30. April 2023, 16:44 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Unzertrennliche, auch Agaporniden oder Liebesvögel genannt, sind kleine afrikanische Papageien. Mit ihrem bunten Gefieder und ihrem interessanten Sozialverhalten erfreuen sie als exotische Haustiere die Herzen vieler Vogelfreunde. Gewusst? Der Name Unzertrennliche bzw. Liebesvögel bezieht sich auf die starke Paarbindung der Tiere, die einander ausgiebig pflegen und viel miteinander kuscheln. Insgesamt umfasst die Gattung der Unzertrennlichen neun Arten.
Ursprünglich stammen die Liebesvögel aus den tropischen Regionen Afrikas. Dort leben die bunten Papageien in großen Schwärmen zusammen. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte sich daher für die Gruppenhaltung seiner Agaporniden entscheiden. Wichtig sind hierbei ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis sowie eine artgerechte Unterbringung mit ausreichend Platz.
Die verschiedenen Arten der Liebesvögel im Überblick
Das Gefieder der Liebesvögel ist meistens grün bis gelbgrün. Doch bei vielen Arten erstrahlen Kopf und Brust in einer anderen Farbe, welche sich deutlich vom Rest des Körpers abhebt. Diesem Unterscheidungsmerkmal verdanken die verschiedenen Arten von Liebesvögeln ihren Namen.
1. Rosenköpfchen (Agapornis roseicollis)
Typisch für das Rosenköpfchen ist sein rötlich gefärbter Kopf. In ihrer natürlichen Heimat Südafrika, Namibia und Botsuana bewohnen die Tiere Steppen, Savannen und Waldränder. Rosenköpfchen gelten als überaus kluge, soziale Kleinpapageien, die auch von Anfängern gehalten werden können. Sie zählen daher zu den beliebtesten Arten aus der Gattung der Unzertrennlichen.
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2. Grauköpfchen (Agapornis canus)
Anders als bei vielen anderen Liebesvögeln lassen sich bei den Grauköpfchen männliche und weibliche Tiere gut unterscheiden: Die Männchen tragen das namensgebende graue Gefieder an Kopf, Kehle und Nacken. Dagegen sind die Weibchen unauffälliger und fast vollkommen grün gefärbt. Die Vögel stammen von der Insel Madagaskar sowie den benachbarten Inseln. Im Handel werden die scheuen Grauköpfchen nur selten angeboten.
3. Erdbeerköpfchen (Agapornis lilianae)
Erdbeerköpfchen sind die Sensibelchen unter den Liebesvögeln. Sie gelten als anspruchsvolle, empfindliche Ziervögel und sind daher eher selten im Handel zu finden. Ihre Heimat sind die Flusstäler und Auwälder Tansanias, Sambias und Simbabwes. Da sie an mildes Klima gewöhnt sind, erkälten sie sich in der Volierenhaltung leicht. Von allen Unzertrennlichen sind Erdbeerköpfchen die verträglichste Art. Sie können unter Umständen auch gemeinsam mit Nymphensittichen bzw. Wellensittichen gehalten werden.
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4. Schwarzköpfchen (Agapornis personatus)
Der Name verrät es bereits: Diese Liebesvögel haben einen schwarzen Kopf. Ihre Brust leuchtet gelb, der gebogene Schnabel ist knallrot. Weibchen werden etwas schwerer als die Männchen. Als Haustiere eignen sich die munteren, verspielten Schwarzköpfchen gut. Ideal ist die Haltung in einer großen Voliere, in der die agilen Vögel herumfliegen können und ausreichend Verstecke finden.
5. Rußköpfchen (Agapornis nigrigenis)
Rußköpfchen erinnern optisch an Schwarzköpfchen, sind jedoch etwas kleiner und zierlicher als ihre Verwandten. In der Natur besiedeln diese Liebesvögel bewaldete Flussufer entlang des Sambesis. Da die Tiere im 20. Jahrhundert massenhaft eingefangen wurden, gilt die Art heute als gefährdet. Im Handel sind kaum reinrassige Rußköpfchen zu bekommen, da häufig andere Arten eingekreuzt werden.
6. Pfirsichköpfchen (Agapornis fischeri)
Ihre orangerote Kehle, Stirn und Kopfseite zeichnet die Pfirsichköpfchen aus. Die Art stammt aus Tansania, wo die Tiere im Süden des Viktoriasees anzutreffen sind. Da sich Pfirsichköpfchen relativ einfach nachzüchten lassen, gehört diese Art zu den am häufigsten gehaltenen Liebesvögeln. Um die natürlichen Bestände nicht weiter zu gefährden, ist der Handel mit Wildfängen inzwischen verboten.
7. Grünköpfchen (Agapornis swindernianus)
Diese Art wird auch Swinderens Unzertrennlicher oder Halsbandbandunzertrennlicher genannt. Grünköpfchen bewohnen die Wälder Kameruns, Liberias und Gabuns, wo sie bevorzugt hoch oben in den Baumkronen sitzen. Als Haustiere eignen sich Grünköpfchen nicht: Sie scheinen Nahrungsspezialisten zu sein, die hauptsächlich Feigen aus ihrer afrikanischen Heimat fressen.
8. Orangeköpfchen (Agapornis pullarius)
Im Gegensatz zu anderen Liebesvögeln schlafen und brüten Orangeköpfchen nicht gerne in bereitgestellten Nistkästen. Die Nachzucht gestaltet sich daher schwierig, weshalb Orangeköpfchen zu den eher selten gehaltenen Unzertrennlichen gehören. Sie gelten als schwer einzugewöhnen und gehören in die Hände erfahrener Vogelfreunde.
9. Tarantapapagei (Agapornis taranta)
Der Tarantapapagei, oder auch Berg- bzw. Tarantinerpapagei, bewohnt die Bergregionen Äthiopiens und Eritreas. Er ist daher weniger kälteempfindlich als andere Agaporniden-Arten. Seine Stimme ist eher leise, was den Tarantapapagei zu einem angenehmen Mitbewohner macht.
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Quellen
- Wellensittich-infoportal.de, „Agaporniden (Zwergpapageien) – Unzertrennliche oder Lovebirds“ (aufgerufen am 27.4.2023)
- Psittacology.com, „Types of Lovebirds | 9 Agapornis Species With Chart“ (aufgerufen am 27.4.2023)