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Aus Südamerika

Gelbbrustara – richtige Haltung und Pflege des anspruchsvollen Papageis

Gelbbrustara sitzt auf einem Ast
Der Gelbrustara ist einer der beliebtesten Papageienvögel in Heimtierhaltung – nicht nur wegen seines charakteristischen Gefieders Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

12. August 2024, 14:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Gelbbrustara zählt zu den Papageien, die wohl bereits jedes Kind vom Aussehen her kennt. Wie man die anspruchsvollen Vögel in Heimtierhaltung am besten hält und pflegt, ist dagegen nicht ganz so kinderleicht.

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Herkunft

Der Gelbbrustara (Ara ararauna) stammt aus Mittel- und Südamerika. Dort findet man ihn in Trinidad und Tobago sowie in Panama. Südlich davon erstrecken sich seine Habitate über Kolumbien, Surinam, Französisch Guiana und Venezuela. Zudem findet er sich auch noch in Peru, Paraguay und Brasilien.

In seiner Heimat bewohnt er vor allem tropische Regenwälder und findet sich häufig in der Nähe von Wasserläufen oder in sumpfigen Gebieten. Er lebt mit Vorliebe in den Kronen von Bäumen. Der Gelbbrustara gilt laut der Roten Liste noch nicht als gefährdet, es gibt also keine Auflagen für den Artenschutz. Allerdings leidet er wie viele andere Regenwaldbewohner unter Habitatsverlusten durch Rodungen und zunehmende menschliche Besiedlung seines Lebensraums. Man sollte Gelbbrustaras daher nur aus Nachzuchten kaufen und sich dies auch von einem seriösen Vogelzüchter zertifizieren lassen.

Aussehen

Beim Gelbbrustara ist nicht nur der namensgebende Körperteil in dem charakteristischen Ton gefärbt. Auch Teile des Halses bis zu den Ohren, der Flügelansatz sowie der Bauch leuchten in Gelb. Die Farbschläge variieren zwischen leuchtendem Zitronengelb und einem gesetzteren Orangegelb. Manche Exemplare aus dem karibischen Raum tragen sogar einen Vollgelbton, der sich Butterscotch nennt. Der Rücken des Aras ist blau, auf der Stirn zeigt sich über dem Schnabel ein türkiser oder grüner Streifen, der sich auf beiden Seiten bis zum Hinterkopf zieht.

Die Wangen des Gelbbrustaras sind größtenteils weiß, aber mit schwarzen Linien überzogen. Bei Erregung oder Stress rötet sich dieser Bereich, so als ob der Gelbbrustara erröten würde. Der Schnabel ist sehr kräftig und einheitlich dunkel gefärbt, ebenso wie die Krallen, die etwas heller daherkommen. Der Gelbbrustara zählt zu den größeren Papageien. Er wird zwischen 76 und 85 Zentimeter groß und wiegt bis zu 1,5 Kilogramm. Die Geschlechter unterscheiden sich optisch nicht und können nur durch einen DNA-Test beim Tierarzt zweifelsfrei ermittelt werden.

Verhalten

Gelbbrustaras leben in der Natur in Familien und Schwärmen von bis zu 25 Tieren. Auch mit anderen Ara-Arten verstehen sie sich gut, können also vergesellschaftet werden. Allerdings sollten die sozialen Tiere in Heimtierhaltung ebenfalls nie allein gehalten werden, andere Aras ersetzen ihnen keinen Artgenossen. Gelbbrustaras leben monogam und haben meist, wenn sie vom Züchter stammen, bereits einen Bund fürs Leben geschlossen. Dies muss berücksichtigt und immer ein Pärchen angeschafft werden. Trennt man die Vögel, vereinsamen sie und binden sich nie wieder an einen neuen Partner. Möglicherweise sterben sie sogar vor Trauer über den Verlust des Lebenspartners.

Ara-Pärchen lieben es, nebeneinander herzufliegen, daher sollte man ihnen viele Stunden am Tag den Freiflug ermöglichen. Die geselligen Tiere kuscheln auch gern zusammen. Allerdings wird ihnen auch in Heimtierhaltung schnell langweilig. Die intelligenten Vögel benötigen daher viele Möglichkeiten, Rätsel zu lösen und mit geeignetem Spielzeug aus Naturhölzern zu arbeiten. Aras sind sehr gute Kletterer und setzen dazu nicht nur ihre kräftigen Krallen, sondern auch ihren Schnabel ein. Dieses Verhalten sollte ihnen auch in der Voliere ermöglicht werden.

Gelbbrustaras werden relativ schnell mit Menschen warm und wollen dann entsprechend auch Aufmerksamkeit. Bekommen sie diese nicht in ausreichendem Maße, können sie auch schon mal eifersüchtig werden. Dann neigen sie auch dazu, sehr viel und laut zu schreien. Mit der richtigen Bindung können sie aber auch lernen, Stimmen zu imitieren und Signale zu verstehen. Man kann mit ihnen daher auch Tricks einstudieren, die man entweder mit einem Clicker oder mit Leckerli positiv verstärken kann.

Ernährung

Der Gelbbrustara braucht eine ausgewogene Ernährung bestehend aus Körnerfutter und Sämereien. Aber auch Obst und Gemüse sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Das Körner-Frischfutter-Verhältnis sollte etwa eins zu eins betragen. Als gekeimte Leckereien nehmen die Aras am liebsten Sonnenblumenkerne zu sich. Außerdem sollte man für eine optimale Versorgung mit Protein auch gelegentlich gekochte Hülsenfrüchte, Mais und Kartoffeln sowie tierisches Eiweiß anbieten. Ob die Tiere dies pur oder eher als Pulver über ihrer normalen Nahrung zu sich nehmen wollen, muss man ausprobieren.

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Richtige Haltung & Pflege

Die Flügelspannweite eines Gelbbrustaras liegt bei circa 90 Zentimetern. Entsprechend sollte man die Größe der Voliere für zwei Tiere nicht zu knapp bemessen. Am besten geeignet ist eine Kombination aus Innen- und Außenvoliere, die ineinander übergehen. Als Mindestmaße finden sich Angaben von 8 × 3 × 2 Metern für zwei Vögel. Manche Papageienexperten sprechen sogar von 15 Metern Länge als Mindestmaß. Für jedes weitere Paar muss die Grundfläche um 50 Prozent erweitert werden.

In der Außenvoliere benötigen die Tiere darüber hinaus einen Schutzraum, der mindestens zwei Quadratmeter groß sein sollte, in dem sie sich vor Wind und Wetter zurückziehen können. Ab einer Temperatur von unter zehn Grad sollten die Vögel nicht mehr draußen gehalten werden.

Gelbbrustaras sind dafür bekannt, dass sie sehr gern baden und im Wasser planschen. Entsprechend benötigen sie eine Badestelle, die zwei Vögel gemeinsam nutzen können. In ihren Volieren sollten darüber hinaus sehr viele Äste zum Klettern und Sitzen angebracht, oder ein Baum rekonstruiert werden. Dazu eignen sich große Palmen, die die Tiere auch zum Nisten nutzen. Ob sie eine Schlafhöhle oder einen -kasten annehmen, muss man ausprobieren. Bei guter Haltung und Pflege werden Gelbbrustaras in Gefangenschaft 30 bis 40 Jahre alt.

Themen Glossar Tiere der Amerikas
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