27. März 2023, 5:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit dem kommenden Frühling werden auch Vögel wie Amseln und Kohlmeisen, die das ganze Jahr bei uns verbringen, wieder aktiver. Mit ihrem Gesang möchten sie Weibchen anlocken und ihre Revieransprüche klarmachen. PETBOOK verrät, welche Vögel nun verstärkt singen und wie man die Vogelstimmen erkennen kann.
Fröhliches Vogelgezwitscher gehört zum Frühling einfach dazu und lässt die Herzen vieler Vogelfreunde höherschlagen. Doch wenn die Piepmätze aus voller Kehle singen, kann es schon mal richtig laut werden vor dem Fenster. Erklingt das Vogelkonzert morgens um 5 Uhr vor dem Schlafzimmer, fragt sich wohl auch so mancher Tierliebhaber verschlafen bis zerknirscht: Wer singt denn da? Lesen Sie hier, wie Sie Vogelstimmen erkennen und voneinander unterscheiden können.
Wie kann ich Vogelstimmen erkennen?
Manche Vogelarten tragen den Klang ihrer Rufe bereits in ihrem lautmalerischen Namen – sie sind besonders leicht zu identifizieren. So ruft der Kuckuck tatsächlich „gu-kuh“, wobei er die erste Silbe besonders betont. Seine Lautäußerungen sind weit zu hören, da er hoch oben sitzt, wenn er ruft. Auch der Zilpzalp, ein kleiner Singvogel, wurde nach seinem Gesang benannt. Dieser hört sich wie „zilp-zalp-zelp-zilp-zalp“ an, wobei die Tonhöhe zwischendurch wechseln kann.
Ein besonders begabter Sänger ist die Amsel. Ihr flötenartiger Gesang enthält verschiedene melodiöse Strophen, die der Vogel immer wieder variiert und neu kombiniert. Weniger kreativ sind Feld- und Haussperlinge, die anhand ihres monotonen „Tschip“ bzw. „Tschep“ aber dennoch gut zu erkennen sind. Kohlmeisen zwitschern gerne ein fröhliches „zizibäh“ oder einfach „di da, di da, di da“.
Auch interessant: Was tun Vögel eigentlich, wenn es regnet?
Welcher Vogel singt jetzt?
Um den Vogelgesang einer bestimmten Art zuzuordnen, kann auch ein Blick auf die Uhr hilfreich sein. Denn nicht alle Vögel singen zur selben Zeit. Die Frühaufsteher unter den Piepmätzen sind der Gartenrotschwanz und der Hausrotschwanz: Sie beginnen bereits 80 bzw. 70 Minuten vor Sonnenaufgang, ihre Lieder zu trällern. Etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang stimmen die Singdrossel und die Rauchschwalbe mit ein. Die Blaumeise mit ihrem hohen „zizizi“ ist ab ca. 30 Minuten vor Sonnenaufgang zu hören. Zu den gefiederten Langschläfern zählen der Star und der Buchfink, die erst 15 bis 10 Minuten vor Sonnenaufgang zu zwitschern beginnen.
Seinen Höhepunkt erreicht das Vogelkonzert übrigens im Mai. Dann sind fast alle Zugvögel wieder da und die Brutsaison ist in vollem Gange. Gegen Ende des Sommers nimmt das Gezwitscher dann ab. Die Jungvögel werden langsam flügge und die ersten Langstreckenzieher machen sich auf den Weg in den Süden. Dennoch ist auch im Herbst Vogelgesang zu hören – wenngleich nicht so laut und vielfältig. So üben beispielsweise junge Vogelmännchen ihr Gezwitscher und manche Arten markieren bereits jetzt musikalisch ihr Revier für den nächsten Frühling.
Vogelstimmen erkennen: Apps zur Stimmerkennung
Beim Erkennen und Bestimmen der Vogelstimmen können verschiedene Apps helfen. So bietet der Naturschutzbund (NABU) die kostenlose App „Vogelwelt“ für iOS und Android. Sie enthält Informationen zu über 300 heimischen Vogelarten mit Hinweisen zu Aussehen, Gesang, Verhalten und Häufigkeit.
Besonders praktisch, aber kostenpflichtig, ist die App „Zwitschomat – Vogelstimmen ID“. Mit ihr lassen sich Vogelstimmen sogar aufnehmen: Die App analysiert dann den Ton und macht Vorschläge für mögliche Arten.
Gezwitscher Diese heimischen Vögel singen noch im Herbst und das ist der Grund
Merlin Bird ID, NABU Vogelwelt, Bird Net, … Diese Apps verraten, welcher Vogel gerade zwitschert
Von Amsel bis Zilpzalp Erkennen Sie alle 12 Gartenvögel im Quiz?
Quellen
- Nabu Baden-Württemberg, „Von laut und schrill bis leise und perlend: Frühlingsgefühle bei den Singvögeln“ (aufgerufen am 24.03.2023)
- lbv.de, „Vögel an ihren Stimmen erkennen“ (aufgerufen am 24.03.2023)
- Nabu.de, „Morgens ein Konzert erleben: Stellen Sie Ihren Wecker nach den Piepmätzen!“ (aufgerufen am 24.03.2023)