9. September 2024, 11:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Senegalpapageien sind beliebte Haustiere, doch ihre Haltung sollte nicht unterschätzt werden. Die Vögel müssen täglich ausreichend beschäftigt werden, weil sonst schnell Verhaltensauffälligkeiten auftreten können.
Herkunft
Der Senegalpapagei ist eine Papageienart, die zur Gattung der Langflügelpapageien gehört. Sein Lebensraum erstreckt sich vom Senegal – woher auch sein Name stammt – über Gambia, die Elfenbeinküste und Nigeria bis hin zum Südwest-Tschad. In der Regel sind die Papageien ihrem Standort treu und unternehmen nur aufgrund des Nahrungsangebots lokale Wanderungen.
Aussehen
Der Senegalpapagei wird bis zu 23 Zentimeter lang und kann zwischen 120 und 190 Gramm wiegen. Sein Kopf und das Gesicht sind grau bis dunkelgrau gefiedert. Die Ohrdecken, also der Bereich schräg hinter und unter den Augen, sind leicht silbrig. In leuchtendem hellem Gelb erstrahlen sein Bauch, die Unterflügel und die Unterschwanzdecken. Zur Bauchmitte hin verläuft das Gelb ins Orangefarbene. Der Schwanz ist grünlich-braun bis dunkelbraun mit olivgrünem Anflug. Auf seiner Brust ist das Gefieder grasgrün und bildet farblich abgegrenzt eine Art Schild. Auch der Rücken ist grasgrün. Der Schnabel ist grau bis grau-schwarz. Ausgewachsene Senegalpapageien haben eine gelbe Iris, während die der Jungvögel grau ist und von einem schwarzen, nackten Augenring umgeben wird.
Verhalten
Senegalpapageien sind neugierig, aufgeweckt und sensibel. Sie benötigen viel Zeit, um sich in neuen Umgebungen zurechtzufinden, und reagieren allgemein empfindlich auf Veränderungen.
Besonders häufig treten Verhaltensprobleme wie etwa Beißen, Schreien oder Rupfen bei Vögeln auf, die mit der Hand aufgezogen wurden. Daher sollte man aus Tierschutzgründen auf Hand- oder Teilhandaufzuchten verzichten und ausschließlich Tiere wählen, die komplette Naturbruten sind und von ihren Elterntieren aufgezogen wurden. Senegalpapageien gehören zu den Papageienarten, die besonders häufig Beißen und Aggressionsprobleme aufweisen können. Daher sind eine frühzeitige Erziehung und der Aufbau einer Kommunikation wichtig. Andernfalls nutzen sie Beißen gern als Art der Kommunikation.
Bekannt sind die Papageien für ihre lautstarken und schrillen Lautäußerungen. In der freien Natur erkennen sie sich mit diesen untereinander und kommunizieren mit durchdringenden Stimmen, schrillen Tönen und Pfiffen über weitläufige Steppen Afrikas hinweg.
Ernährung
Senegalpapageien sind Pflanzenfresser und ernähren sich überwiegend von Blüten, Früchten, Getreide und Samen. In Gefangenschaft tendieren sie wie Großpapageien zu Übergewicht, weshalb Saaten nur eingeschränkt gefüttert werden sollte. Ideal ist Körnerfutter mit verschiedenen Samen. Empfohlen wird eine Futtermenge von fünf Prozent des Körpergewichts. Ergänzend zum Körnerfutter empfiehlt sich die tägliche Zufütterung von Frischfutter wie etwa Obst, Gemüse und Kräutern.
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Richtige Haltung
Senegalpapageien sind, wie auch andere Papageien, sehr intelligent. Sie sind daher anspruchsvoll in der Haltung, weil sie sich ohne ausreichende Beschäftigung schnell langweilen und verhaltensauffällig oder krank werden können. Ihre tägliche körperliche und auch geistige Auslastung ist daher wichtig.
Um die Papageien artgerecht zu halten, sollten sie niemals allein leben müssen, sondern mindestens als Paar. Beim Eintreten der Geschlechtsreife und insbesondere während der Brutzeit kommt es häufig zu Angriffen unter den Vögeln. Daher sollte man immer in der Lage sein, eine Ausweichvoliere zur Verfügung zu stellen, falls die Vögel eine Zeit lang getrennt werden müssen.
Die Haltung in einer Voliere mit den Mindestmaßen von 4 × 2 × 2 Metern pro Paar wird empfohlen. In einer solchen Unterbringung haben die Vögel ausreichend Platz, um ihre überschüssige Energie loszuwerden. Die Voliere sollte abwechslungsreich gestaltet werden und Versteck-, Beschäftigungs- und Nagemöglichkeiten für die Papageien bieten. Außerdem sollte man darauf achten, dass das Material der Voliere ausschließlich aus Edelstahl besteht. So verhindert man lebensbedrohliche Vergiftungen, die durch das Knabbern der Vögel an den Gittern entstehen können. Noch besser ist allerdings die Haltung in einem Papageienzimmer.
Aufgrund ihrer Lautstärke sollte man sich die Anschaffung von Senegalpapageien im Vorfeld gut überlegen. Ihre schrillen Lautäußerungen sind nichts für hellhörige Mietwohnungen und man selbst sollte sich die Frage stellen, ob man täglich mehrere Stunden mit der Lautstärke konfrontiert werden möchte.