22. Januar 2023, 8:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Besonders im Frühling tschilpt und zwitschert es von den Dächern und Bäumen. Dann sind heimische Vögel besonders aktiv, da viele nun auf Partnersuche sind. Einige Vogelarten hört und sieht man aber immer seltener in Deutschland. PETBOOK gibt einen Überblick um welche es sich handelt.
259 einheimische Vogelarten brüten regelmäßig in Deutschland. Laut dem Rote Liste Zentrum sind rund 43% davon bedroht – das ist fast jede zweite Vogelart. Einige Vogelarten darunter fallen sogar unter die Kategorie „vom Erlöschen bedroht“. Diese seltensten Vogelarten sind mittlerweile kaum noch anzutreffen und daher den wenigsten bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Alpenstrandläufer
Von dieser Vogelart wurden 2020 nur noch 3 Brutpaare gezählt. Der Alpenstrandläufer kommt vor allem in maritimen Regionen vor, also Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und der niedersächsischen Nordseeküste. Die Vogelart gehört zu den Schnepfenvögeln, typisch ist das Herumstochern im Schlamm zur Nahrungssuche. Als Zugvogel ist der Alpenstrandläufer noch häufig bei uns zu sehen, heimische Brutpaare haben sich durch einen Mangel an geeignetem Lebensraum aber weitgehend zurückgezogen.
Rotkopfwürger
In Deutschland gilt der Rotkopfwürger als Brutvogel bereits seit 2005 als ausgestorben und gehört damit zu den seltensten Vogelarten. Er ist in geringer Zahl aber noch als Zugvogel zu beobachten. Rotkopfwürger gehören zu den Singvögeln und fallen durch Schwätzen, Trillern und Pfeifen auf. Sie werden inklusive Schwanz etwa 20 Zentimeter lang.
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Raubseeschwalbe
Die Seeschwalbenart ist noch mit maximal zwei Brutpaaren in Deutschland vertreten. Auch europaweit geht ihr Bestand immer weiter zurück. Die Schwalbenart ist die größte unter den Seeschwalben und wird bis zu 55 Zentimeter groß. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 111 Zentimeter betragen. Eine Besonderheit der Vogelart ist, dass sie ihre Jungen mit auf den ersten Vogelzug ihres Lebens nehmen und währenddessen auch mit Nahrung versorgen.
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Seggenrohrsänger
Diese Vogelart gehört zu den Sperlingsvögeln und ist mit maximal drei Brutpaaren nur noch an der Grenze zu Polen in Brandenburg anzutreffen. Grund dafür sind sicher auch die Bedingungen, die der Seggenrohrsänger an seinen Lebensraum stellt. Er bevorzugt Moore, die über nur wenige Zentimeter hohes, stehendes Wasser verfügen sollten und mit Sumpfgräsern, den sogenannten Seggen, bewachsen sein sollten. Moorgebiete dieser Art gibt es in Deutschland kaum noch, weshalb der Seggenrohrsänger zu den seltensten Vogelarten gehört.
Steinrötel
Der Steinrötel gehört zu einer echten Ausnahmeerscheinung. Er wird seit 1980 nur noch etwa fünfmal pro Jahr gesichtet. Er bewohnt bis heute nur die bayerischen Alpenregionen und gilt deshalb als eine der seltensten Vogelarten hierzulande. Auffällig ist sein rostroter Bauch und der blaugraue Kopf. Allerdings tragen dieses Federkleid nur die Männchen. Weibchen sind unauffällig braun-beige gefärbt.
Moorente
Die Moorente kommt in Deutschland nur noch in Form von maximal sieben Brutpaaren vor. Auffällig gefärbt sind auch bei dieser Vogelart besonders die Männchen, die ein mahagoni- und kastanienfarbenes Federkleid tragen. Der Bauch ist dabei weiß gehalten. Die braune Färbung hilft den Enten als Tarnung an Flussufern von Fressfeinden eher unentdeckt zu bleiben.
Sumpfohreule
Diese Eulenart trägt ihren Namen, da die kurzen Federohren meist angelegt sind und damit nicht sichtbar. Auch diese Vogelart ist massiv bedroht, da sie auf Moore und Sumpfgebiete als Lebensraum angewiesen ist und diese in weiten Teilen Deutschlands landwirtschaftlichen Flächen weichen mussten. Bis 2016 wurden noch etwa 45 Brutpaare gesichtet.
Triel
Der Triel ist in Deutschland fast verschwunden. Sein bevorzugter Lebensraum mit offenen und spärlich bewachsenen Landschaften ist hierzulande kaum noch vorhanden, da die meisten Flächen entweder landwirtschaftlich genutzt werden oder bebaut sind. In Deutschland wurden 2016 noch 2 Brutpaare gezählt.
Schreiadler
Im Vergleich zu den bisher vorgestellten Vogelarten kommt der Schreiadler noch „häufig“ vor. Bis zu 135 Schreiadler-Paare wurden 2020 in Deutschland gesichtet. Die meisten davon leben im östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns und dem Nordosten Brandenburgs. Seinen Namen verdankt der Schreiadler seinen auffälligen „Tjück“-Rufen, die die Lautstärke von Hundebellen erreichen kann.
Auerhuhn
Das Auerhuhn ist Laien unter den bedrohten Vogelarten vielleicht noch am ehesten geläufig. Es kommt mit bis zu 1000 Brutpaaren auch noch vergleichsweise häufig vor. Sein Bestand hat sich in den letzten Jahren ein wenig erholen können, dennoch gilt es in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Das Auerhuhn ist der größte Hühnervogel in Europa. Bedroht ist es vor alle durch Forstwirtschaft und Skitourismus.
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Was kann ich zum Schutz von Vögeln tun?
Nicht nur vom Aussterben bedrohte Vogelarten brauchen Unterstützung. Besonders im Winter, aber auch das ganze Jahr über sind viele Vögel auf zusätzliche Futtergaben angewiesen. Gerade Städte bieten Vögeln oft keine optimalen Bedingungen zur Futtersuche. Dabei sollten aus hygienischen Gründen Futterspender und -Silos verwendet werden, in Meisenknödeln mit Plastiknetz hingegen können sich Vögel mit ihren feinen Krallen verfangen.