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Aus Asien

Richtige Haltung und Pflege des Großen Alexandersittichs

Grosser Alexandersittich (Psittacula eupatria), auf Ast sitzend
Der Große Alexandersittich ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen – weil einige mit seiner Haltung überfordert waren Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Schmidbauer | H. Schmidbauer
Louisa Stoeffler
Redakteurin

28. August 2024, 17:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Große Alexandersittich ist im Gegensatz zu seinem kleinen Verwandten, dem Halsbandsittich, eher selten in der Heimtierhaltung zu finden. Denn allein aufgrund seiner Größe hat er spezielle Anforderungen an die Haltung.

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Herkunft

Der Große Alexandersittich, ein naher Verwandter des Halsbandsittichs (auch Kleiner Alexandersittich genannt), stammt aus Asien. Verschiedene Vertreter der Edelsittiche sind unter anderem in Afghanistan, Pakistan und Indien beheimatet. Darüber hinaus finden sie sich auch in Birma und Thailand sowie Laos, Kambodscha und Vietnam. Auch auf Sri Lanka und den Inseln der Andamanen leben Populationen in freier Wildbahn. In den verschiedenen Gebieten gibt es insgesamt vier verschiedenen Unterarten, die man auch im Heimtierhandel finden kann:

  • Andamanen-Alexandersittich (Psittacula eupatria magnirostris)
  • Nördlicher Alexandersittich (Psittacula eupatria nipalensis)
  • Birmesischer Alexandersittich (Psittacula eupatria avensis)
  • Laos-Alexandersittich (Psittacula eupatria siamensis)

Man geht davon aus, dass Alexander der Große, der makedonische Eroberer Asiens, den Sittich einst nach Europa brachte. Er soll auch nach ihm benannt sein. Beweisen lässt sich dies jedoch nicht mehr.

Allerdings gibt es heutzutage einige unverantwortliche Halter, die ihre Sittiche ausgesetzt haben. Mittlerweile existieren daher in einigen deutschen Städten große Populationen von Alexandersittichen. Die anpassungsfähigen Vögel gelten als nicht gefährdet. Daher muss man keine Auflagen bezüglich des Artenschutzes beachten. Am besten adoptiert man aber Alexandersittiche, die in deutschen Städten eingefangen werden, damit die Populationen nicht noch größer werden.

Aussehen

Der Große Alexandersittich macht seinem Namen alle Ehre. Denn er wird durchschnittlich 48 bis 62 Zentimeter groß – Flügel nicht einberechnet. Diese erreichen einzeln eine Länge von 19 bis 24 Zentimetern. Dazu bringt er ein Gewicht von bis zu 260 bis 300 Gramm auf die Waage.

Er ist übergehend grün befiedert, wobei der Bauch meist einen Schlag ins Grau-grünliche zeigt. Weibchen und Männchen sehen sich zunächst ziemlich ähnlich, allerdings bildet sich ab der Geschlechtsreife nur bei Männchen das charakteristische Halsband aus. Dies ist vorn dünn und schwarz gehalten, am Rücken wird es etwas breiter und ist rot. Auch die oberen Schwanzfedern sind grün, darunter erscheinen sie jedoch in einem kräftigen Gelb. Besonders auffällig ist sein roter Schnabel.

Verhalten

Der Alexandersittich ist ein sehr sozialer Vogel, der in der Natur mindestens mit einem Partner oder sogar in einem Schwarm lebt. Daher sollte er auch in der Voliere nie allein gehalten werden.

Die tagaktiven Vögel verfügen über sehr laute Rufe. Meistens ist dies morgens und abends der Fall, wenn sie sich in der Natur auf Futtersuche begeben würden. Außerdem ist der Alexandersittich ein begeisterter und schneller Flieger und macht sich auch währenddessen bemerkbar. Ihm sollte täglich Freiflug ermöglicht werden.

Überdies bleiben die großen Papageienvögel gern unter sich. Allerhöchstens kann man probieren, sie mit Halsbandsittichen zu vergesellschaften – empfehlenswert ist dies jedoch nicht.

Ernährung

Alexandersittiche ernähren sich von einem Mix aus Sämereien und Frischfutter. Im Fachhandel gibt es speziell auf Großsittiche abgestimmtes Futter, das sie gut annehmen. Man kann es aber auch aus Hirse, Hafer, Weizen, Glanzsaat und in Maßen auch Sonnenblumenkernen selbst zusammenstellen. Insbesondere Kolbenhirse eignet sich zudem als Keimfutter, womit die Vögel ihren Proteinbedarf decken können. Während der Mauser sollte man noch zusätzliches Eiweiß, Insekten oder Larven zufüttern, denn dann ist ihr Energiebedarf sehr hoch.

Als Frischfutter eignen sich verschiedene Obst- und Gemüsesorten sowie frische Kräuter. Vogelmiere und Löwenzahn sind besonders beliebt. Auch Möhre, Apfel sowie verschiedene Blattgemüse werden gut angenommen. In der Natur tun sie sich am liebsten an Guaven gütlich und knacken mit Vorliebe Nüsse mit dem Schnabel. Allein bei Avocado ist jedoch Vorsicht geboten, diese sollten sie nicht zu sich nehmen. Zusätzlich sollte ihnen Grit oder ein Pickstein für die Mineralversorgung zur Verfügung gestellt werden.

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Richtige Haltung & Pflege

Als Mindestmaße für eine Voliere werden 6 × 2 × 2,5 m angegeben – wenn das Alexandersittich-Pärchen täglichen Freiflug außerhalb ihrer Behausung erhält. Sollen sie auch innerhalb der Voliere fliegen, sollte sie mindestens eine Länge von 15 Metern aufweisen. Auch über eine Außenvoliere freuen sie sich, fühlen sich aber am wohlsten bei einer Temperatur von 18 bis 25 Grad. Sie benötigen eine Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent.

Im Winter sollte man mit UV-Lampen zusätzliche Sonne erzeugen. Es existieren Berichte, dass manche Alexandersittiche mit Angst darauf reagieren, wenn sie nachts den Mond nicht sehen können. Ist das der Fall, sollte man in ein geeignetes Nachtlicht investieren und sich dazu im Fachhandel beraten lassen.

Alexandersittiche sind außerdem bekannt dafür, dass sie viel mit ihrem Schnabel arbeiten und knabbern. Daher sollte das Material der Voliere aus unbehandeltem Metall, ohne Lacke bestehen. Die Einrichtung und Vogelstangen dagegen sollten aus Naturhölzern sein, die aber in regelmäßigen Abständen auf Splitter oder andere Abnutzungsstellen kontrolliert werden sollten. Auch Seile, Schaukeln, sowie verschiedenes Spielzeug sollten die intelligenten Vögel zur freien Verfügung haben.

Als Bodengrund eignen sich Papageiensand und Erde sowie Hanfeinstreu oder Buchenholzgranulat. Zusätzlich sollten sich eine Badestelle und verschiedene Trinkmöglichkeiten in der Behausung befinden. Diese sollte natürlich auch auf die Größe der Vögel abgestimmt und jeden Tag gereinigt und frisch befüllt werden. Auch der Kot der Tiere sollte jeden Tag entfernt werden. Bei guter Pflege wird ein Alexandersittich 20 bis 30 Jahre alt.

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