6. August 2024, 13:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Veilchenloris sind beliebte Vögel in der Heimtierhaltung. Allerdings benötigt ihre Pflege aufgrund der speziellen Ernährung einen erhöhten Aufwand, was Kosten, Zeit und Hygiene betrifft.
Herkunft
Der Veilchenlori stammt aus Neuguinea. Man findet die Art im Maokegebirge bis hin zum Owen-Stanley-Gebirge in der Mitte der Insel, aber auch auf der Huon-Halbinsel. Dort leben Veilchenloris vor allem in den zentralen Hochebenen bis 2200 Meter, teilweise sogar über der Baumgrenze. In dieser Höhe ernähren sich die Lorischwärme von früchtetragenden Gebirgspflanzen.
In ihrem natürlichen Habitat gelten die kleinen Papageienvögel nicht als gefährdet. Allerdings ist die genaue Populationsgröße weitgehend unbekannt. In manchen Gebieten kommen sie kaum vor, in anderen sind die Nahrungsgründe für die nektarliebenden Vögel ergiebiger.
Aussehen
Der Veilchenlori zählt zu den kleinen Papageienvögeln. Diese werden bis zu 19 Zentimeter groß und wiegen zwischen 45 und 60 Gramm. Der Großteil ihres Gefieders ist grünlich, allerdings mit gelben und schwarzen Akzenten auf den Federn, was ihnen auch den scherzhaften Beinamen „Wassermelonen-Papagei“ eingebracht hat.
Die klassische Optik des Veilchenloris ist ein roter Kamm auf der Stirn und die namensgebende bläulich-lila Färbung um das Auge sowie den gesamten Kopfbereich. Die Schnäbel sind bei der Wildtypus-Variante zumeist schwarz. Allerdings gibt es auch viele weitere Züchtungen, bei denen die Farben unterschiedlich ausfallen.
Verhalten
Veilchenloris leben in der Natur in Schwärmen von bis zu 30 Tieren. Sie sollten also auch in der Heimtierhaltung nie allein gehalten werden, sondern mindestens immer als Pärchen. Besser ist eine Gruppe von sechs bis acht Tieren, bei denen die Geschlechter ausgeglichen sein sollten.
Veilchenloris gelten als friedlich und sind nicht territorial. Menschen gegenüber legen sie am Anfang ziemliche Scheu an den Tag. Doch die intelligenten und neugierigen Vögel gewöhnen sich relativ schnell an die Gegenwart von Zweibeinern. Sie singen nicht besonders viel, sondern pfeifen eher ausdauernd vor sich hin und können sogar „sprechen“ lernen, also menschliche Worte nachahmen und auf sie reagieren. Allerdings zeigen sie weniger Begabung dafür als andere Papageien.
Veilchenloris sind keine Vögel, die nur in ihrer Voliere hocken wollen. Daher sollte man ihnen viele Stunden am Tag den Freiflug ermöglichen. Auch in der Voliere sollte mit Intelligenzspielzeug aus unbehandeltem Holz für Abwechslung gesorgt werden. Außerdem klettern Veilchenloris gern und hängen mit Vorliebe kopfüber vom Ast, um zu schaukeln.
Ernährung
Die Ernährung vom Veilchenlori stellt Halter häufig vor Herausforderungen. Denn die zutraulichen Vögel ernähren sich nicht von Körnern oder Sämereien, sondern von Nektar, Pollen und Früchten. Dafür ist ihre spezielle Zunge mit Härchen an der Spitze perfekt angepasst – und könnte dauerhaft verletzt werden, wenn man die Vögel nicht artgerecht ernährt.
Entsprechend muss man ihnen mehrmals am Tag eine spezielle Lorisuppe oder Lorisaft zubereiten, der 40 bis 45 Prozent ihrer Nahrung ausmachen sollte. Im Fachhandel gibt es entsprechendes Pulver, das man zum Anmischen verwenden kann. Je nach Sorte mischt man das Pulver mit vier oder fünf Anteilen Wasser. Wichtig ist hierbei auch die richtige Mischung aus Nektarsaft und eiweißhaltigem Pollen, der manchmal extra zugemischt werden muss. Diesen benötigen Loris, um ausreichend versorgt zu sein, allerdings kann er bei falscher Dosierung auch zu Übergewicht und Leberschäden führen. Am besten lässt man sich bei der Pflege und Ernährung von Loris von einem auf exotische Vögel spezialisierten Tierarzt beraten.
Neben dem Lorisaft kann man den Tieren als Snack auch verschiedene Obstsorten, insbesondere Beerenfrüchte, anbieten. Zusätzlich sollte man mit Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Mineralstoffen und Vitaminen arbeiten, gerade wenn die Loris sich in der Mauser oder der Balz befinden.
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Richtige Haltung und Pflege
Veilchenloris benötigen pro Paar eine Voliere von 100 × 60 × 160 Zentimetern. Pro extra Pärchen sollte man jeweils die Hälfte der Grundfläche an Platz dazurechnen. Da die Vögel nur ungern ihren Baum verlassen, sollte ihnen auch in menschlicher Obhut eine ähnliche Einrichtung geboten werden. Dazu eignen sich viele schlanke Äste unterschiedlicher Dicke und Rinde oder tatsächlich ein nachgebildeter Baum. Auf diesem werden sich die Loris, wenn sie nicht gerade im Freiflug sind, mit Vorliebe aufhalten und trainieren auch ihre Krallen und Muskulatur an den unterschiedlichen Hölzern.
Im Baum sollten sich einige Schlafhöhlen für die Vögel befinden, in die mindestens ein Pärchen bequem hineinpasst. Manche Halter berichten auch, dass Veilchenloris sich zum Schlafen in Decken einrollen. Da die Vögel nur sehr ungern ihren Baum verlassen, um zu trinken oder zu baden, kann man auch ein Schwimmbad darin anbringen. So bewirkt man, dass sich die Vögel bei der Pflege wohlfühlen und genug Flüssigkeit zu sich nehmen.
Aufgrund ihrer Ernährung ist der Kot der Tiere um einiges flüssiger als bei anderen Vögeln. Entsprechend verteilt er sich auch, wenn die Loris sich erleichtern. Für eine gute Hygiene sollte man daher abwaschbare, durchsichtige Volierenwände installieren, so verspritzt sich der Kot nicht überall im Umkreis. Man sollte ihn mindestens ein- bis zweimal pro Tag entfernen und die Tiere regelmäßig auf allgemeine Gesundheit prüfen. Bei guter Haltung und Pflege kann der Veilchenlori zwischen 12 und 20 Jahren alt werden.