28. Oktober 2024, 11:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Edelpapageien sind faszinierend anzuschauen und werden in der Heimtierhaltung immer beliebter. Allerdings sollte man, um die exotischen Papageienvögel gut zu versorgen, einiges beachten.
Herkunft
Das Hauptverbreitungsgebiet der Edelpapageien liegt in Neuguinea und den umliegenden Inseln, aber auch in Australien gibt es eine kleine Population. Sie halten sich bevorzugt in Regenwäldern und Mangroven auf. Dabei finden sie sich sowohl in Tieflandgebieten als auch in Höhen von bis zu 1500 Metern.
Bis vor einigen Jahren galten alle bekannten Edelpapageien als nur einer Art zugehörig. Mittlerweile weiß man aber, dass es vier Arten und insgesamt zehn Unterarten gibt. Das bedeutet, dass einige Edelpapageien nur noch sehr kleine Verbreitungsgebiete haben oder gar vom Aussterben bedroht sind. Die heute noch nicht als gefährdet geltenden Arten sind der Neuguinea-Edelpapagei (Eclectus polychloros) und der Molukken-Edelpapagei (Eclectus roratus).
Dennoch sollte man, wenn man sich für die Haltung von Edelpapageien interessiert, diese nur von einem seriösen Züchter kaufen, der nachweisen kann, dass seine Tiere nicht aus der Natur gewildert wurden. Zusätzlich kann man die Vögel auch aus dem Tierschutz adoptieren. Darüber hinaus unterliegen Edelpapageien der Kennzeichnungs- und Anzeigepflicht nach den Artenschutzverordnungen der EU und Deutschlands. Das zuständige Veterinäramt muss also von der Haltung in Kenntnis gesetzt werden.
Aussehen
Edelpapageien sind ziemlich große Ziervögel. Sie werden 35 bis 40 Zentimeter groß und wiegen 400 bis 600 Gramm. Untypisch für Papageien ist ihr Schwanz im Vergleich zum Körper ziemlich kurz.
Sie zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Das heißt, Weibchen und Männchen sehen so unterschiedlich aus, dass man sie für andere Arten halten könnte. Das Männchen kommt im satten grünen Gefieder daher. Männchen tragen darüber hinaus auch noch rote und blaue Akzente auf den Flügelansätzen, die sich auch auf der Flügelunterseite zeigen. Ihr Schnabel ist orange und rot. Ihre Schwanzfedern sind schwarz.
Das Weibchen dagegen kommt knallig rot daher. Es zeigt sich blaues Gefieder an ihrem Bauch und Nacken, ihr Schnabel ist schwarz. Die Augen des Weibchens ziert ein hellblauer Ring ringsherum.
Verhalten
Edelpapageien sind für ihre lauten Rufe bekannt. Schallt es aus der Krone von Bäumen im Regenwald, wird es sich wohl um dort sitzende Edelpapageien handeln. In der Natur ist dies auch ihr Lieblingsort und nur äußerst ungern verlassen die Vögel die Wipfel.
In Heimtierhaltung können sie sehr zutraulich werden. Sie imitieren sogar menschliche Stimmen und lernen auch gern Tricks. Allerdings sind Edelpapageien auch in Heimtierhaltung dafür bekannt, viele Geräusche von sich zu geben. Langweilig wird es mit ihnen also selten. Aber auch mit der Ruhe ist es dann schnell vorbei.
Die geselligen Vögel leben in der Natur in großen Familienverbänden, sollten also auch in menschlicher Obhut nie allein gehalten werden. Ein Paar sollte stets zusammenbleiben dürfen, noch besser ist die Gruppenhaltung.
Ernährung
Edelpapageien ernähren sich von Blüten, Nektar und kleinen Insekten. Allerdings verschmähen sie auch Gemüse, Obst und diverse Hülsenfrüchte nicht. Silberhirse oder Glanz nehmen sie gern an. Daher sollte die Ernährung der Vögel vor allem ausgewogen sein. Sie benötigen einen Mix aus pflanzlichem und tierischem Protein sowie allen wichtigen Nährstoffen.
Edelpapageien mögen ebenfalls Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Auch verschiedene Nüsse knabbern sie gern. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, denn die fetthaltigen Kerne können bei den Tieren Lipome, also veränderte Fettzellen auslösen. Außerdem sollte man bei allen Papageien mit Nüssen ganz besonders vorsichtig sein, denn sie könnten Aspergillose auslösen.
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Richtige Haltung & Pflege
Edelpapageien mögen es zwar am liebsten, hoch in Baumkronen zu sitzen, fliegen aber auch gern. Daher sollte ihre Voliere mindestens 200 x 100 x 100 Zentimeter bemessen, damit die Tiere darin auch fliegen können. Die Vögel gelten zudem als sehr knabberfreudig also sollte ihre Voliere sehr widerstandsfähig sein.
Edelpapageien benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent, was in menschlichen Wohnräumen aufgrund der Schimmelgefahr nur schwer erreicht werden kann. Daher ist eine geschlossene Voliere mit Beregnungsanlage, in der den Vögeln die richtigen klimatischen Bedingungen geboten werden, wahrscheinlich am besten.
Die Tiere sind aus ihrer Heimat tropisch-warmes Klima mit Höchsttemperaturen von 39 Grad und Tiefsttemperaturen von 23 Grad gewohnt. In der Voliere sollte also eine Durchschnittstemperatur von 30 Grad tagsüber wie nachts herrschen. Einigen Berichten zufolge sollen Edelpapageien in Gefangenschaft bis zu 30 Jahre alt werden.