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Gezüchteter Prachtfink

Aussehen, Verhalten und Pflege des Japanischen Mövchens

Drei Japanische Mövhcen sitzen auf einem Ast und schauen in dieselbe Richtung
Das Japanische Mövchen besticht zwar nicht mit den schillerndsten Farben, dafür gilt es aber als wenig anspruchsvoller und friedfertiger Vertreter der Prachtfinken Foto: picture alliance / imageBROKER | Reinhard, H.
Louisa Stoeffler
Redakteurin

27. Juni 2024, 11:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Japanische Mövchen ist einer der wenigen Ziervögel, die allein durch Zucht entstanden. Die domestizierten Prachtfinken gelten als wenig anspruchsvoll und sogar domestiziert.

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Aussehen

Wer den Begriff Japanisches Mövchen hört und dann den kleinen Ziervogel erblickt, der diesen Namen trägt, der ist wohl berechtigterweise erstmal verwirrt. Denn der kleine Vogel ist nicht mit Möven verwandt, sondern zählt zu den Prachtfinken. Wie genau er entstand, kann man heute nicht mehr genau nachvollziehen. Zuerst sollen sie jedoch in China als reine Zuchtvögel aufgetaucht sein. Glaubt man den Berichten, dass dies schon im 15. Jahrhundert der Fall war, würde sie dies zum ältesten domestizierten Kleinvogel der Welt machen.

Man geht davon aus, dass es sich bei ihm um die domestizierte Variante des Spitzschwanzbronzemännchens handelt. Wirklich nach Japan gekommen ist der Vogel wohl erst im 18. Jahrhundert. Seither ist er bei vielen Vogelkennern in aller Welt beliebt und wird vermehrt gezüchtet. Sie werden zwischen 11 und 13,5 Zentimeter groß, ihr Körper ist eher rundlich und kompakt und verfügt über einen geraden Rücken.

Zunächst gab es die Tiere anfangs nur in den Farbschlägen gescheckt Braun-Weiß, gescheckt Gelb-Weiß und komplett Weiß. Mittlerweile wurden jedoch andere Arten und Farbschläge eingekreuzt, sodass die Grundfarben des Japanischen Mövchens mittlerweile Schwarzbraun, Nougat und Fuchsrot mit verschiedenen Abstufungen und Scheckungen sind. Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch nicht. Männliche Japanische Mövchen erkennt man vor allem an ihren Balzgesängen.

Verhalten

Das Japanische Mövchen ist sehr sozial und lebt im Schwarm. Man sollte daher mindestens zwei Tiere als Paar zusammen halten, besser aber mehr. Auf die Geschlechterverteilung im Schwarm muss nicht zwingend geachtet werden, denn sie sind nicht territorial. Stattdessen gelten sie als friedlich und verträglich. Außerdem verstehen sie sich auch gut mit Kanarienvögeln, sodass man sie gemeinsam halten kann.

Sie zählen jedoch nicht zu den Prachtfinken, die besonders viel singen. Stattdessen ist das Japanische Mövchen eher leise. Auch der Balzgesang des Männchens wird nicht ausladend zelebriert, sondern erinnert eher an ein leises Scharren in verschiedenen Tonabfolgen. Jeder Hahn entwickelt eine etwas andere Melodie, mit der er Weibchen begeistern möchte.

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Richtige Haltung & Pflege

Japanische Mövchen sollten mindestens eine Voliere von der Größe 80 × 70 × 70 Zentimeter pro vier Vögel zur Verfügung haben. Auch ein größerer Flugkäfig ist für sie geeignet. Im Sommer kann man sie auch in einer Außenvoliere halten. Hier sollten sie aber eher an einem schattigen Platz stehen und nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Der Platz sollte überdies windgeschützt sein, denn die empfindlichen Ziervögel reagieren nicht gut auf Zugluft. Nicht nur deshalb sollte mindestens eine Seite der Voliere über einen Sichtschutz verfügen. Dieser entspannt die Vögel auch, weil sie nicht nach allen Seiten Ausschau halten müssen.

Für die Einrichtung der Voliere eignen sich vor allem verschiedene Naturhölzer von Obstbäumen in unterschiedlichen Stärken. Dort kann man auch ihre Nester befestigen, denn das Japanische Mövchen zieht sich zum Schlafen gern zurück. Als Bodengrund eignen sich Sand oder Holzgranulat, was einmal wöchentlich gewechselt werden sollte. Des Weiteren benötigen sie unter anderem eine Bademöglichkeit in ihrer Behausung, die sie mindestens einmal am Tag nutzen können. Spätestens im Winter sollte den Vögeln eine Tageslichtlampe mit UVA- und UVB-Licht spendiert werden, damit sie genug „Sonne“ bekommen. Je nach Jahreszeit brauchen sie 9 bis 14 Stunden Sonne.

Als Futter für das Japanische Mövchen eignet sich eine vorgefertigte Exotenmischung mit Körnern. Man kann aber auch selbst halbreifes Getreide wie Dinkel, Weizen, Spitzsaat, Silber-, Hühner- oder Fadenhirse mixen und geben. Dazu sollte man ihnen regelmäßig Keimfutter anbieten und zur Zeit der Brut oder der Mauser zusätzliches Eifutter.

Die Prachtfinken freuen sich aber auch über Grassamen, sowie Vogelmiere und Gurkenkörner. Auch ungespritztes Obst sowie verschiedene Kräuter, Sämereien und Löwenzahn kann man in Maßen zufüttern. Zusätzlich sollte man für die Verdauung Vogelgrit und zur Mineralstoffversorgung eine Sepiaschale zur Verfügung stellen. Die Vögel benötigen täglich frisches Wasser. Bei guter Haltung und Pflege können Japanische Mövchen bis zu zwölf Jahre alt werden.

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