5. April 2024, 16:42 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wenn eine Regenfront heraufzieht, zücken Menschen schnell den Schirm oder werfen einen Regenmantel über. Aber was machen eigentlich Vögel bei Regen? PETBOOK erklärt, wie Vögel sich vor dem Nass schützen und welche Strategien die verschiedenen Vogelarten hierbei entwickelt haben.
Wenn es draußen ungemütlich und Nass ist, freuen wir Menschen uns, im waremn und Trockenen zu sitzen. Aber was machen aber Vögel, wenn es regnet? Je nach Lebensraum und Lebensweise haben sich die verschiedenen Vogelarten unterschiedliche Verhaltensmuster angeeignet. Kurzzeitig fliegen können Vögel bei Regen übrigens fast alle. Nur besonders empfindliche Gefieder wie bei der Eule müssen tunlichst vor zu viel Nässe geschützt werden. Das Federkleid würde sich sonst mit Wasser vollsaugen und wäre zum Fliegen anschließend zu schwer.
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Vögel aus dem Garten suchen bei Regen Schutz
Wer Amseln und Spatzen bei einem Regenguss draußen beobachtet, wird schnell feststellen, dass diese sich zielsicher in Vogelhäuschen, unter Vorsprünge oder in Baumhöhlen begeben. Auch dichtes Buschwerk oder ein Baum mit viel Laub wird gern als Regendach aufgesucht. Hier warten die Vögel ab, bis die Regenwolken sich verzogen haben. Amseln schätzen im Anschluss besonders die zahlreichen Regenwürmer als Leckerbissen, die sich bei Regen an die Oberfläche wagen, um in ihren Erdgängen nicht zu ertrinken.
Wasservögel tragen ein wasserabweisendes Kleid
Vögel wie Schwäne oder Enten befinden sich einen großen Teil des Tages auf oder im Wasser. Ihr Federkleid ist deshalb von einer dünnen Fettschicht umhüllt, damit sich die Federn nicht mit Wasser vollsaugen und schnell abtrocknen. Die Vögel verfügen über eine sogenannte Bürzeldrüse unter den Schwanzfedern. Mit dem Schnabel wird hier das Drüsensekret aufgenommen und im Federkleid verteilt. Deshalb kann man Wasservögel auch oft beobachten, wie sie scheinbar unentwegt ihr Gefieder putzen. Den gleichen schützenden Effekt erzielen die Vogelfedern auch bei Regen: Das Wasser perlt einfach ab. Dennoch schwimmen die meisten Wasservögel in den ruhigeren Uferbereich und suchen zwischen Schilf oder Rohrkolben Schutz vor starken Windböen.
Vögel bei Regen – gemeinsam bleiben sie warm
Pinguine oder auch Möwen trotzen schlechtem Wetter in der Regel einfach durchs Abwarten. Sie harren relativ starr an einer Stelle aus, bis das Schlimmste vorbei ist. Einige Vogelarten rücken dabei eng zusammen, um einander Schutz zu bieten und sich zu wärmen. So schaffen es bei den Pinguinen auch die ganz kleinen Vögelchen, bei Eis und Schnee kuschelig warm zu bleiben.
Auch Raubvögel wirken bei Regen wie sture Zeitgenossen. Sie beenden ihre Segelflüge über ihr Jagdgebiet und suchen sich einen erhöhten Aussichtspunkt. Hier harren sie aus, bis sich die Wetterbindungen wieder bessern.
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Zugstau auf der Raststätte bei Regen
Zugvögel müssen teilweise mehrere tausend Kilometer zurücklegen. Kommt der Wind aus der falschen Richtung und kommt zudem zu viel Regen vom Himmel, legen die Tiere eine Rast ein. Sie verharren dann so lange auf der Zugvogel-Raststätte, bis sich die Wetterbedingungen wieder verbessert haben. Werden diese im Laufe der Zeit sogar noch schlechter, kann es auch zum sogenannten Umkehrzug kommen. Die Zugvögel kehren dann ein gutes Stück auf ihrer ursprünglichen Route zurück.
Elternvögel dienen als Regenschirm
Was tut man nicht alles für den Nachwuchs: Viele brütende Vogelarten oder solche mit Küken im Nest setzen sich bei Regen breitflächig auf Eier und Vogelbabys. Der weiche Flaum der Küken schützt nur wenig vor Feuchtigkeit und wird so von den aufopferungsvollen Elternvögeln trocken gehalten. Warm bleibt das Gelege so auch.
Mauersegler haben hierbei eine ganz besondere Überlebensstrategie entwickelt. Nahen starke Gewitterfronten, umfliegen die Elternvögel diese so lange, bis der Himmel wieder aufklart. Der Nachwuchs wird in dieser Zeit im höhlenartigen Nest zurückgelassen. Die Küken können aber bis zu einer Woche ohne Nahrung auskommen, indem sie Stoffwechsel, Körpertemperatur und Atemfrequenz herunterfahren. So überleben die kleinen Mauersegler auch, wenn die Eltern wegen eines starken Unwetters einige Tage nicht zum Nest zurückkehren können.
So helfen Sie Vögeln bei Regen
Wer unseren heimischen Vögeln einen Unterschlupf zur Verfügung stellen will, kann auf klassische Futterhäuschen zurückgreifen. Sind diese mit Vogelfutter gefüllt, kommen die Tiere besonders gern zu Besuch. Auch Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten können im Herbst und Winter als gemütlicher Unterschlupf dienen. Im Frühling werden diese dann gerne auch als Nistplatz ausgewählt. Eine Kombination aus Futterhäuschen und Nistkasten in einem Garten (oder auf einem Balkon) bietet Vögeln also alles, was sie rund ums Jahr brauchen.
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Quellen:
- einfachtierisch.de, „Wie ergeht es Vögeln bei Sturm, Gewitter und Regen?“, (aufgerufen am 21.03.202)
- vogelundnatur.de, „Was tun Wildtiere bei Unwetter?“, (aufgerufen am 21.03.202)
- nw-ornithologen.de, „Was ist Zugstau?“, (aufgerufen am 21.03.202)
- vivara.de, „Was tun Vögel bei starkem Regen?“, (aufgerufen am 21.03.202)