11. August 2024, 16:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer wissen möchte, was für ein Insekt gerade vorbeifliegt oder krabbelt, kann heute die moderne Technik nutzen. Mittlerweile gibt es verschiedene Apps und Anbieter – aber welche eignen sich am besten?
Wer noch vor 20 Jahren wissen wollte, welcher Käfer da gerade krabbelt oder wie der schöne Schmetterling heißt, musste ein Bestimmungsbuch zur Hand nehmen. Darin waren aber meist nur die häufigsten Arten abgebildet – als Zeichnung, in für Insekten recht unnatürlichen Posen. Heute zückt man einfach das Smartphone, macht ein Foto und die App spuckt aus, welches Insekt gerade vor der Linse hockt. Aber welche der vielen Angebote sind akkurat und lohnen sich? Hier ein Überblick.
App „BUND Insekten Kosmos“
Mit der App „BUND Insekten Kosmos“ lassen sich vor allem heimische Insekten bestimmen. In der kostenlosen Basisversion sind Porträts von 500 Insektenarten zu finden, mit Informationen zu Aussehen, Verbreitung und Lebensweise. Bestimmungstafeln und ein einfacher Bestimmungsschlüssel helfen, die Tiere schnell und einfach zu erkennen.
Bestimmungsschlüssel bedeutet: Es werden einzelne Merkmale wie Farbe und Länge des beobachteten Tieres abgefragt. Je mehr Eigenschaften man eingibt, desto mehr kreist sich die Auswahl möglicher Insekten ein – ähnlich wie bei den klassischen Bestimmungsbüchern.
Die Bestimmung per Foto gibt es nur in der kostenpflichtigen Vollversion. Damit lassen sich nach Angaben des App-Anbieters auch Raupen und Larven erkennen. Die Bezahlversion kostet monatlich 5 oder jährlich 25 Euro und umfasst knapp 1.900 Insektenarten. Herausgegeben wird die App vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sie ist für Android- und iOS-Geräte erhältlich.
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Web-App „NABU Insektensommer“
Auch mit der App vom Nabu lassen sich heimische Insekten bestimmen. Die Anwendung arbeitet mit KI-Bilderkennung und enthält 457 ausführliche und bebilderte Insektenporträts. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine klassische App, die man sich auf das Smartphone lädt.
Vielmehr ist es eine Anwendung im Browser. Diese greift auch nicht automatisch auf die Kamera zu. Die Bilder müssen einzeln hochgeladen werden. Wer möchte, kann sich auch einfach die Artenporträts durchsehen und viel über die heimische Insektenwelt lernen. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, ihre Beobachtungen zu dokumentieren und so die NABU-Mitmachaktion „Insektensommer“ zu unterstützen. Die Anwendung ist kostenlos.
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Map of Life App
Wer nicht nur heimische Insekten bestimmen möchte, kann dies mit der App „Map of Life“ tun. Ihre Datenbank umfasst bis zu 30.000 Tierarten – darunter nicht nur Insekten. Das lohnt sich vor allem im Urlaub, wo einen auch mal das ein oder andere exotische Tier begegnet. Zudem ermöglicht die App das Erkennen von Bäumen.
Besonderes Feature: Aktiviert man seine Standortdaten, zeigt die App anhand einer Karte an, welche Tierarten in diesem Areal heimisch sind. Man kann aber auch einfach selbst einen Ort wählen. So kann man vorab schon sehen, welche Arten einen am nächsten Urlaubsort begegnen könnten.
Die Anwendung ist kostenlos und für Android und iOS erhältlich.
Meine Empfehlung zum Bestimmen von Insekten
„Ich nutze zum Bestimmen von Insekten und anderen Tier- und Pflanzenarten am liebsten ‚Google Lens‘. Denn diese Datenbank hat den Vorteil, dass sie ständig erweitert wird und recht aktuell ist. Allerdings ist es etwas kniffliger, denn man muss schon ein gutes Auge haben, um die Vorschläge, die die App einem gibt, einzuordnen. Dafür findet man auch zuverlässig seltene oder für die Region untypische Gewächse und Tiere.“