
2. August 2024, 14:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Begriffe Reptilien und Amphibien hat jeder schon mal gehört. Aber die wenigsten kennen die genaue Klassifizierung oder welche Tiere zu welcher Gruppe gehören. PETBOOK-Redakteurin und Biologin Saskia Schneider erklärt den Unterschied.
Salamander und Eidechse sehen sich auf den ersten Blick ähnlich. Doch das eine ist ein Reptil, das andere eine Amphibie. Wüssten Sie auf Anhieb, wer zu welcher Gruppe gehört? Falls nicht, verraten wir Ihnen, wie Sie anhand ein paar einfacher Merkmale den Unterschied zwischen Amphibie und Reptil feststellen können.
Was sind Amphibien?
Zu den Amphibien gehören alle Landwirbeltiere, die für ihre Fortpflanzung an Wasser gebunden sind. Zwar können die ausgewachsenen Tiere auch an Land leben, ihre erste Lebensphase verbringen sie aber als Larve im Wasser. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Kaulquappe der Frösche.1
Die Amphibien gelten innerhalb der Landwirbeltiere als die ursprünglichste Gruppe. Sie haben evolutionär zwar den Schritt an Land geschafft, müssen aber zur Fortpflanzung ins Wasser zurückkehren. Auch ihre Lungen und ihr Herz-Kreislaufsystem sind weniger leistungsfähig verglichen mit den anderen Landwirbeltieren, zu denen neben Reptilien auch Vögel und Säugetiere gehören.
Was sind Reptilien?
Manche glauben, die Reptilien wären eine Untergruppe der Amphibien, weil sie sich aus diesen im Laufe der Erdgeschichte entwickelt haben. Tatsächlich handelt es sich aber um eine eigenständige Klassifizierung innerhalb der Landwirbeltiere. Ein kennzeichnendes Merkmal der Reptilien ist ihre Körperbedeckung aus Hornschuppen, die sich in der Regel dachziegelartig überlappen und die Tiere vor dem Austrocknen und äußeren Einflüssen schützen.
Der größte Unterschied zu den Amphibien ist, dass Reptilien nicht mehr auf Wasser für ihre Fortpflanzung angewiesen sind. Die meisten Arten legen ihre Eier in selbst gegrabene Erdlöcher oder verrottendes Substrat wie Komposthaufen. Manche Arten sind sogar lebendgebärend.
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Reptil oder Amphibie – so erkennen Sie den Unterschied
Neben dem Unterschied, dass Amphibien auf Wasser zur Fortpflanzung angewiesen sind und Reptilien nicht, gibt es noch ein anderes Merkmal, mithilfe dessen man die Tiere sicher zuordnen kann: die Haut.
Während Amphibien eine wasserdurchlässige Haut besitzen und keine Schuppen tragen, besitzen Reptilien eine Körperbedeckung aus Hornschuppen. Sie wirken dadurch trocken, während Amphibien oft feucht oder schleimig sind. Der Schleim schützt die Tiere oft vor Fressfeinden oder schützt sie vor dem Austrocknen.2
Ein weiterer Unterschied zwischen Amphibie und Reptil ist die Anzahl der Finger an den Vordergliedmaßen. So besitzen Amphibien nur vier Finger, während die Reptilien oft fünf ausweisen.
Diese Amphibien leben in Deutschland
Zu den Amphibien in Deutschland zählen:
- Kröten
- Frösche
- Salamander
- Molche
- Lurche
Insgesamt gibt es 21 Arten in Deutschland, wobei die 21. Amphibienart, der Kammmolch, aus Kroatien nach Bayern eingeschleppt wurde und in Deutschland bisher nicht als heimisch gilt.3

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Diese Reptilien leben in Deutschland
Zu den Reptilien in Deutschland zählen:
- Eidechsen
- Schildkröten
- Schlangen
- Echsen (inkl. Schleichen)
Insgesamt leben in Deutschland 15 Reptilienarten.4