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Papageienvogel

Verhalten, Aussehen und richtige Pflege der Blaustirnamazone

Eine Blaustirnamazone in freier Wildbahn
Blaustirnamazonen gelten mit ihrer bunten Optik und ihrem freundlichen Wesen als eine der beliebtesten Papageienarten in Heimtierhaltung Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

19. Juli 2024, 14:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Blaustirnamazone ist ein Papageienvogel aus Südamerika. Dort hat sie ein sehr großes Verbreitungsgebiet mit unterschiedlichsten Lebensräumen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit eignet sie sich auch für die Heimtierhaltung, in der die Vögel sogar zahm werden und sprechen lernen kann.

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Aussehen

Die Blaustirnamazone (Amazona aestiva) trägt ihr Aussehen schon im Namen. Aufgrund ihres bunten Gefieders zählen sie neben dem Graupapagei zu den beliebtesten Vögeln in Heimtierhaltung. Neben den blauen Federn auf der Stirn weichen noch andere Bereiche vom grünen Grundton der Vögel ab. Die Flügel sind dunkelblau umrandet, beim Aufspannen zeigen sich darunter gelbe und rote Farbtupfen. Die Schwanzfedern dagegen zeigen häufig gelbe und blaue Akzente. Um die Augenpartie bis zum Hinterkopf sind die Federn meist gelb – wie viel variiert je nach Zucht. Die Augenfarbe der Tiere reicht von einem dunklen Rotton bis hin zu Orange.

Die Papageienvögel erreichen eine Größe von 32 bis 40 Zentimetern und wiegen 400 bis 650 Gramm. Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch nicht sehr voneinander – manchmal bekommt man das Geschlecht nur durch DNA-Test beim Tierarzt heraus. Für die Haltung der südamerikanischen Tiere gibt es keine speziellen Anforderungen gemäß dem Artenschutz, denn sie gelten als nicht bedroht. Trotzdem sollten sie natürlich nicht als Wildfang erworben werden, sondern aus einer Nachzucht mit Herkunftsnachweis.

Verhalten

Die Blaustirnamazone ist für ihr lebhaftes Verhalten bekannt. Obwohl sie nicht besonders gut oder viel fliegt, sollte man ihr auf jeden Fall täglichen Freiflug ermöglichen. Sie klettert allerdings um einiges besser, weshalb sie auch viele unterschiedliche Möglichkeiten dazu in ihrer Voliere braucht. Mit ihrem kräftigen Schnabel kann sie ihr gesamtes Körpergewicht halten und baumelt so häufig vom Ast wie an einer Schaukel. Aber auch ihre Füße sind kräftig, sodass man sie auch bisweilen kopfüber in der Voliere entdecken kann. Mit vielen Klettermöglichkeiten kann sie sich nicht nur beschäftigen, sondern auch die Fußmuskeln trainieren. Dazu eignen sich unterschiedlich dicke Naturhölzer mit verschiedenen Rinden.

Der Papageienvogel aus Südamerika lebt in der Natur im Sozialverband und sollte auch in Heimtierhaltung immer mindestens zu zweit gehalten werden, besser noch als größere Gruppe von sechs bis acht Tieren. Isoliert lebende Vögel neigen eher zu Krankheiten und vereinsamen. Obwohl sie gut mit Menschen sozialisiert werden können und sogar unsere Stimmen imitieren, ersetzt ihnen dies doch nicht die Artgenossen. In Heimtierhaltung sind sie lustig und zeigen auch häufig schalkhaftes Verhalten, wenn sie Aufmerksamkeit wollen. Sie können dann auch schon mal sehr laut werden.

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Richtige Haltung & Pflege

Die Voliere für zwei Blaustirnamazonen sollte Mindestmaße von 3 × 1 × 2 Metern aufweisen. Für jedes Paar, das dazukommt, muss man die Grundfläche um die Hälfte erweitern. Da Blaustirnamazonen eigentlich in wärmeren Gefilden beheimatet sind, sind sie andere klimatische Bedingungen als in Deutschland gewöhnt. Ihnen mindestens 60 Prozent Luftfeuchtigkeit zu bieten, ist daher nicht gerade einfach, denn für Wohnräume von Menschen ist dies schon fast zu feucht. Zudem brauchen sie eine Durchschnittstemperatur von 18 bis 25 Grad im Sommer. Im Winter reichen ihnen 15 Grad aus, dann sind sie aber weitaus weniger aktiv und benötigen auf jeden Fall warme Versteckmöglichkeiten.

Generell sind die Tiere in der Natur auf Baumhöhlen zum Schlafen und zum Verstecken angewiesen. Daher sollten in ihrer Behausung ebenfalls einige Höhlen vorhanden sein, in die mindestens zwei Vögel passen. Außerdem benötigen die Vögel eine Bademöglichkeit und frisches Trinkwasser, welche beide jeden Tag gewechselt werden sollten. Die intelligenten Vögel möchten auch gern beschäftigt werden. Da sie ihre Spielzeuge jedoch benagen, sollte man ihnen kein Plastik anbieten. Besser geeignet sind Produkte aus Naturhölzern, Pappe oder Seil, die nur mit speichelfesten Farben bemalt sind.

Blaustirnamazonen gelten als Nahrungsgeneralisten, das heißt, dass sie nicht besonders wählerisch sind, was ihr Futter betrifft. Als Grundfutter, das weniger als 50 Prozent ihrer Nahrung ausmachen sollte, eignet sich Papageien- und Sittichfutter – hierbei sollte man darauf achten, dass dieses keine Erdnüsse enthält. Alternativ kann man natürlich auch selbst geeignete Sämereien zusammenstellen. Diese schält die Blaustirnamazone mit dem Schnabel, bevor sie sie verzehrt.

Ein- bis zweimal die Woche sollte man ihnen auch proteinreiches Keimfutter oder Hühnerei mit Schale sowie Vitamine, Mineralien und Grit anbieten. Zusätzlich sollte man Frischfutter in Form von Obst und Gemüse zufüttern. Bei guter Pflege können Blaustirnamazonen in Heimtierhaltung bis zu 90 Jahre alt werden.

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