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220 Dezibel

Kennen Sie die lautesten Tiere der Welt?

Der Pistolenkrebs ist das lauteste Tier der Welt
Der Pistolenkrebs schießt tatsächlich heiße Druckluft aus seinen Scheren und gibt dabei einen pistolenartigen Knall von sich Foto: picture alliance / Arthur Anker/Universidade Federal de Goiás Brazil/dpa | Arthur Anker
Porträtbild Marike Stucke
Freie Autorin

29. Januar 2023, 7:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Stadtlärm übertönt jedes tierische Geräusch? Mitnichten! Es gibt ein paar Tiere, die besonders laut sind und sogar die Lautstärke von Feuerwehr-Sirene oder Düsenjet übertreffen. Und ein Tier übertrifft mit seinen Lauten alle anderen. Welches das ist und welche Tiere ebenfalls besonders laut sind, verrät PETBOOK hier.

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Laute Geräusche können nicht nur störend sein, sondern auf Dauer auch krank machen. So kann eine dauerhafte Beschallung von 80 bis 85 Dezibel ausreichen, um das Gehör zu schädigen. Eine vorbeifahrende Feuerwehr im Einsatz kann mit ihrer Sirene sogar auf 120 Dezibel Lautstärke kommen. Kein Wunder, dass sich viele in solchen Momenten schnell die Ohren zuhalten. Viele nehmen an, dass Stadtlärm uns auf Dauer gesundheitlichen Schaden zufügen kann und nur in der Natur Ruhe und Entspannung zu finden ist. Weit gefehlt: Feuerwehr, Düsenjet oder Autobahn sind in Sachen Lautstärke nichts gegen das lauteste Tier der Welt.

Klein, aber oho: das lauteste Tier der Welt

Gerade einmal drei bis fünf Zentimeter misst der Pistolenkrebs, der seinem Namen alle Ehre macht. Seine rechte Schere fungiert als Waffe und kann innerhalb von weniger als einer Millisekunde zuschnappen. Dies erzeugt eine massive Druckwelle, die 4700 Grad heiß ist. Beute, die in der anderen Schere fixiert ist, wird so umgehend der Gar aus gemacht. Entsprechend seiner Energie ist der Knall beim Zuschnappen der Revolver-Schere auch extrem geräuschintensiv: Bis zu 220 Dezibel laut kann der Pistolenkrebs „schießen“. Damit ist er also fast zehnmal so laut wie eine Feuerwehr im Einsatz, denn die Dezibelzahl steigt linear.

Der Pistolenkrebs lebt in den Tropen und Subtropen rund um Malediven, Philippinen und Sri Lanka. Äußerlich erinnert er an eine Garnele. Neben der Fähigkeit heiße Druckwellen zu erzeugen, kann der Pistolenkrebs aber noch etwas anderes, was ihn von anderen Tieren unterscheidet: Fällt die Revolverschere einmal einer Attacke eines Fressfeindes zum Opfer, kann die linke Schere zu einem neuen Revolver umgebaut werden und die rechte Schere wird zur einfachen Greifschere. Gewisse Körperteile kann der Pistolenkrebs also einfach nachwachsen lassen und so auch mal vom Rechts- zum Linkshänder werden.

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Andere „Schreihälse“ und Krachmacher im Tierreich

Platz zwei unter den lautesten Tieren geht ebenfalls an einen Meeresbewohner. Diesmal einen Vertreter der Säugetiere. Der Pottwal, auch „Schreihals des Ozeans“ genannt, kommuniziert mithilfe von Klicklauten. Diese dienen der Verständigung mit anderen Pottwalen einerseits und dem Aufspüren von Beutetieren andererseits. Hierfür erzeugt der Wal sogenannte Klicklaute. Das Echo dieser Klicks verrät dem Pottwal, wo sich beispielsweise Beutetiere befinden. Die Klicklaute können bis zu 200 Dezibel laut sein. Ein Pottwal auf der Jagd feuert bis zu 200 Klicks pro Sekunde ab. Die Klicklaute entstehen im Kopfbereich des Pottwals unter dem Einsatz von Luftdruck, den das Tier regulieren kann. Delphine erzeugen übrigens auf ähnliche Art und Weise ihre typischen Klicklaute.

Den dritten Platz der lautesten Tiere der Welt belegt ebenfalls ein Wal. Es ist der Blauwal, das größte Lebewesen auf unserem Planeten überhaupt. Zwar belegt der Blauwal mit seinem Gesang nur Platz drei der lautesten Tiere der Welt, dennoch kommt er mit seinen Walliedern auf über 180 Dezibel. Diese Lautstärke sorgt dafür, dass die Wale über extrem weite Entfernungen unter Wasser noch zu hören sind: 850 Kilometer weit reichen die Schallwellen des Blauwal-Gesangs. So können einzelne Tiere und Gruppen auch mit sehr weit entfernten Artgenossen kommunizieren. Blauwalbullen machen so potenzielle Partnerinnen auf sich aufmerksam. Die Töne werden durch im Kopfraum des Wales strömende Atemluft erzeugt. Menschen können die lang gedehnten, tiefen Töne kaum hören. Dafür müssen diese als Aufnahme beschleunigt wiedergegeben werden. Dann empfinden viele die ruhigen und ausdauernden Walrufe aber als beruhigend und entspannend.

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Weitere besonders laute Tiere

  • Ruderwanze, manchmal auch als Wasserzikade bezeichnet: 99 Dezibel
  • Die seltene Vogelart Fettschwalm: 100 Dezibel
  • Grünes Heupferd: 110 Dezibel
  • Löwe: 114 Dezibel
  • Kakapo (ein Laufvogel aus Neuseeland): 132 Dezibel
  • Kleines Hasenmaul (eine Fledermausart): 137 Dezibel
  • Brüllaffe: 140 Dezibel
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