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Australisches Symbol

9 skurrile Fakten über Koalas

Zwei Koalas in einem Eukalyptusbaum nahe der Stadt Gold Coast, Australien
Zwei Koalas in einem Eukalyptusbaum nahe der Stadt Gold Coast, Australien Foto: Getty Images
Ninja Sinke Autorin

30. Juni 2023, 13:58 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Koalas gehören, neben Kängurus, zu den bekanntesten Vertretern der australischen Fauna. Die Lebensweise der Beuteltiere ist recht einzigartig auf der Welt. PETBOOK stellt 9 skurrile Fakten vor, von denen der ein oder andere garantiert auch eingefleischte Koala-Fans überrascht.

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Graues Fell, große, flauschige Ohren und eine runde, dunkle Nase – Koalas sind bei vielen Menschen, die den Australischen Kontinent besuchen, aufgrund ihres niedlichen Aussehens beliebt. Weniger bekannt sind dagegen einige merkwürdige Fakten über die Beuteltiere, die fälschlicherweise auch als Koalabären bezeichnet werden.

1. Koalas sind keine Bären! 

Im deutschen Sprachgebrauch werden sie auch als Koalabären bezeichnet – doch das ist falsch! Es handelt sich bei den Koalas um Beutelsäuger, deren Nachwuchs im Beutel heranwächst und sich dort über Monate von der Muttermilch ernährt. Doch woher stammt die irreführende Benennung der Tiere? Diese geht auf die systematische Bestimmung der Tiere durch Georg August Goldfuß zurück. Der Zoologe gab den Koalas im Jahr 1817 den wissenschaftlichen Namen „Phascolarctos cinereus“, was auf Deutsch übersetzt „aschgrauer Beutelbär“ bedeutet. Zudem sollen europäische Einwanderer die Tiere mit den Bären, die ihnen aus ihrer Heimat bekannt waren, verglichen haben. So etablierte sich die fälschliche Bezeichnung. 

Auch interessant: Hätten Sie gewusst, dass Koalas eigentlich keine Bären sind? 

2. Ihre Nahrung ist giftig 

Koalas ernähren sich bevorzugt von den Blättern der Eukalyptusbäume. Mehr als 600 verschiedene Eukalyptus-Arten stünden ihnen theoretisch zur Verfügung, doch sie beschränken sich auf sehr wenige davon. Das Besondere an den Blättern ist ihr enthaltenes Gift, das ihre Wirkung ähnlich gefährlich der von Zyanid macht – Vergiftungen mit Zyanid verlaufen rasch tödlich. Koalas sind bei der Nahrungsaufnahme wählerisch und verspeisen nur die älteren Blätter der Eukalyptusbäume. Das tun sie, da sie das Gift des Eukalyptus nicht ohne Weiteres vertragen und ältere Blätter einen geringeren Giftstoffgehalt haben. Ihre Auswahl treffen sie, indem sie ausgiebig an den Blättern schnüffeln. Neben den Blättern steht auf ihrem Speiseplan außerdem Dreck bzw. Erde, die ihnen die Verdauung der Nahrung erleichtert.

3. Koalas haben den längsten Blinddarm unter den Säugetieren

Täglich fressen erwachsene Koalas bis zu 600 Gramm der giftigen Eukalyptusblätter. Diese enthalten viele Fasern und sind gleichzeitig nährstoffarm, keine besonders vorteilhafte Kombination für die Tiere und ihr Verdauungssystem. Um die Blätter dennoch verdauen zu können, ist ihr Blinddarm 200 Zentimeter lang. Darin befinden sich Millionen von Bakterien, die in der Lage sind, die schwer verdaulichen Ballaststoffe in Nährstoffe aufzuspalten. Der menschliche Blinddarm ist vergleichsweise kurz und beträgt lediglich sechs bis acht Zentimeter.

4. Bis zu 20 Stunden Schlaf pro Tag

Das Schlafverhalten der Koalas ist extrem ausgeprägt. Sie ruhen bis zu 20 Stunden pro Tag. Grund dafür ist nicht, wie fälschlicherweise angenommen, dass sie von den ätherischen Ölen der Eukalyptusblätter betrunken werden. Doch die Verdauung der zähen Eukalyptusblätter ist so kräftezehrend, dass die Tiere, um Energie zu sparen, ihre Zeit lieber dösend oder schlafend verbringen. Das hält ihre Stoffwechselrate niedrig und verbraucht weniger Energie.

5. Koala-Babys fressen den Kot ihrer Mutter

In ihren ersten Lebensmonaten ernähren sich die kleinen Säugetiere ausschließlich von Muttermilch. Das ändert sich ab der 22. Woche, wenn der Nachwuchs seine Augen öffnet und zum ersten Mal den Blick aus dem Beutel des Muttertiers wagt. Denn die Fähigkeit der Koalas, giftige Eukalyptusblätter verdauen zu können, ist ihnen nicht angeboren. Dafür müssen die Bakterien im Verdauungstrakt der Jungtiere zunächst vorbereitet werden – das geschieht, indem sie ein als „Pap“ bezeichnetes Sekret fressen, das von der Mutter abgesondert wird. Baby-Koalas fressen in diesem Fall den Kot des Muttertiers. Dadurch erfolgt mit der Zeit die Umstellung auf die Verdauung der nährstoffarmen und giftigen Blätter.

6. Koalas trinken nur, wenn es regnet

Die Bezeichnung „Koala“ stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet in ihrer Übersetzung in etwa „trinkt nicht“. Tatsächlich trinken die Tiere kaum und sind nur in Zeiten extremer Dürre an Wasserquellen beim Trinken zu beobachten. Wasser nehmen sie vor allem über ihre Nahrung, die Eukalyptusblätter, auf, die einen hohen Wassergehalt haben. Das Verdauungssystem der Koalas ist in der Lage, die Flüssigkeit aufzunehmen. Regnet es, lecken die Beuteltiere die Regentropfen von den Rinden der Bäume ab, auf denen sie sich aufhalten. So sind Koalas in der Lage, die Bäume, auf denen sie leben und die ihnen Schutz bieten, kaum zu verlassen.

7. Vier Daumen für einen besonders starken Griff

An ihr Leben auf Bäumen sind auch die Vorderpfoten der Koalas bestens angepasst. Für besonders starken Halt haben die Tiere nicht nur zwei, sondern sogar vier Daumen. Mehr als fünf Krallen an einer Pfote haben sie jedoch nicht. Neben den doppelten Daumen besitzen sie drei Krallen an den Pfoten. Ihre Krallen nutzen die Beuteltiere nicht nur zum Klettern, sondern auch als Kamm, um ihr Fell zu reinigen.

8. Fast die Hälfte ihrer Schädelhöhle ist mit Wasser gefüllt

Koalas haben ein kleines Gehirn, das nur 0,2 Prozent des Gesamtgewichts der Tiere ausmacht, sodass 40 Prozent der Schädelhöhle mit Wasser gefüllt sind. Die Flüssigkeit schützt das Gehirn vor harten Stößen gegen den Kopf. Ihr kleines Gehirn schränkt die Intelligenz der Beuteltiere jedoch nicht ein. Die komplexen Aufgaben, wie das Klettern und die Navigation in den Bäumen, meistert das kleine Gehirn der Tiere dennoch problemlos, da es auf das Überleben in diesem Umfeld angepasst ist. Auch die Nahrungsaufnahme und soziale Interaktionen zwischen den Koalas sind trotz der Größe ihres Gehirns uneingeschränkt koordiniert.

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9. Chlamydien-Epidemie bedroht Koalas

Was absurd klingt, gefährdet den Bestand der kleinen Beutelsäuger mittlerweile dramatisch. Die Chlamydiose, eine bakterielle Infektion, breitet sich aggressiv unter den Koalas aus. Das sorgt dafür, dass die ohnehin angeschlagene Population in Australien weiter zurückgeht. Die mit der Erkrankung einhergehende Infektion schwächt die Tiere und erhöht ihr Sterberisiko. Um dem entgegenzuwirken, entschieden australische Wissenschaftler, die Population mittels Impfungen zu schützen (PETBOOK berichtete).   

Quellen

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