1. Dezember 2022, 14:05 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Es gibt sie in allen vorstellbaren Formen und Größen. Lichtorgane oder Köder und vor allem spitze Zähne in großer Menge dürfen bei ihnen nicht fehlen: Tiefseefische. Werden diese Fische aus den Tiefen der Ozeane hinaufgebracht, offenbaren sie ihr oft schauriges Aussehen. PETBOOK zeigt eine Übersicht der gruseligsten Tiefseebewohner – einige Exemplare wurden erst in diesem Jahr entdeckt!
Tiefseefische leben im Ozean in bis zu 5000 Metern unterhalb der Wasseroberfläche. Ihr Lebensraum ist dunkel, kalt und es herrscht hoher Druck. An diese extremen Bedingungen haben sich die Fische jedoch perfekt angepasst. Dies hat auch ihr vergleichsweise ungewohntes Aussehen zur Folge. In der Tiefsee ist eine gewaltige Artenvielfalt zu finden, wenn man sich dorthin wagt. Werden diese Fische angestrahlt oder an die Meeresoberfläche gebracht, gruselt es die eine oder andere Person jedoch gewaltig. Selbst heute ist die Tiefsee weitaus weniger erforscht, als viele Menschen es vermuten würden. Denn 80 Prozent des Ozeans bleiben unerforscht, das schreiben auch die „Museums Victoria“. Es ist daher nicht verwunderlich, dass eine Expedition vor der Weihnachtsinsel und den Kokosinseln (Keelinginseln) im Indischen Ozean dieses Jahr bisher nicht bekannte Arten zum Vorschein gebracht hat. PETBOOK stellt eine Auswahl der gruseligsten Tiefseefische vor – sowohl bekannte als auch bisher unbekannte Arten.
Fangzähner
Einer der gruseligsten Tiefseefische ist der Fangzähner (Anoplogaster cornuta fangtooth), auch Fangzahnfisch genannt. Der Fisch hat nicht nur einen großen Kopf, sondern auch ein gewaltiges Maul. Darin befinden sich bis zu siebzehn Zentimeter lange Zähne, mit denen der Fisch seine Beute schnappen kann. Diese Fangzähne sind die längsten des Ozeans, erklärt die „BBC“ in einem YouTube-Video. Schließt dieser Tiefseefisch sein Maul, versteckt er seine vier Fangzähne in zwei Hohltaschen neben seinem Gehirn. Der Lebensraum des Fangzähners befindet sich in Tiefen von 500 bis 2000 Metern. Einige Exemplare wurden jedoch auch in bis zu 5000 Metern Tiefe entdeckt, erklärt das „Australische Museum“.
Koboldhai
Ein weiterer Tiefseebewohner ist der Koboldhai (Mitsukurina owstoni). Er wird aufgrund seiner auffällig vorspringenden Stirn, die an eine Nase erinnert, auch als Nasenhai bezeichnet. Das Schaurige an diesem Tiefseefisch: Er kann seine Kiefer vorstülpen und mithilfe seiner nadelförmigen Zähnen blitzschnell Beute verschlingen. Diese Haiart soll bis zu sechs Meter lang werden können und in mehr als 1000 Metern Tiefe leben, beschreibt das Online-Lexikon „Spektrum“. Damit ist der Hai im Vergleich zu anderen Tiefseefischen riesig. Über seine Verbreitung ist wenig bekannt, jedoch sollen Exemplare des Koboldhais in allen drei Weltmeeren gefangen worden sein.
Tiefsee-Anglerfisch
Von einem großen Tiefseebewohner, zum deutlich kleineren Tiefsee-Anglerfisch (Ceratioidei). Die Tiefseeangler kommen in allen Ozeanen der Erde vor, ihr Lebensraum beginnt in 300 Meter Tiefe und reicht bis zu 4.000 Meter herab. Von diesen für Fische untypisch geformten Tieren gibt es über 100 Arten, sie haben einen verhältnismäßig großen Kopf und spitze Zähnen. Der Körper der Tiefseeangler ist plump und schuppenlos. Ihr Aussehen reicht aus, um sie zu den gruseligsten Tiefseefischen zu zählen, bizarr ist jedoch auch ihr Paarungsverhalten.
Hochflossen-Eidechsenfisch
Der Hochflossen-Eidechsenfisch (Bathysaurus mollis) fällt mit seinem Maul voller spitzer Zähne auf. Sein Körper ist weiß und zum Teil fast durchscheinend. In der Mitteilung zu der dieses Jahr stattgefundenen Expedition im Meeresgebiet der Weihnachtsinsel und der Kokosinseln (Keelinginseln) wird beschrieben, dieser Fisch sei ein besonders gefräßiger Tiefseeräuber. Ebenfalls interessant: Hochflossen-Eidechsenfische sollen zu einer Gruppe von Fischen gehören, die sowohl männliches als auch weibliches Fortpflanzungsgewebe besitzen. Sie werden daher auch als Simultanzwitter bezeichnet. Der Lebensraum dieser Tiefseefische befindet sich meist in Tiefen von mindestens 2000 Metern im Westen und Süden des australischen Kontinents, beschreibt der „Atlas of Living Australia“.
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Viperfisch
Ein Beutegreifer der Tiefsee ist der Viperfisch (Chauliodus), der zur Gattung der Barten-Drachenfische gehört. Die Bezeichnung Chauliodus bedeutet so viel wie „Hauzähner“ und geht auf seine langen, spitzen Fangzähne zurück. Seine silbernen Augen sind verhältnismäßig groß für seinen Kopf und schauen durch seine Zähne hindurch. Mit seinen Augen, die an die extreme Dunkelheit der Tiefe gewöhnt sind, nimmt der Fisch seine Beutetiere wahr, bevor er – einer der gruseligsten Tiefseebewohner – zuschlägt.
Beschrieben werden diese Fische meist als leuchtende Raubtiere der Tiefsee. Grund dafür ist der lang gestreckte Körper dieser Fische, der mit Leuchtorganen besetzt ist, wie auch das „Australian Museum“ schreibt. Manche Arten dieser Fische sollen bis zu 1500 Leuchtorgane im Körper tragen. Bei Berührung eines lebendigen Viperfischs soll sein ganzer Körper in einem pulsierenden Licht erstrahlen.
Blinder Aal
Aale sind schlangenförmige Knochenfische. Diese Art eines blinden Aals (Sciadonus) soll der Wissenschaft bisher unbekannt gewesen sein. Die Augen dieses Tiefseefischs sind schlecht entwickelt und sein Körper fällt aufgrund seiner lockeren, transparenten und gallertartigen Haut besonders ins Auge. Dieses Exemplar wurde im Rahmen der dieses Jahr im Indischen Ozean stattgefundenen Expedition in einer Wassertiefe von 5000 Metern gefunden. Ein weiterer ungewöhnlicher Fakt über diesen blinden Aal: die Weibchen sollen lebende Jungen zur Welt bringen, was für Fische ungewöhnlich ist.
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Meeraal
Beim ersten Blick auf dieses Tier fallen dem Betrachter unweigerlich die scharfen, sehr spitzen Zähne und die rot-bläuliche Färbung auf. Als einer der gruseligsten Tiefseefische soll dieser Meeraal (Congridae) ebenfalls eine bisher unbekannte Art sein. Er soll im Rahmen der diesjährigen Expedition im Indischen Ozean vor Westaustralien entdeckt worden sein.