Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für alle Tierbesitzer und -liebhaber
80 Jahre und mehr

Darum werden Papageien so alt 

Generell lässt sich sagen: Papageien in Gefangenschaft werden deutlich älter als ihre Artgenossen in der Natur.
Generell lässt sich sagen: Papageien in Gefangenschaft werden deutlich älter als ihre Artgenossen in der Natur. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

23. August 2023, 17:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Papageien sind faszinierende Geschöpfe: Mit ihrem bunten Gefieder und ihrer Intelligenz erobern die exotischen Vögel viele Herzen im Sturm. Insgesamt gehören etwa 350 Arten der Ordnung der Papageien an.

Artikel teilen

Einige von ihnen werden gerne als Haustiere gehalten – etwa der Graupapagei, der Gelbhaubenkakadu oder der Wellensittich. Dabei gilt die Faustregel: Je größer die gewählte Papageien-Art ist, desto älter wird sie auch. Manche erreichen ein Alter von 60 Jahren und mehr. Woran liegt es, dass Papageien so alt werden können? 

Auch interessant: Studie zeigt! Papageien können selbst Videoanrufe starten, um sich zu unterhalten

Insbesondere große Papageien wie Aras und Graupapageien sind nicht gerade unkomplizierte Haustiere. Sie brauchen viel Platz zum Fliegen, Klettern und Spielen sowie mindestens einen Partner an ihrer Seite, um ein artgerechtes Leben führen zu können. Dazu kommt: Große Papageien gehören zu den Haustieren mit der höchsten Lebenserwartung – wer sie halten möchte, übernimmt daher viel Verantwortung. Aber warum werden Papageien eigentlich so alt? 

Wie alt werden Papageien? 

Generell lässt sich sagen: Papageien in Gefangenschaft werden deutlich älter als ihre Artgenossen in der Natur. Schließlich laufen sie nicht Gefahr, Raubtieren zum Opfer zu fallen, sie werden gefüttert und tiermedizinisch betreut. Dennoch ist die Lebenserwartung von Scharlacharas und Gelbhaubenkakadus mit 25 bis 30 Jahren auch in der freien Wildbahn erstaunlich hoch. 

Ein Scharlachara in menschlicher Obhut kann allerdings 40 bis 50 Jahre alt werden – manche Exemplare werden sogar noch älter. Graupapageien können ein Alter von ca. 60 Jahren erreichen. Kleinere Vertreter aus der Ordnung der Papageien haben eine geringere Lebenserwartung: Als Haustiere gehaltene Wellensittiche werden im Durchschnitt nur etwa 14 Jahre alt.  

Wie alt ist der älteste Papagei der Welt? 

Das höchste Alter, das für einen Gelbhaubenkakadu offiziell registriert wurde, betrug 82 Jahre. Das männliche Tier lebte in einem englischen Zoo. Daneben gibt es Berichte über einen Gelbbrustara namens Charlie, der angeblich 105 Jahre alt geworden ist.  

Gut zu wissen: Papageien sind die einzigen Vögel der Welt, die älter werden können als der Mensch. Wer Papageien halten möchte, entscheidet sich also für Haustiere, die unter Umständen länger leben als man selbst. Es kann daher nicht schaden, darüber nachzudenken, wer die Vögel pflegen soll, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage sein sollte. 

Warum werden Aras so alt? 

Es gibt mehrere Erklärungsansätze dafür, warum Aras und andere große Papageien ein so hohes Alter erreichen können. Eine von der Max-Planck-Gesellschaft durchgeführte Studie konnte zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Gehirngröße und der Lebenserwartung der Papageien gibt. Je größer das Gehirn der Papageien-Art ist, desto besser sind ihre kognitiven Fähigkeiten: Diese Tiere können Probleme besser lösen, was eine längere Lebensdauer ermöglicht. 

Dazu kommt: Kleinere Vögel haben eine höhere Stoffwechselrate als größere. Das Herz eines Kolibris schlägt beispielsweise bis zu 800 Mal pro Minute, während die Herzfrequenz eines Graupapageis bei 150 bis 250 Schlägen pro Minute liegt. Der schnelle Stoffwechsel kleinerer Vögel geht mit einem schnelleren Alterungsprozess und damit mit einer geringeren Lebenserwartung einher. Daher werden Kolibris nur etwa vier Jahre alt. 

Eine weiterer Grund für die lange Lebensspanne von Aras und Co.: Sie teilen ihren Lebensraum mit weniger Fressfeinden als andere Vögel. Eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Ornithologie im bayerischen Seewiesen belegte, dass das durchschnittliche Lebensalter einer Vogelart und die Dichte ihrer Fressfeinde in einer Wechselbeziehung zueinanderstehen. Verkürzt könnte man sagen: Je weniger Beutegreifer in der Nähe sind, desto älter wird der Papagei. 

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Papageien
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.