10. November 2022, 5:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Manche finden sie faszinierend, andere Furcht einflößend. Doch eines ist sicher: Spinnen lassen niemanden kalt. Ob nun Spinnefeind oder Spinnefreund: Es ist gut zu wissen, welches die giftigsten Spinnen sind, die in Deutschland leben. PETBOOK zeigt eine Übersicht.
Während die einen panisch aus dem Zimmer laufen, wenn sie eine Spinne an der Wand entdecken, würden andere am liebsten das Mikroskop auspacken und das Tierchen genau untersuchen. Die gute Nachricht lautet: Es gibt nur wenige Giftspinnen in Deutschland. Die schlechte Nachricht lautet: Es werden immer mehr. Denn durch die Erderwärmung verändern sich die Lebensbedingungen für die achtbeinigen Krabbler, sodass sich einige giftige Arten aus dem Süden weiter nach Norden ausbreiten können. Welche sind die giftigsten Spinnen Deutschlands und wie gefährlich sind sie für den Menschen?
Welche Spinnen in Deutschland sind gefährlich?
Menschen mit Arachnophobie müssen jetzt ganz stark sein: Diese giftigen Spinnen leben in Deutschland.
Die Gemeine Tapezierspinne
Wer hätte gedacht, dass es auch in Deutschland eine Spinne gibt, die im weitesten Sinne zu den Vogelspinnen zählt? Die Gemeine Tapezierspinne gehört der Unterordnung der Vogelspinnenartigen an – die meisten anderen heimischen Achtbeiner sind Echte Webspinnen. Anders als die Echten Webspinnen bauen Tapezierspinnen kein Netz, sondern leben in unterirdischen Röhren, welche sie mit Spinnenseide auskleiden. Mit dieser giftigen Spinne in Kontakt zu kommen, ist aufgrund ihrer Lebensweise also eher unwahrscheinlich.
Die Nosferatu-Spinne
Sie hat mit ihrer Ankunft in Deutschland für viel Wirbel in den Medien und in den sozialen Netzwerken gesorgt. Die imposante Nosferatu-Spinne, die zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehört, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie wandert aber aufgrund der steigenden Temperaturen immer weiter nach Norden. Ihr Biss ist zwar schmerzhaft, aber für einen gesunden Erwachsenen ungefährlich.
Auch interessant: Wie gefährlich ist die giftige Nosferatu-Spinne wirklich?
Die Gartenkreuzspinne
Dank ihrer kreuzförmigen Zeichnung auf dem Hinterleib ist die Gartenkreuzspinne gut zu erkennen. Die Weibchen weben ein kunstvolles Radnetz, in dem sich Beutetiere wie zum Beispiel Fliegen verfangen. Männchen bauen keine Netze, sondern streifen umher. Da die Giftklauen der Kreuzspinne eher kurz sind, können sie die menschliche Haut nicht gut durchdringen. Ein Biss ist daher kaum spürbar und maximal mit einem Mückenstich vergleichbar.
Der Ammen-Dornfinger
Das hohe Gras an Bahndämmen, an Wegrändern und auf Waldlichtungen ist das Zuhause des Ammen-Dornfingers. Wird diese Giftspinne massiv gestört, kann sie mit ihren kräftigen Kieferklauen zubeißen und ein Nervengift injizieren. Neben Schmerzen und Schwellungen treten nach einem Biss dieser Spinne in äußerst seltenen Fällen auch Symptome wie Kreislaufprobleme und Fieber auf. Betroffene berichten von einem Gefühl wie nach einem Wespenstich.
Die Mächtige Fischernetzspinne
Bisher wurde die Mächtige Fischernetzspinne nur vereinzelt in Deutschland gesichtet – sie lebt eigentlich im Mittelmeerraum. Das nachtaktive Spinnentier hat einen tiefschwarzen Körper und grünlich schillernde Kieferklauen. Anzutreffen ist sie vor allem in Mauerspalten, wo sie schlauchförmige Gespinste anlegt. Wer von ihr gebissen wird, kann Symptome wie Schmerzen, Schwindel, Fieber und Übelkeit entwickeln. Doch das Risiko, tatsächlich gebissen zu werden, ist glücklicherweise sehr gering.
Die Europäische Schwarze Witwe
Auch diese Art gehört zu den Profiteuren des Klimawandels: Weil es immer wärmer wird, breitet sich die Europäische Schwarze Witwe ausgehend von Süd- bzw. Südosteuropa weiter aus. Inzwischen wurde sie auch in Deutschland schon vereinzelt entdeckt. Ihr Körper ist schwarz, mit einer rötlichen Zeichnung. Nach einem Biss kann es zu Fieber, Schweißausbrüchen, Schmerzen und Schwellungen kommen. In etwa fünf von tausend Fällen endet der Biss der Europäischen Schwarzen Witwe tödlich.
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Quellen
- Deutsche Wildtier Stiftung, „Kreuzspinnen Steckbrief“ (aufgerufen am 9.11.2022)
- Brandenburg.Nabu.de, „Schüchterner Wandersbursche auf dem Vormarsch“ (aufgerufen am 9.11.2022)
- Deutsche-Apotheker-Zeitung.de, „Europäische Schwarze Witwe (Latrodectus tredecimguttatus)“ (aufgerufen am 9.11.2022)
- ndr.de, „Giftige Spinnen: Was hilft gegen Bisse?“ (aufgerufen am 9.11.2022)