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Kanarienvogel, Nymphensittich, etc.

Die gesündeste Zusammensetzung von Ziervogelfutter

Ein Regenbogenlori bekommt das richtige Futter für Ziervögel aus der Hand
Unterschiedliche Ziervögel, wie der Regenbogenlori, haben auch ganz verschiedene Ansprüche, was den Nährstoffgehalt ihres Futters betrifft
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

8. Mai 2023, 17:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Sein gefiedertes Haustier richtig zu ernähren, ist nicht einfach. Viele Futtermischungen decken den Bedarf der Tiere nicht, haben nicht die richtige Nährstoffzusammensetzung. Auch frisches Futter, wie Obst und Kräuter, sollten in der richtigen Menge auf dem Speiseplan stehen. Was die verschiedenen Ziervögel im Futter wirklich brauchen.

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Da zu den Zier- oder auch Heimvögeln sowohl Singvögel, wie die beliebten Kanarienvögel, als auch Sittiche, wie der Wellensittich, gehören, ist ihre artgerechte Fütterung ein weites Feld. Früher, als die Tiere neu in unseren Breitengraden waren, mussten sie sich mit den Körnern begnügen, die auch unsere gezüchteten Tauben bekamen. Dabei bevorzugen Vögel wie der Wellensittich in freier Wildbahn halbreife oder reife Wildsamen. Und es ist offensichtlich, dass ein kleiner Kanarienvogel mit seinem spitzen Schnabel keine so großen Körner wie ein Papagei knacken kann. Das Thema Ernährung ist also ausgesprochen komplex. Welches Futter ist für welchen Ziervogel das Richtige?   

Die Basis: Saatenmischungen für die verschiedenen Ziervogelarten

Wer seine Vögel gesund ernähren will, muss ihre Bedürfnisse kennen. Die richtigen Vitamine und Nährstoffe sind Grundvoraussetzung für ein gesundes und langes Vogelleben. Neben fertigen Körner- und Saatenmischungen benötigen sie auch frische Futtermittel wie Obst, Gemüse, Wildkräuter und -gräser. Wenn man genug Wissen hat, kann man auch Einzelsaaten kaufen. Einfacher beraten ist man mit fertigen Mischungen. Aber nicht jede fertige Futtermischung hat den passenden Nährstoffgehalt für alle Vogelarten. Wir wollen uns das richtige Futter für die beliebtesten Ziervögel genauer ansehen. 

Wellensittich: Die Zusammensetzung für das Sittichfutter sollte folgendermaßen aussehen: 25 % Spitzsaat oder Glanz (auch Kanariensaat genannt), 25 % Silberhirse, 45 % andere Hirsearten, z. B. Plata-, Japan-, Senegalhirse, höchstens 5 % Haferkerne oder ölhaltige Saaten wie Negersaat, Sesam, Leinsaat. 

Kanarienvogel: Optimal sind Grassamen, Negersaat (auch Nigersaat genannt), Perilla, Wildsämereien, Glanzsamen, Rübsen, Leinsamen, Salatsamen, geschälter Hafer, Hirse, Mohnsamen, Hanf, Wild- und Unkrautsamen. 

Nymphensittich: Silberhirse, Japan-, Senegal-, Plata-, Mohair-, Manna-, Marokkohirse, Broomcorn, Spitzsaat (auch Kanariensaat genannt), Grassamen wie z. B. Knaulgras, Hanfsaat, Negersaat, Leinsamen, Rübsen, Nachtkerze, Sonnenblumenkerne, Gurkenkerne, Kürbiskerne, Melonenkerne, Grobe Kiefernsamen, Fenchelsamen. 

Blaustirn- und Rotstirnamazone: Die Körnermischung kann sich aus folgenden Sämereien zusammensetzen: Dari, Kardi, Weizen, Rohreis, Buchweizen, Leinsaat, Hanfsaat, Haferkerne, Hirse, Kanariensaat, Paddy-Reis und Milokorn. Gelegentlich können Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Zirbelnüsse beigemengt werden, da diese sehr kalorienreich sind. 

Zebrafink: Spitzsaat, Silberhirse, La Plata Hirse, Senegalhirse, Japanhirse, Rote Hirse, Grüne Hirse, Mohairhirse dreifarbig, Mohairhirse rot, Zwerghirse, Wiesengräser, Paddyreis, Hafer gebrochen, Wildsamen. 

Unser Tipp: Die meisten Saatenmischungen im Handel bestehen aus wenigen Bestandteilen und können individuell angereichert werden. Gut ist, wenn sie einen Wildsamenanteil haben. Wichtig ist, dass sie nicht zu fetthaltig sind, da viele Vogelarten in der Heimtierhaltung schnell zu Übergewicht neigen. 

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Welches Grün- und Frischfutter benötigen Ziervögel? 

Viele Halter berichten, wie wählerisch z. B. ihre Wellensittiche sind. Die einen lassen alles, was rot ist, wie Erdbeere oder Kirsche liegen, die anderen lieben Zitrusfrüchte wie Mandarinen, obwohl man die wegen des hohen Fruchtsäuregehalts eher sparsam reichen sollte. Finden Sie heraus, auf was ihre gefiederten Freunde so richtig stehen, dann können Sie auch die hartnäckigsten Frischkost-Verweigerer irgendwann davon überzeugen, ein paar Vitamine in Form von Grünfutter zu sich zu nehmen.  

Frischfutter für Ziervögel

Obst: Steinobst wird grundsätzlich ohne den Kern gegeben, denn die darin enthaltene Blausäure ist für Vögel giftig. Kauft man keine Bio-Ware, sollte auch die Schale entfernt werden. Die meisten Vögel können bei einem saftigen Stück Apfel oder einer leckeren Birne nicht widerstehen. Viele Piepmätze lieben auch Honig- und Wassermelone. Wegen des Fruchtzuckers sollte Obst nicht täglich angeboten werden. Lieber öfter mit Gemüse oder Kräutern abwechseln. 

Gemüse: Frisches Gemüse ist gesund, durch Vitamine und Mineralien, und gut für die schlanke Linie, und kann deshalb täglich auf dem Speiseplan stehen. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Ware pestizidfrei ist. Bei verschiedenen Kohlsorten  (Kohlrabi gehört übrigens nicht zu den Kohlsorten) sollte man sparsam sein, da sie Blähungen und Darmprobleme auslösen können. Beleibt sind Blattsalate, Stangensellerie, Paprika, Gurke, Mangold und Fenchel. Finger weg von Avocados, davon bekommen Vögel Atemnot, die zur Erstickung führen kann! 

Grünfutter für Ziervögel

Wildkräuter: Beim Spaziergehen ein paar Kräuter pflücken, damit kann man den meisten Vögeln eine Freude machen. Am Wegesrand findet man z. B. Acker-Schöterich, Ampfer, Beifuß, Brennnessel, Brunnenkresse, Echte Kamille, Floh-Knöterich, Frauenmantel, Gänseblümchen, Löwenzahn und Spitzwegerich. Die zarten Blätter der Vogelmiere sind für Ziervögel eine Delikatesse und zudem eine echte Nährstoffbombe unter den Wildkräutern. Als hartnäckiges Unkraut ist sie fast in jedem Garten zu finden. 

Wildgräser und Getreide: Eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan sind auch Gräser, die man wegen der Schadstoffe nicht in der Nähe einer Straße pflücken sollte. Im halbreifen Zustand sind z. B. Wiesenschwingel und Weidelgras bei den meisten Vögeln sehr beliebt. Achtung: Viele Gräser, vor allem Roggen, sind oft von Mutterkorn befallen. Die darin enthalten Alkaloide führen bei Vögeln zu Darmkrämpfen bis zur Atemlähmung. Alle Gräser deshalb unbedingt auf den Mutterkornpilz untersuchen!  Erkennbar ist der Befall anhand einer Honigtaubildung an den Blüten. 

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Welche Leckerlis kann man einem Ziervogel zusätzlich zum Futter geben?

Als Leckerli für Ziervögel bietet sich das Keimfutter an. Den aus den Saaten, die der Hauptbestandteil der Nahrung sind, lassen sich leicht Keimlinge herstellen. Die Körner müssen allerdings frisch genug sein, damit sie auch keimfähig sind. Geschälter Hafer wird, wenn er in der Mischung enthalten ist, eher matschig und schimmelt, deshalb sollte man besser eine Mischung ohne Hafer verwenden.

Bei der Herstellung von Keimfutter muss man zudem penibel auf die Hygiene achten und sollte nur kleine Mengen herstellen. Pro Vogel reicht ein gestrichener Teelöffel pro Tag als zusätzliches Leckerli. Meist dauert es zwei Tage, bis sich kleine Keimlinge bilden. Das Keimfutter sollte zwischen den Fütterungszeiten kühl aufbewahrt werden. 

Welches Futter dürfen Ziervögel nicht bekommen?

Alles auf dem Tisch der Halter ist natürlich sehr verlockend. Trotzdem sollten Vögel keine Bonbons, Schokolade, gekochtes oder gebratenes Fleisch, Käse, Salzstangen usw. bekommen. Tabu sind auch Getränke wie Kaffee, Cola oder alkoholhaltige Getränke. In kleinen Mengen ok sind Nudeln, gekochtes Ei, altes Brot, Magerquark, Joghurt, Kartoffeln und Reis. 

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Quellen

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