
23. April 2025, 17:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Am 24. April 2025 startet der Film „Der Pinguin meines Lebens“ in deutschen Kinos. Neben Schauspieler Steve Coogan spielt – wie es der Name auch vermuten lässt – ein Pinguin die Hauptrolle. Ein seltener Anblick, denn die Wasservögel sind keine typischen Filmtiere, die man mal so eben ans Set holt. Was alles im Vorfeld dafür nötig war und wie die Tiere trainiert wurden, verraten die Produzenten des Films exklusiv auf PETBOOK.
Pinguine auf der großen Leinwand kennt man eher aus Dokumentationen oder Animationsfilmen. Doch in „Der Pinguin meines Lebens“ spielen sie die Hauptrolle. Oder besser gesagt gleich zwölf von ihnen. So viele Tiere waren nämlich für die Entstehung des Films nötig. Wie die Wasservögel am Set mit den Schauspielern interagierten und was alles nötig war, um überhaupt mit Pinguinen drehen zu dürfen, verrieten die Produzenten des Films exklusiv auf PETBOOK.
Worum es in dem Film „Der Pinguin meines Lebens“ geht
Der Film „Der Pinguin meines Lebens“ erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Einzelgänger Tom Michell, gespielt von Steve Coogan, und einem Pinguin namens Juan Salvador, der gleich von sechs Tieren gespielt wird. Der Film basiert auf den gleichnamigen Memoiren, ebenfalls von Autor Tom Michell.
Die Handlung spielt in den 1970er-Jahren und beginnt in Argentinien, wo Tom in Buenos Aires als Englischlehrer an einem Internat einspringt. Im Land herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Wegen eines Militärputsches wird das Internat geschlossen und Tom fährt für eine Woche Urlaub nach Uruguay. Nach einer Liebesaffäre in Punta del Este lässt er die Nacht bei einem Strandspaziergang ausklingen.
Doch der Strand ist mit Öl bedeckt, in dem bereits einige Pinguine verendet sind. Um sein Date zu beeindrucken, rettet er eines der Tiere und schmuggelt es in sein Hotelzimmer. Seitdem weicht ihm der Pinguin nicht mehr von der Seite. So bleibt Tom nichts anderes übrig, als ihn ins Internat einzuschleusen. Dort gewinnt der tierische Begleiter durch seine liebenswerte Art die Menschen um ihn herum schnell für sich und schließlich auch Tom, für den sich der Vogel als therapeutischer Zuhörer entpuppt.
Welcher Art gehört der Pinguin im Film an?
Im Film sowie in der wahren Geschichte handelt es sich um einen Magellanpinguin (Spheniscus magellanicus). Sie gehören zur Gruppe der Brillenpinguine und leben an den felsigen Küsten der Falklandinseln, in Chile, Argentinien, Uruguay und teilweise auch im Süden Brasiliens. Typisch für die Art ist der weiße Bauch mit unregelmäßig verteilten schwarzen Punkten und das leicht rosafarbene Gefieder vorn über dem Auge bis zur Schnabelwurzel.
Magellanpinguine sind etwa 70 Zentimeter groß. Die Tiere leben monogam und kehren jedes Jahr zum selben Partner zurück. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Pinguin mit Tom eine so enge Bindung eingeht. Allerdings kann man davon ausgehen, dass Juan Salvador eine Partnerin zurückließ – vorausgesetzt er war bereits älter als fünf Jahre. Denn ab diesem Alter werden die Magellanpinguine geschlechtsreif und paaren sich das erste Mal.1

Wie wurden die Tiere am Set trainiert?
Pinguine sind keine typischen Filmtiere, die man mal so eben ans Set holt. Trotzdem scheint es auch hier Filmtieranbieter zu geben, die sogar Magellanpinguine im Repertoire haben. Gleich zwölf Tiere wurden von dem erfahrenen Filmtieranbieter „Set Animals“ mit Sitz in Madrid zur Verfügung gestellt, heißt es von den Filmproduzenten auf Nachfrage von PETBOOK. Dabei spielten nur sechs Pinguine die Rolle von Juan Salvador. Bei den anderen sechs handelte es sich um die jeweiligen Partner der Tiere. Denn Magellanpinguine leben monogam in festen Partnerschaften. Damit die jeweils andere Hälfte nicht unter der Abwesenheit des anderen leidet, durften alle mit ans Set.
Auch sonst wurde Wert auf das Tierwohl gelegt. So hatten die Pinguine eine komfortable Behausung in einem speziell angepassten Haus mit Pool, wie die Produzenten PETBOOK informieren. Auch bei der Arbeit am Set wurde Wert auf eine angemessene Ausstattung gelegt – einschließlich eines großen tragbaren Pools.
Bevor die Tiere mit ihren menschlichen Schauspielkollegen vor der Kamera standen, wurden sie im Vorfeld während einer Art Probezeit mit diesen vertraut gemacht. Beim Dreh haben die kleinen Momente der Spontaneität sowohl den Schauspielern als auch der Crew viel Freude bereitet, wie Regisseur Peter Cattaneo in seinem Vorwort zum Presseheft von „Der Pinguin meines Lebens“ erzählt. „Sie gehören zu meinen Lieblingsszenen im Film.“
„Kein Tier kam zu Schaden“
Im Film wurden die echten Pinguine nur in Szenen eingesetzt, in denen sie natürliche Verhaltensweisen zeigten und mit den menschlichen Schauspielern interagierten. „Zum Beispiel wurde die Szene, in der der Pinguin ins Meer geworfen wird, mit Pinguinattrappen und visuellen Effekten gemacht“, teilen die Filmproduzenten mit. Auch bei den Tieren, die am Strand mit Öl bedeckt waren, handelte es sich um Modelle mit animatronischen beweglichen Teilen.
Doch in einer Szene befreit Tom die Federn des „echten“ Pinguins von Öl in der Badewanne. Hierfür kam eine sichere, neutrale Mischung aus natürlichen Inhaltsstoffen zum Einsatz. Die Formulierung dafür wurde im Voraus von der amerikanischen Tierschutzorganisation American Humane Society und vom Tierarzt vor Ort genehmigt, betonen die Produzenten.
Die American Humane Society sei an allen Tagen, an denen mit den Pinguinen gearbeitet wurde, am Set anwesend gewesen und habe die Tiere von der Ankunft in der Basis über ihre Arbeit am Set bis hin zum Heimtransport überwacht. „Wir haben uns an ihre Arbeitspraktiken und ihren Verhaltenskodex gehalten. Nach eingehender Prüfung aller Berichte vom Set und des fertigen Films erhielten wir das Zertifikat ‚No Animals Were Harmed‘ mit eindeutiger Registrierungsnummer – der höchste Standard für die Arbeit mit Tieren im Film.“


Autor spricht über Training, Herkunft und Rasse von Filmhund Ukai

Lassie ist zurück im Kino! 6 spannende Fakten über den Kult-Collie

Autor von „Arthur der Große“ erklärt, warum er den Film über seinen Hund fast nicht gemacht hätte
Film startet pünktlich zum Weltpinguintag
Bereits am 28. März erreichte der Film die US-Kinos, nun folgt Deutschland am 24. April. Und das also pünktlich für den internationalen Weltpinguintag am 25. April! Seinen Ursprung verdankt der Gedenktag einem kuriosen Umstand: Wissenschaftler auf der US-amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adéliepinguine nach ihrer Brutsaison ihre Kolonie verlassen und zu ihren Winterwanderungen auf See aufbrechen. Der Tag wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte.2