25. Juli 2024, 11:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Regenbogenlori ist aufgrund seines wunderschönen Gefieders ein echter Hingucker in der heimischen Voliere. Er hat allerdings auch sehr hohe Ansprüche und ist ziemlich kostenintensiv in Haltung und Pflege.
Aussehen
Der Regenbogenlori trägt seinen Namen völlig zurecht, denn sein Gefieder schillert in allen möglichen Farben. Der Kopf und der Bauch des Regenbogenloris sind dunkelblau, die Brust orangerot. Die Flügel sind auf der Oberseite grün, auf der Unterseite rot, gelb und grau an den Spitzen. Die Schnäbel sind bei adulten Tieren orangerot. Ein junger Regenbogenlori dagegen ist weit weniger bunt, auch der Schnabel ist eher dunkel, das Gefieder matt. Erst nach einigen Monaten bildet der Regenbogenlori sein schillerndes Gefieder aus.
Mit einer Länge von 25 bis 30 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 150 Gramm zählt er zu den mittelgroßen Papageien und lebt vor allem im australischen Bundesstaat Queensland. Manchmal wird er auch Gebirgslori oder Honigpapagei genannt. Die Geschlechter unterscheiden sich optisch nicht, man kann sie nur über eine DNA-Analyse oder später durch Eiablage bestimmen.
Verhalten
In der Natur leben Regenbogenloris in Gruppen von bis zu 1000 Tieren zusammen und verlassen nur selten die Bäume, in denen sie sich ihre Nahrung besorgen. Entsprechend gehören sie zu den Schwarmvögeln und sollten daher auch nie allein gehalten werden. Zwei Regenbogenloris zusammen sind das absolute Minimum, viel eher sollte man zumindest einen kleinen Schwarm von sechs bis acht Tieren etablieren.
Ansonsten sind Loris für ihr aktives und geselliges Verhalten bekannt. Sie benötigen nicht nur Interaktion mit ihren Artgenossen, sondern auch Spieleinheiten mit den Haltern. Denn die intelligenten Vögel sind in Heimtierhaltung auch im kleinen Schwarm schnell gelangweilt. Vogelgerechte Spielzeuge aus unbehandelten Hölzern sowie viele verschiedene Sitz- und Klettermöglichkeiten wie in den Bäumen ihrer australischen Heimat sollten ihnen daher zur Verfügung gestellt werden.
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Richtige Haltung & Pflege
Die Haltung dieser Vögel ist ziemlich anspruchsvoll, denn sie ernähren sich nahezu ausschließlich von Pollen und Nektar, was auch den Beinamen Honigpapagei erklärt. Ihre lange Zunge hat feine Härchen an der Spitze, womit sie den süßen Pflanzensaft aufschlecken können. Entsprechend muss man für sie eine Art Lorisaft aus Blüten und proteinreichem Pollen herstellen. Im Einzelhandel gibt es dafür Pulver, die man mit vier oder fünf Teilen Wasser täglich zwei- bis dreimal frisch anrührt. Um ihre Nahrung zu ergänzen, sollte man ihnen verschiedene Früchte, insbesondere Beeren, aber auch Mineralstoff- und Vitaminpräparate zur Verfügung stellen. Saaten und Sämereien sollten die Tiere jedoch nicht zu sich nehmen, denn diese entsprechen nicht ihrer natürlichen Nahrung und könnten ihre empfindliche Zunge verletzen.
Ein Paar Regenbogenloris benötigt eine Voliere von mindestens 120 × 60 × 90 Zentimetern, wobei die Größe pro extra Paar jeweils um die Hälfte erweitert werden sollte. Da sie Weichfresser sind, ist ihr Kot entsprechend flüssig und sollte mindestens einmal täglich entfernt werden. Die Voliere sollte außerdem so naturnah wie möglich gestaltet sein. Entsprechend gehören viele Äste oder sogar ein ganzer Baum zur Grundausstattung. In diesem sollten sich mehrere Schlafhöhlen befinden. Auch eine Wasserstelle darf in der Lori-Voliere nicht fehlen. Diese sollte möglichst auch fest am Baum oder an den Gitterstäben montiert werden, denn der Regenbogenlori ist nur ungern auf dem Boden.
In der Natur leiden Regenbogenloris saisonal unter dem Lorikeet-Paralysis-Syndrome (LPS), bei dem sie ihre Flugfähigkeit verlieren und teilweise von den Bäumen fallen. Die Ursache dieser Lähmungserscheinungen ist nicht abschließend erforscht. Daher sollte man seine Regenbogenloris regelmäßig bei einem auf exotische Vögel spezialisierten Tierarzt vorstellen. Bei den regelmäßigen Tierarztbesuchen sollten auch Impfungen und Parasitenbehandlungen erfolgen. Die durchschnittliche Lebensdauer der Regenbogenloris hängt stark von der Qualität der Pflege ab. In Gefangenschaft sollen sie bis zu 20 Jahre alt werden können.