorie Bio und dann wird es immer schlechter“, weiß Lisa Kainz PETBOOK zu berichten. „Die ‚Drei‘ ist quasi die Käfighaltung, die jetzt beschönigend Kleingruppenhaltung genannt wird.“

Denn Kleinkäfighaltung ist in der EU eigentlich seit dem Jahr 2012 verboten, in Deutschland seit 2010. Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten steht in diesen auch als Legebatterien bekannten Vorrichtungen weniger als ein DIN-A4-Blatt Platz pro Huhn zur Verfügung. Jetzt sagt man sich wahrscheinlich: Das ist ja schon lange Geschichte. Die Zustände sind seit dem Verbot sicherlich besser geworden.

Doch das stimmt nicht. Die sogenannte Kleingruppenhaltung gerade für Industriprodukte ist noch immer erlaubt. „Im Endeffekt ist dies aber nichts anderes als größere Käfige mit mehr Hennen drin“, sagt Lisa Kainz von PETA. Laut Vier Pfoten bedeutet dies „ausgestaltete Käfige“, die ihren Namen aber nicht verdienten. Hier hat jedes Huhn nun immerhin 750 Quadratzentimeter Platz. Immerhin fast eineinhalb DIN-A4-Blätter für ein gesamtes Hühnerleben.

„Es gibt bei Schaleneiern quasi keine Käfighaltung mehr – weil die Konsumenten es nicht wollen“

„Durch Nummernvergabe bei Schaleneiern ist die schlimmste Haltungsform, die Käfighaltungsform so gut wie ausgestorben“, erklärt Lisa Kainz PETBOOK. „Also gibt es quasi keine Eier mehr, die mit dieser ‚Drei‘ verkauft werden, weil das die Konsumentinnen einfach nicht haben wollen.“

Bei industriellen Produkten ist es aber anders. „Da fallen eben diese gefärbten Eier – weil sie verarbeitet wurden – auch darunter.“ Bei diesen Produkten entfällt auch die Kennzeichnungspflicht, woher die Eier eigentlich stammen.

„Gerade bei verarbeiteten Produken oder den gefärbten Eiern kann dann auch die Käfighaltung vertreten sein“, weiß Lisa Kainz. „Denn es ist eben keine Pflicht, die Haltungsform zu deklarieren.“ Allerdinge gäbe es einige Betriebe, die, wie man es von Nudeln kennt, „Eier aus Bodenhaltung“ draufschreiben. „Aber eine entsprechende Pflicht dazu gibt es nicht“.

Kleingruppenhaltung bekam zehnjährige Auslaufsfrist

Vier Pfoten berichtet weiter, dass in der industriellen Haltung die „Legenester“, „Sitzstangen“ „Scharrfläche“, die für die Hühner eingerichtet werden sollen, ihren Namen nicht verdienen. Den Bedürfnissen der Tiere entsprächen sie nicht einmal ansatzweise.

Für die Kleingruppenhaltung wurde 2015 in Deutschland über eine entsprechende Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung eine Auslauffrist für bestehende Betriebe bis Ende 2025 festgeschrieben. Dies bestätigt auch Lisa Kainz von PETA: „Die Haltung in Kleinkäfigen ist zwar ein Auslaufmodell – in Deutschland und der EU ist sie nur noch bis 2025, bei manchen Betrieben sogar bis 2027 erlaubt.“

Dennoch sei es aktuell eben noch so, dass die Käfighaltung, obwohl sie abgelehnt wird, eben in diesen verarbeiteten Produkten wie gefärbten Eiern stecke, weiß die Expertin. „Und das ist eben das, was viele Verbraucher nicht wissen. Dass sie mit dem Kauf die schlimmste Form der Tierquälerei unterstützen, obwohl alle Eier quasi Tierquälerei sind.“

„In der intensiven Landwirtschaft werden Legehennen auf Hochleistung gezüchtet und teils auf engstem Raum, ohne Beschäftigungsmöglichkeiten gehalten. Es geht darum, möglichst viele Eier zu bekommen; die Bedürfnisse der Hühner stehen da hinten an“, erklärt auch Annika Lange, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund.

Worin sich noch verarbeitete Ei-Produkte befinden

„Das betrifft natürlich auch andere verarbeitete Produkte, wie zum Beispiel vegetarische Ersatzprodukte für Wurstwaren auf Ei-Basis, Kekse oder andere Süßspeisen, in denen überall diese billigsten Eier verarbeitet werden“, sagt Lisa Kainz von PETA. Oft schreibe man auch hier zumindest „Eier aus Bodenhaltung“ darauf – obwohl die Kennzeichnung auch hier leider nicht verpflichtend sei.

Das jedes Tier dort nur etwas mehr Platz als eine DIN-A4-Seite habe, betont auch Lange vom Tierschutzbund. Die Eier aus Käfighaltung landeten unbemerkt in verarbeiteten Produkten, wie Backwaren, Nudeln oder Mayonnaise, da keine Kennzeichnungspflicht besteht.

Auch gekochte und gefärbte Ostereier zählen als „verarbeitet“, jedoch wird die Haltungsform dort häufiger freiwillig angeben. Meist stammen die bunten Ostereier aus Bodenhaltung. In dieser Haltungsform lebt laut Informationen des Tierschutzbundes mit über 60 Prozent der Großteil der Legehennen in Deutschland.

Kein Kükentöten in den anderen EU-Ländern? Fehlanzeige!

Auch in der Bodenhaltung sind Legehennen laut den Tierschützern jedoch stark eingeschränkt: Neun Hennen müssen sich einen Quadratmeter Platz teilen. In der Freilandhaltung, in der rund 21 Prozent der Hennen leben, sieht der Stall genauso aus. Die Tiere können tagsüber aber auch einen Auslaufbereich im Freien nutzen. In der Bio-Haltung, in der mittlerweile etwa 14 Prozent der Legehennen leben, kommen sechs Tiere auf einen Quadratmeter. Auch hier gibt es Auslauf ins Freie. 

Die Haltung in „ausgestalteten Kleingruppenkäfigen“ ist in Deutschland zwar rückläufig, jedoch lebten heute noch knapp fünf Prozent aller Hennen laut Informationen des Deutschen Tierschutzbunds in den tierschutzwidrigen Käfigen. Und wenn der Ei-Bedarf nicht im Inland gedeckt werden kann, dann wird aus Polen oder den Niederlanden importiert.

Laut einer Pressemitteilung den Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung stammten 75 Prozent der Ei-Importe aus den Niederlanden, gefolgt von Polen (12 Prozent), Dänemark und Belgien (je drei Prozent). Erstmals trat Rumänien 2023 mit rund drei Prozent der Lieferungen als Herkunftsland in Erscheinung.

2022 wurde in Deutschland das Verbot erlassen, männliche Küken zu töten. Allerdings gibt es entsprechende Regelungen nicht in den anderen EU-Ländern. Erscheint also das Kennzeichen NL auf einer Eierpackung im Supermarkt, bedeutet dies tatsächlich auch noch immer tote, männliche Küken. Auch für Industrieprodukte, sprich die verarbeitete Eier enthalten, werden oft auch billigere Importeier „mit Kükentöten“ verwendet.

Auch „Ökotest“ prangert mangelndes Tierwohl in aktuellem Test an

Pünktlich zur vorösterlichen Zeit haben auch die Tester von „Ökotest“ Freiland- und Bio-Eier auf den Prüfstand gestellt. In der Ausgabe 4/2024 untersuchten die Tester Eier auf Schadstoffe, aber auch mit Blick auf das Tierwohl der Legehennen und ihrer sogenannten „Bruderhähne“. Dass diese häufig kein Happy End erleben, sondern wieder in der Massentierhaltung landen, können Sie in diesem PETBOOK-Artikel nachlesen: Was wirklich mit „geretteten“ männlichen Küken passiert.

„Ökotest“ prangert weiter an, dass das Siegel „Ohne Kükentöten“ seit zwei Jahren in Deutschland eigentlich eine Selbstverständlichkeit sei. Denn seit 2022 ist das Schreddern von Eintagsküken hierzulande per Gesetz verboten. Wer jedoch gehofft hatte, durch den Kauf von Eiern mit dieser Kennzeichnung allen Bruderküken ein artgerechtes und langes Leben zu ermöglichen, wird leider enttäuscht.

Denn der Test zeige: Längst nicht alle männlichen Küken dürften überhaupt schlüpfen. Und selbst wenn sie aufgezogen würden, sei nicht einmal den Brüdern der Bio-Legehennen ein Bio-Haltungsstandard sicher. Insgesamt hat „Ökotest“ 20 Marken überprüft, darunter zwölfmal Bio-Eier und achtmal Freilandeier. Fünf davon haben die Bestnote bekommen, andere bekamen Abzüge für mangelndes Tierwohl.

Tiere legen oft Hunderte Transportkilometer zurück

„Produkte, die mit ‚ohne Kükentöten‘ werben, sind leider keine Garantie für ein artgerechtes Leben der männlichen Küken“, sagt Dr. Lisa Hitschler, Molekularbiologin bei Ökotest, in der Mitteilung zum Test.

Als das Gesetz gegen das Kükentöten 2019 den Bundestag passierte, wurde es als großer Schritt für mehr Tierwohl gefeiert. Doch die Realität sei oft noch weit entfernt vom idyllischen Idealbild artgerechter Haltung für beide Geschlechter. Die Tester haben einmal beispielhaft eine Lieferkette nachvollzogen:

  • Noch gemeinsam schlüpften männliche und weibliche Küken im niederländischen Elsendorp. Bereits am ersten Lebenstag trennten sich ihre Wege.
  • Die Hähnchen wurden ins 800 Kilometer entfernte Zbąszyń nach Polen transportiert und gemästet, bis sie nach zwölf Wochen geschlachtet werden.
  • Die Hennen kamen zunächst nach Deutschland, ins niedersächsische Großenkneten, und wurden dort bis zur Legereife im Alter von rund 18 Wochen aufgezogen. Dann geht es für sie wieder zurück in die Niederlande, genauer nach Barneveld. Bis sie dort einmal ein Ei legten, waren die Hennen über 550 Kilometer unterwegs.
  • Die Eier legten dann noch einmal 400 Transportkilometer zurück, um schließlich im Discounter in Südhessen verkauft werden zu können.

Um die vielen Stationen überblicken zu können, hatte „Ökotest“ alle Hersteller gebeten, den Lebensweg der Tiere von der Brüterei bis zum gekauften Ei zu rekonstruieren. Wie ausführlich sie die Fragen beantworteten und wie gut sie ihre Lieferkette dokumentierten, floss in die Bewertung ein.

Haben wenigstens die Brüder der Bio-Legehennen ein artgerechtes Leben?

Grundsätzlich lobenswert sei es laut „Ökotest“, wenn die männlichen Küken das Licht der Welt erblicken dürfen. Denn es gibt auch die Möglichkeit der In-Ovo-Bestimmung, bei der männliche Küken bereits vor der Geburt aussortiert und nicht weiter bebrütet werden.

Doch was nach der Geburt mit ihnen passiert, stehe auf einem anderen Blatt – sogar im Bio-Segment, wie die Beispiele mancher Bio-Eier im Test zeigen. Denn das Label auf der Packung garantiert die ökologische Haltung zwar für die Hennen, nicht aber für ihre Brüder.

Gleiches weiß auch Lisa Kainz PETBOOK zu berichten: „Die eigentliche Haltung stellt nur ein Teil von ‚Bio‘ dar. Auch ein Biohuhn kommt aus einer Brüterei.“ Das heißt, es werde niemals seine Eltern kennenlernen, sondern in einem künstlichen Brutautomat ausgebrütet. Dann käme es auf Förderbänder wie eine leblose Ware – sortiert nach männlichen und weiblichen Geschlechtern. „Denn nur die weiblichen braucht man ja zum Eierlegen.“

Ob Bio-Bruderhähne in der Massenhaltung landen, muss nicht angegeben werden

Schließlich folgten dann die Transporte zu den Betrieben und am Ende müsse auch ein Bio-Tier wirtschaftlich sein. „Das heißt, wenn die Ei-Anzahl nachlässt oder die Tiere zu ausgezehrt sind, dann landen die eben auch im Schlachthof. Und das muss sich jeder bewusst sein, der Bio-Eier konsumiert“, sagt die Agrarwissenschaftlerin weiter. „Man hat also Tierleid während des Lebens, aber eben auch den vorgelagert in der Brüterei und nachgelagert im Schlachthof.“

Laut „Ökotest“ heiße dies im Klartext: Die Hähnchen dürfen zwar überleben, doch bis zu ihrer Schlachtung werden sie unter den gleichen Bedingungen gehalten wie jedes andere konventionelle Masthähnchen. Und Endverbraucherinnen und -verbraucher könnten das anhand der Verpackung nicht einmal erkennen. Grundsätzlich garantierten Bio-Eier bessere Haltungsbedingungen – (zumindest) für die Legehennen. Daher ist Bio aus der Sicht von „Ökotest“ die bessere Wahl.

Die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung ist für Bio zwar nicht verboten, aber Bioverbände wie Bioland, Naturland und Demeter sprächen sich deutlich dagegen aus. Bedeutet: Bei diesen Siegeln könne man davon ausgehen, dass das Verfahren nicht angewandt wurde. Wer insgesamt auch auf das Wohl der Bruderküken achten wolle, könne auf Anbieter mit Eiern von Zweinutzungshühnern zurückgreifen. Hier wachsen beide Geschlechter gleichwertig auf.

236 Eier pro Jahr und pro Kopf

Laut einer Pressemitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) konsumierte im Jahr 2023 jeder Deutsche 236 Eier. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies einer Zahl von fast 20 Milliarden Eiern. Laut vorläufigen Daten gab es 2023 zudem 50,3 Millionen Legehennen hierzulande. Doch auch diese Masse an Tieren deckte ja den Bedarf an Eiern nicht.

Dass das Thema Eikonsum brisant ist, zeigt auch die neue Ernährungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. Bislang hieß es, ein Konsum von zwei bis drei Eiern die Woche sei gesundheitlich unbedenklich. Die Novellierung schlägt nun einen anderen Ton an.

Im Bezug darauf heißt es nun auf der Website: „Die neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen beinhalten ein Ei pro Woche z. B. als Frühstücksei. Lebensmittel, die verarbeitete Eier enthalten, z. B. Nudeln oder Kuchen, kommen zusätzlich dazu. Die Portionsangabe von einem Ei pro Woche beruht nicht auf einer Begrenzung aus gesundheitlichen Gründen (z. B. Cholesterol).“

Pflanzliche Alternativen und mehr Tierwohl – nicht nur zu Ostern

Allen, die trotz der aktuellen Verzehr-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von nur einem Ei pro Woche nicht ohne Ostereier auskämen, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund, auf möglichst tiergerechte Bedingungen zu achten. Das eigene Label „Für Mehr Tierschutz“ gehe mit eigenen, ambitionierten Kriterien weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Auch das Bio-Siegel biete durch die geringere Besatzdichte und einen Freilandzugang ein gewisses Maß an Tierschutz.

„Das Tolle ist, dass es mittlerweile ganz viele Rezepte online gibt, die mit Ei-Alternativen arbeiten“, sagt dagegen Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz von PETA. „Dabei kommt es immer darauf an, was für eine Verwendung das Ei hat. Bei manchen Dingen kann man es einfach weglassen.“

Mit Blick auf Ostern weist auch der Deutsche Tierschutzbund darauf hin, dass ein tierfreundliches Fest auch ganz ohne tierische Produkte auskomme. „Beim österlichen Backen lässt sich Ei einfach durch Banane, Apfelmus oder Sojamehl ersetzen. Selbst ein herzhafter Ei-Geschmack kann mit Kala Namak, einem schwefelhaltigen Salz, tierfreundlich genossen werden – zum Beispiel in Form eines Rühr-Tofu“, sagt Dr. Isabel Knößlsdorfer, Fachreferentin für Veganismus beim Deutschen Tierschutzbund.

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Alternativen zum Hefezopf und zum Eier bemalen

„Bei anderen Dingen kann man Ei-Ersatzpulver verwenden. Das sind natürliche, pulverisierte Produkte, die eine bindende Fähigkeit hervorrufen“, sagt Lisa Kainz über weitere tierfreundliche Alternativen. Auch die Agrarwissenschaftlerin verweist auf den Ei-Geschmack, den man mit dem Kala-Namak-Salz erzeugen könne. „Die enthaltenen Schwefelverbindungen werden dabei aufgegriffen, sodass es geschmacklich an Ei erinnert. Es gibt hier aber zahlreiche Alternativen.“

Gerade Kuchen könne man ein bisschen Öl, Apfelmus oder eine zerdrückte Banane hinzufügen. „Dort bietet sich auch Aquafaba, also Kichererbsen-Wasser, an. Das funktioniert ähnlich wie Eischaum. Hier sind der Kreativität wirklich keine Grenzen gesetzt und es gibt ganz viele Rezepte, die man online findet, um eben alles in vegan herstellen zu können.“

Auch als Alternative zum Eier bemalen hat der Deutsche Tierschutzbund eine tierfreundliche Idee an der Hand: Kerzen bemalen. Eine Anleitung finden Interessierte online unter www.weiljedemahlzeitzählt.de/kerzen-bemalen

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