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nesseltiere

Das sind die größten und gefährlichsten Quallen im Mittelmeer

Die größten und gefährlichsten Quallen im Mittelmeer
Welche Quallen leben im Mittelmeer und welche sind für den Menschen gefährlich? PETBOOK gibt einen Überblick. Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

24. Oktober 2023, 17:04 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Quallen sind nicht gerade die Lieblingstiere der Menschen. Besonders nicht, wenn sie im Urlaub sind. Gerade, wenn man am Mittelmeer unterwegs ist, kann man auf Exemplare treffen, die man vielleicht noch nie gesehen hat. PETBOOK stellt die häufigsten Arten einmal vor.

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Sie wirken wie von einem anderen Planeten und sind optisch für uns sowohl faszinierend als auch fremdartig: Quallen. Die Meeresbewohner gehören zu den ältesten Tierarten überhaupt und kommen in allen Meeren und Ozeanen vor. Auch im Mittelmeer gibt es wegen der Erwärmung der Meere eine zunehmende Vielfalt der Nesseltiere. Die meisten Arten sind harmlos, doch manche können auch für uns Menschen gefährlich werden. Woran man gefährliche Quallen erkennt und was man unternehmen sollte, wenn man gestochen wird, untersucht PETBOOK. 

Weltweit gibt es weit über 2500 Arten der Nesseltiere, die zu 98 Prozent aus Wasser bestehen und auch als Medusen bezeichnet werden. Sie haben zwar kein Gehirn, aber ein Nervensystem und Sinnesorgane, die sie zu talentierten Jägern machen. Dabei schießen sie mit Gift aus ihren Tentakeln auf ihre Beute und bei manchen Arten ist dieses Gift so stark, dass es auch für den Menschen gefährlich werden kann. Deshalb konnte mancher Urlauber schon erleben, wie in manchen Mittelmeerländern wie Kroatien, Italien, Portugal, Griechenland oder Frankreich zeitweise ganze Strandabschnitte gesperrt werden mussten. Doch vor welchen Quallen-Arten genau müssen wir uns in Acht nehmen?  

Welche Quallen im Mittelmeer sind gefährlich?

Wer im Meer schwimmt, sollte als Erstes die oberste Regel befolgen: Bitte fassen Sie keinen Meeresbewohner an!  Die Tiere versuchen sonst, sich zu verteidigen und das kann durchaus unangenehm werden. Quallen stechen dann in der Regel zu. PETBOOK erklärt, welche Arten genau für uns Menschen gefährlich werden und wie Sie diese erkennen können.   

Leuchtqualle (Pelagia noctiluca)

Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) im Mittelmeer
Leuchtquallen sind zwar klein, ihre Tentakel können jedoch bis zu einem Meter lang werden und verursachen äußerst schmerzhafte Verbrennungen Foto: Getty Images

Sie leuchtet wunderschön rosa und lila im Dunkeln, doch die Berührung mit ihr kann schmerzhaft sein. Diese Schirmqualle, die auch als Feuerqualle bekannt ist, tritt meistens im Schwarm auf und ihre Wanderpopulationen können kilometerlang sein. Ihr Schirm hat einen Durchmesser von nur 10–12 cm. Generell handelt es sich um eine kleine Quallenart, die aber sehr lange Tentakel besitzt, die bis zu einem Meter lang werden können. Und diese Tentakel verursachen äußerst schmerzhafte Stiche, die auf der Haut zu Blasen und starkem Juckreiz führen. Allergiker reagieren auf sie mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im Mittelmeer, vor allem in Griechenland, kommt es vermehrt zu Meldungen über Massenvorkommen.  

Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata)

Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata)
Der Schirm der Gelben Haarqualle kann bis zu einem Meter Durchmesser erreichen. Man findet diese Art auch in der Nord- und Ostsee Foto: Getty Images

Auch sie wird von Küstenbewohnern umgangssprachlich als Feuerqualle oder auch als Löwenmähnenqualle bezeichnet und gehört zu den Schirmquallen. Ihre vielen gelben Nesseln geben ihr ein Aussehen, das an eine Löwenmähne erinnert. Der Durchmesser ihres Schirms kann bis zu einem Meter betragen und erscheint Gelb bis Dunkelrot. Ihre 70 bis 150 Randtentakel können bis zu 30 Meter lang werden! Bei einer Berührung mit ihren feinen Tentakelfäden brennt die Haut und schwillt an, die Verletzung erinnert an eine Verbrennung. Man kann diese große Qualle übrigens auch in der Nord- oder Ostsee antreffen. 

Portugiesische Galeere (Physalia physalis)

Portugisische Galeere
Die Portugisische Galeere zählt zu den giftigsten Quallen. Zum Glück kann man diese Art gut erkennen, da ein Teil des Tieres an bzw. über der Wasseroberfläche schwimmt. Foto: Getty Images

Sie ist streng genommen keine Qualle, sondern eine Seeblase. Da sie aber extrem giftig ist, wollen wir hier vor einer Begegnung unbedingt warnen. Äußerlich erinnert sie an eine Qualle, sie setzt sich jedoch aus einer Vielzahl von Polypen zusammen. Das Zentrum bildet eine 30 cm große Gasblase mit einem kammähnlichen Segel. Dieser durchsichtige, bläuliche Organismus treibt auf der Wasseroberfläche und wurde schon vor den Küsten Mallorcas und Formenteras gesichtet. Ihre vielen blauvioletten und weißen Tentakel können bis zu 50 Meter lang werden. An diesen befinden sich die giftigen Nesseln, deren Berührung an Peitschenhiebe erinnert. Ein gesunder Erwachsener überlebt die „Verbrennungen“, bei Allergikern oder geschwächten Personen kann es in seltenen Fällen tödlich (meist mit einem Herz-Kreislauf-Schock) enden. Ärzte empfehlen, die Nesselzellen bzw., die abgerissenen Tentakel zu entfernen und die Stiche auf keinen Fall mit Essig oder Süßwasser auszuwaschen. Besser ist heißes Wasser über 45 Grad und die anschließende Behandlung mit Zinkgluconat. 

Seewespe (Chironex fleckeri)

Seewespe unter Wasser mit Taucher im Hintergrund
Seewespen gehören zu den gefährlichsten Quallen, da ihr Stich ohne schnelle Hilfe sogar tödlich enden kann Foto: Getty Images

Sie zählt zu den giftigsten Meeresbewohnern und ihre Stiche sind tödlich, aber zum Glück kommt sie im Mittelmeerraum sehr selten vor. Die Heimat der Würfelqualle sind die australischen Gewässer. Mit einem Schirmdurchmesser von ca. 30 cm (meist aber nur 14 cm) und ca. 60 bis 3 Meter langen Tentakeln wirkt sie auf den ersten Blick nahezu unscheinbar. Sie kann allerdings mit ihren 24 Augen ganz ausgezeichnet sehen. Die meisten Unfälle mit ihr ereignen sich im flachen Wasser, wenn Menschen in die fast unsichtbaren Tentakel schwimmen. Der Schmerz bei einer Berührung ist vergleichbar mit der Verbrennung durch ein Bügeleisen. Der Tod kann bereits fünf bis zwanzig Minuten nach dem Stich eintreten. Jetzt ist schnelles Handeln mit dem Gegengift angesagt, welches intravenös gespritzt werden muss, damit der Betroffene überlebt. 

Kompassqualle (Chrysaora hysoscella)

Kompassqualle im Meer schwimmend
Kompassquallen sind zwar nicht sehr giftig, ihre Stiche können aber tagelang Schmerzen verursachen. Zum Glück erkennt man diese Art gut an ihrem auffälligen Muster auf dem Schirm Foto: Getty Images

Diese Schirmqualle mit einem Schirmdurchmesser von bis zu 35 cm ist gut an ihren gelbbraunen, orangen, roten und braunen Bändern zu erkennen. Auch an dem flachen Schirm, der symmetrisch gelblich weiß, braun und orange gemustert ist, ist leicht erkennbar. Ihre Tentakel werden bis zu 1,5 Meter lang. Das Nesselgift sorgt bei Menschen für Hautirritationen und Allergiker erleiden mitunter Kreislaufprobleme. Auch wenn diese Qualle nicht sehr giftig ist, können die brennenden Hautreizungen durch sie tagelang andauern. 

Auch interessant: Die 13 tödlichsten Tiere der Welt

Was tun, wenn man von einer giftigen Qualle berührt wurde?

Das Unangenehme und Schmerzhafte an Quallen sind die Nesselzellen in ihren Tentakeln. Sie verursachen bei Berührung Hautrötungen, Hautreizungen und Juckreiz. Empfindliche Menschen oder Allergiker reagieren auch mit Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Nach einem Kontakt sollte man wie folgt vorgehen: 

  • Sofort das Wasser verlassen 
  • Die „verbrannte“ Stelle mit Sand abreiben und Meerwasser abspülen 
  • Tentakelreste entfernen. Die Wunde außen vor lassen, da sich sonst das Gift noch mehr verteilt 
  • Bei einer allergischen Reaktion einen Arzt aufsuchen 
  • Kalte Umschläge zur Linderung 
  • Bei sehr starken Schmerzen sollte man Schmerzmittel nehmen 
  • Fönen 

In der Regel dauert die Heilung der Wunde ein bis zwei Tage. 

Wie kann man im Urlaub gegen eine Begegnung mit einer Qualle versorgen?

  • Informieren Sie sich vorher über Quallen-Vorkommen Ihrer Urlaubsregion 
  • Tragen Sie eine Schwimmbrille   
  • Warnen Sie Kinder davor, unbekannte Tiere anzufassen 
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Quellen

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