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Bis zu 190 Tonnen

Die 11 schwersten Tiere der Welt

Das Auge des Pottwals ist in etwa so groß wie ein Tennisball. Mit bis zu 50 Tonnen Gewicht gehört dieser Wal zu den schwersten der Welt, an der Spitze ist er jedoch nicht
Das Auge des Pottwals ist in etwa so groß wie ein Tennisball. Mit bis zu 50 Tonnen Gewicht gehört dieser Wal zu den schwersten der Welt, an der Spitze ist er jedoch nicht Foto: Getty Images
Ninja Sinke Autorin

7. August 2023, 14:24 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten

In Peru wurden Fossilien eines Urwals entdeckt, dessen einzelne Wirbel allein mehr als 100 Kilogramm wiegen. Das geschätzte Gewicht von bis zu 340 Tonnen könnte den Wal zum schwersten Tier aller Zeiten machen. Doch welche lebenden Tiere gehören eigentlich zu den schwersten? PETBOOK ist dieser Frage nachgegangen und listet die 11 schwersten Tiere der Welt auf.

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Wale machen einen Großteil der Liste der schwersten Tiere der Welt aus. Denn mithilfe ihres enormen Gewichts können sie sich erst unter Wasser halten und regulieren so ihren Auftrieb. Der kürzlich neu entdeckte „kolossale Wal aus Peru“, der Perucetus Colossus, könnte nun das schwerste Tier aller Zeiten sein, berichtet die „Tagesschau“. Da nur Einzelteile seines Skeletts gefunden wurden, ist die Masse des frühzeitigen Meeresbewohners neben gewaltig auch nur eine Schätzung. Ob der Ur-Wal tatsächlich verkümmerte Flossen wie Ärmchen hatte und sein Kopf klein und spitz war, kann daher bislang nicht eindeutig beschrieben werden. In unsere Liste der schwersten Tiere der Welt haben wir den Perucetus Colossus deswegen bislang nicht aufgenommen. Um zudem nicht größtenteils Walarten aufzuzählen, finden sich in dieser Liste die tierischen Rekordhalter nach Gattungen und Ordnungen wieder. Von Meeresbewohnern über Landsäugetiere bis hin zu Fischen ist alles dabei.

11. Der Strauß

Der Strauß ist ein ausgezeichneter Läufer
Der Strauß ist ein ausgezeichneter Läufer Foto: Getty Images

Als schwerster Vogel nimmt der Strauß mit bis zu 156 Kilogramm den letzten Platz auf unserer Liste der schwersten Tiere der Welt ein. Ihre Flugfähigkeit haben die Vögel im Laufe der Evolution verloren. Mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde auf kurzen Strecken und etwa 50 Kilometern pro Stunde bei einem halbstündigen Ausdauerlauf, können sie Raubtieren jedoch meist laufend entkommen. Um besonders schnell rennen zu können, besitzt der große Vogel nur zwei Zehen, während alle anderen Vögel drei oder vier Zehen haben. Zudem ist der Strauß ein sehr strategischer Läufer, wenn es darum geht, Räuber vom Nachwuchs abzulenken: Der männliche Vogel rennt dann im Zickzack davon. 

Da es in seinem Lebensraum, in den Wüssten, Savannen und Steppen Süd- und Ostafrikas, auch zu längeren Trockenzeiten kommt, ist der Strauß bestens angepasst. Findet der Vogel kein Wasser, kann er seinen Bedarf rein über die Nahrung decken.

10. Der Eisbär

Eine Eisbär-Mutter mit ihrem Nachwuchs. Die Weibchen fasten während der Aufzucht ihrer Jungen bis zu acht Monate
Eine Eisbär-Mutter mit ihrem Nachwuchs. Die Weibchen fasten während der Aufzucht ihrer Jungen bis zu acht Monate Foto: Getty Images

Er ist nicht nur das größte Raubtier an Land, sondern auch der schwerste Bär. Der Eisbär lebt in der Polarregion und trägt eine saisonal unterschiedlich dicke Körperfettschicht gegen die Kälte. Eisbären gehören zu den Säugetieren mit dem größten Gewichtsunterschied, den während Männchen bis zu einer Tonne schwer sein können, wiegen Weibchen maximal 250 Kilogramm. 

Das Fell der Raubtiere ist jedoch nicht weiß, wie die meisten bei einem Blick auf Eisbären vermuten, sondern eigentlich durchsichtig. Am nächsten mit einer anderen Bärenart verwandt ist der Eisbär mit dem Braunbären. Es wird vermutet, dass sich ihre Linien erst vor etwa 400.000 Jahren trennten. In den überlappenden Regionen der Verbreitungsgebiete beider Arten kommen zudem auch Hybride vor. Die sogenannten „Cappucicino-Bären“ (PETBOOK berichtete). 

9. Die Lederschildkröte

Eine Lederschildkröte, die nach der Eiablage in den Ozean zurückkehrt. Deutlich zu erkennen sind die typischen, auf dem Rücken verlaufenden Längskielen
Eine Lederschildkröte, die nach der Eiablage in den Ozean zurückkehrt. Deutlich zu erkennen sind die typischen, auf dem Rücken verlaufenden Längskielen Foto: Getty Images

Eines der schwersten Tiere ist mit bis zu 900 Kilogramm Körpergewicht die Lederschildkröte. Diese Art ist die größte unter den Schildkröten und am weitesten verbreitet – in allen Weltmeeren, mit Ausnahme der Arktis und Antarktis. Das Besondere an dieser Schildkrötenart ist zudem, dass sie als einzige Meeresschildkröte keinen starren Knochenpanzer besitzt. Der Panzer der Lederschildkröte besteht aus einer dünnen Knorpelschicht mit eingelagerten Knochenplättchen, überzogen von einer ledrigen Haut.

8. Das Leistenkrokodil

Leistenkrokodile werden auch Salzwasserkrokodile genannt, denn sie sind in der Lage, weit in den Ozean hinauszuschwimmen
Leistenkrokodile werden auch Salzwasserkrokodile genannt, denn sie sind in der Lage, weit in den Ozean hinauszuschwimmen Foto: Getty Images

Als schwerstes Reptil darf auch das Leistenkrokodil, ebenfalls bekannt als Salzwasserkrokodil, nicht fehlen. Die deutlich größeren Männchen werden bis zu 1200 Kilogramm schwer. Verbreitet sind Leistenkrokodile von Ostindien über Südostasien bis Australien. Sie halten sich zwar viel in Küstengewässern auf, darunter Brackwassergebiete, Flussmündungen und Mangrovensümpfe, schwimmen jedoch auch weit in die Ozeane hinaus. An ihrem Bauch und ihrer Schnauze haben die Echsen Sinneszellen, mit denen sie im Wasser Vibrationen wahrnehmen.  

Meist erlegen die Krokodile ihre Beute, dazu gehören Wasserschildkröten, Schlangen, Fische, Vögel aber auch größere Säugetiere wie Wasserbüffel, indem sie lange auf der Lauer liegen. Doch bei Nahrungsknappheit erweisen sie sich als wahre Überlebenskünstler. Leistenkrokodile speichern in ihrem Schwanz Energie in Form von Fettreserven. Von diesen zehren sie in Zeiten von wenig Nahrung oder wenn sie weite Strecken im Ozean zurücklegen. 

7. Der Mondfisch

Neben dem stattlichen Mondfisch, einem der schwersten Tiere der Welt, wirkt ein Taucher klein
Neben dem stattlichen Mondfisch, einem der schwersten Tiere der Welt, wirkt ein Taucher klein Foto: Getty Images

Mit bis zu 2,3 Tonnen bringt es der Mondfisch als schwerster Knochenfisch immerhin auf den siebten Platz unserer schwersten Tiere der Welt. Das bislang schwerste bekannte Exemplar wurde im Dezember 2021 tot im Wasser treibend gefunden und wog ganze 2,7 Tonnen (PETBOOK berichtete). Der Mondfisch verdankt seine Bezeichnung seinem scheibenförmigen Körper, der silbergrau schimmert und seiner Vorliebe, sich an der Wasseroberfläche zu wärmen – damit erinnert er an einen Mond. Von diesen schwimmenden Schwergewichten gibt es drei verschiedene Arten. Die dritte Mondfischart wurde erst im Jahr 2017 entdeckt. Mondfische sind in Ozeanen weltweit verbreitet und auch in Nordsee, Ostsee oder dem Mittelmeer anzutreffen. 

6. Das Nashorn

Ein weibliches Breitmaulnashorn mit einem sehr langen Horn und ihr Kalb, in Kenia
Ein weibliches Breitmaulnashorn mit einem sehr langen Horn und ihr Kalb, in Kenia Foto: Getty Images

Ein weiteres Schwergewicht im Tierreich ist das Breitmaulnashorn. Diese Nashornart ist nicht nur das viertgrößte Landsäugetier und der schwerste Unpaarhufer, sondern mit bis zu dreieinhalb Tonnen Gewicht eines der schwersten Tiere der Welt. Nashornbullen sind dabei deutlich schwerer als Weibchen, die fast eineinhalb Tonnen wiegen können. Der Fußabdruck dieser Kolosse ähnelt dagegen einem zarten, vierblättrigen Kleeblatt. Ihre zwei auffälligen Hörner, wovon das vordere auf der Nase liegt, wiegen bis zu sechs Kilogramm. In seltenen Fällen kann das größere Horn bis zu 1,5 Meter lang werden. 

Wie ihr Name bereits verrät, haben Breitmaulnashörner ein großes und breites Maul. Ihre verhornten Lippen nutzen sie dazu, das Gras der Savanne wie eine Art „Rasenmäher“ direkt über dem Boden abzubeißen. Trotz ihres Gewichts und der eher kurzen Beine erreichen die Dickhäuter erstaunliche Geschwindigkeiten von bis zu 40 Kilometern pro Stunde. Im Wasser sind sie dagegen unbeholfen und können aufgrund ihrer schlechten Schwimmfähigkeiten in tiefem Wasser leicht ertrinken. 

5. Der See-Elefant

Der See-Elefant trägt seinen Namen aufgrund seiner rüsselartig verlängerten Nase
Der See-Elefant trägt seinen Namen aufgrund seiner rüsselartig verlängerten Nase Foto: Getty Images

Der See-Elefant ist nicht nur die größte Robbenart, sondern mit bis zu vier Tonnen auch eines der schwersten Tiere der Welt. Die Männchen sind dabei deutlich größer als die Weibchen und besitzen eine besonders ausgeprägte, rüsselartig verlängerte Nase, der sie ihren Namen verdanken. Es gibt sowohl Nördliche als auch Südliche See-Elefanten, beide sind vom Aussterben bedroht.

Zur Paarungs- und Wurfzeit bilden diese Schwergewichte große Verbände, viele Monate des Jahres verbringen sie allerdings auf offener See, ohne an Land zurückzukehren. In dieser Zeit legen sie nicht nur zehntausende Kilometer zurück, sondern schlafen auch extrem wenig – nur maximal zwei Stunden pro Tag. Während sie ihr kurzes Nickerchen halten, trudeln die See-Elefanten in Richtung Meeresgrund.

Auch interessant: Wo schlafen eigentlich See-Elefanten?  

4. Das Flusspferd

Flusspferde sind nicht nur im Wasser, sondern auch an Land flink unterwegs
Flusspferde sind nicht nur im Wasser, sondern auch an Land flink unterwegs Foto: Getty Images

Mit bis zu fünf Tonnen Gewicht gehört auch das Flusspferd zu den schwersten Tieren der Welt – dabei wiegen neugeborene Flusspferde oft „nur“ 55 Kilogramm. Die schwersten unter den Paarhufern sind gleichzeitig auch eines der gefährlichsten Tiere der Welt. Flusspferde sind semiaquatisch, können sich demnach sowohl an Land als auch im Wasser schnell fortbewegen – und das, obwohl sie so schwer und breit sind. Wenn sie ihren Kiefer weit aufreißen, werden ihre bis zu 70 Zentimeter langen Eckzähne sichtbar.

Eine besondere Eigenschaft der Flusspferde erklärt, warum sie so viel Zeit im Wasser verbringen – mitunter 16 Stunden am Tag. Denn Flusspferde können nicht schwitzen, weshalb sie zur Kühlung auf Wasser oder Schlamm angewiesen sind. Sie scheiden dagegen eine zähflüssige, rote Flüssigkeit aus, die ihre Haut vor der Sonne schützt.

3. Der Afrikanische Savannenelefant

Unter den Afrikanischen Elefanten gibt es sowohl den Wald- auch den Savannenelefanten
Unter den Afrikanischen Elefanten gibt es sowohl den Wald- auch den Savannenelefanten Foto: Getty Images

Eines der schwersten Tiere ist mit maximal 10 Tonnen schweren Männchen der Afrikanische Savannenelefant. Weibchen sind deutlich kleiner und wiegen maximal 5 Tonnen. Der Savannenelefant ist das größte Landlebewesen und noch größer als der Afrikanische Waldelefant oder Asiatische Elefanten. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Elefanten dieser Art tragen Stoßzähne – die ihnen aufgrund der anhaltenden Wilderei zum Verhängnis werden. Elefanten wachsen ein Leben lang und auch ihre Körpermasse nimmt zu. Elefantenbullen sind erst mit 35 bis 40 Jahren ausgewachsen.   

Als „Schlüsselart“ erhalten Elefanten mit ihrem Verhalten Lebensräume und Ökosysteme. Indem sie während der Trockenzeit nach Wasser graben, schaffen sie für andere Tiere kleine Wasserlöcher. Außerdem sorgen sie dafür, dass überwucherndes Buschwerk zurückgedrängt wird, wenn sie umherstreifen. Dadurch erhalten auch kleinere Pflanzen lebenswichtiges Sonnenlicht und die Elefanten erhöhen unbewusst die Artenvielfalt.

2. Der Walhai

Ein an der Wasseroberfläche fressender Walhai, daneben ein eher klein wirkender Taucher
Ein an der Wasseroberfläche fressender Walhai, daneben ein eher klein wirkender Taucher Foto: Getty Images

Der Walhai ist nicht nur der größte Fisch, sondern mit bis zu 15 Tonnen Gewicht auch eines der schwersten Tiere der Welt. In seinem Maul, das ganze 1,5 Meter misst und pro Stunde bis zu 6000 Liter Wasser fasst, befinden sich etwa 3000 Zähne. Unklar ist, warum der Hai diese Menge an Zähnen besitzt, da er seine Nahrung aus dem Wasser heraus filtriert. Mit einem Sog werden meist Plankton aber auch Kleinkrebse, Fische und sogar kleine Thunfische in sein riesiges Maul gesogen. Bedroht sind die riesigen Haifische vor allem aufgrund ihrer bei Jägern begehrten Flossen und ihres Fleisches.

Auch interessant: Einer der gefährlichsten Haie der Welt kann auch in Flüssen leben

1. Der Blauwal, das schwerste Tier der Welt

Der Blauwal ist das schwerste Tier der Welt, bis zu 190 Tonnen bringt die Walart auf die Waage
Der Blauwal ist das schwerste Tier der Welt, bis zu 190 Tonnen bringt die Walart auf die Waage Foto: Getty Images

Trotz der kürzlich veröffentlichten Fossilienfunde des „kolossalen Wals aus Peru“ ist der Blauwal noch immer das schwerste lebende Tier der Welt. Mit einem Gewicht von 190 Tonnen wiegt einer der Giganten des Meeres so viel wie 31 Afrikanische Elefanten. Als Baby wiegt der Blauwal-Nachwuchs sogar bereits so viel wie ein ausgewachsener Afrikanischer Elefant. In einer Studie identifizierten Wissenschaftler erstmals verschiedene Gene, die für die enorme Größe der Meeressäugetiere verantwortlich sind. Diese Gene, so vermuten die Forscher, könnten auch dafür sorgen, dass Wale kaum an Krebs erkranken (PETBOOK berichtete).

Blauwale können bis zu 90 Jahre alt werden und über hunderte Kilometer miteinander kommunizieren. Sie ernähren sich von winzig kleinem Krill, der in Schwärmen im Ozean vorkommt – davon verspeist ein einziger Blauwal gerne auch mal bis zu 40 Millionen Stück an einem einzigen Tag. Aufgrund des Walfangs sind die Zahlen des größten Tiers der Welt deutlich zurückgegangen. Heute schwimmen in den Ozeanen schätzungsweise weniger als zehn Prozent der ehemals mehr als 350.000 Tiere.

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Quellen

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