19. September 2023, 11:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit dem „Ocean Photographer of the Year“-Award werden jährlich die schönsten Unterwasseraufnahmen geehrt. Manche Fotos regen zum Nachdenken an, andere sind einfach nur faszinierend. Die Gewinner im Überblick.
Jährlich werden mit dem „Ocean Photographer Award of the Year“ Fotografen geehrt, die einen Lebensraum abbilden, der Menschen noch immer fremd ist. PETBOOK präsentiert die schönsten, tierischen Meeresfotos und Unterwasseraufnahmen des Jahres 2023.
Ein Manati genießt die Sonne
Das Lieblingsfoto der PETBOOK-Redaktion ist das Manati, das die Sonnenstrahlen unter Wasser genießt. Die Fotogtafin Sylvie Ayer „ging nach Florida, mit einem Traum: wundervolle Fotos von schönen Manatis zu machen.“
Anschließend beschreibt sie den Moment, in dem sie das auch Rundschwanzseekuh genannte Tier ablichtete: „Das Manati im Bild kam nah heran, um mich anzuschauen und war plötzlich perfekt positioniert vor Sonnenstrahlen. Ich hoffe, dieses Foto wird helfen, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit schaffen, diese Tiere zu schützen.“
Ein bisschen überfressen
Fotograf Jack Pokoj gewann mit seinem skurrilen Bild eines Eidechsenfisches in der Kategorie Wildnis (siehe großes Bild oben). „Es schien, als habe der Eidechsenfisch versucht, den anderen Fisch mit dem Schwanz voraus zu verschlucken, bevor er ihm in der Kehle stecken blieb.“ Beide Fische schienen in Not. „Eidechsenfische sind Lauerjäger, die wegschwimmen, wenn ein Taucher ihnen zu nahe kommt, daher war dieses Verhalten sehr ungewöhnlich.“ Der Eidechsenfisch habe seinen Mund aufgehalten, als ob er gewollt hätte, dass der Fisch in seinem Mund entkommt.
Lebensraum der Eisbären schmilzt
Der Gewinner in der Kategorie „Ocean Conversation“ ist ein Foto eines jungen Eisbären, der in Norwegen beim Versuch aufgenommen wurde, auf eine bröckelnde Eisscholle zu klettern. Die Aufnahme von Florian Ledoux zeigt den einjährigen Bären, der im Wasser spielt und das frische Eis testet, um aus dem Wasser zu kommen. Er sprang vor und zurück mit seinen Geschwistern, während die Mutter nahebei ruhte.
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Papierboot nach Naturkatastrophe ist das schönste Meeresfoto 2023
Der Gesamtgewinner des „Ocean Photographer of the Year“-Awards 2023 ist ein Papierboot. Nein, keins, das Kinder auf den Wellen schippern lassen, sondern ein Papiernautilus, auch Argonaut genannt.
Fotografin Jialing Cai beschreibt die Aufnahme, die nach der Eruption des Taal Vulkans auf den Philippinen entstand. Die Wassersäule sei mit Partikeln von aufgewirbeltem Sediment gefüllt gewesen. „Bei einem Tauchgang im Schwarzwasser entdeckte ich bei schlechter Sicht und dichtem Nebel dieses Nautilus-Weibchen, das sich auf einem treibenden Holzstab festhielt. Als ich den Auslöser drückte, reflektierten die Partikel mein Licht.“
Die Szene habe nach der Naturkatastrophe ungewöhnlich heiter gewirkt und erinnerte die Fotografin an ein Märchen in einer verschneiten Nacht. „Als Unterwasserfotografen versuchen wir, in klarem Wasser zu fotografieren, aber dieses Bild erinnert uns daran, dass Sandkörner, organisches Material oder winzige Organismen integrale Bestandteile der Unterwasserwelt sind. Ich versuche, ihre Anwesenheit zu akzeptieren und suche nach nicht störenden Möglichkeiten, sie in meine Bilder einzubeziehen.“
Nur zu zweit auf Platz 2 der schönsten Meeresfotos 2023
Der zweite Platz der Gesamtwertung für die schönsten Meeresfotos 2023 ging an eine Anemone, die in Symbiose mit einer Krabbe lebt. Diese sind zugleich die Lieblingsobjekte des Fotografen, Andrei Savin. „Eine große Anemone ist wie ein Wohnhaus mit vielen verschiedenen Bewohnern, die unterschiedliche Beziehungen eingehen und sich auf den Charakter des jeweils anderen verlassen. Es ist interessant, dieselben Kreaturen Tag für Tag zu beobachten, und ich liebe es, ihre Entwicklung zu studieren.“
An diesem Tag machte Savin Dutzende von Aufnahmen einer Anemone mit verschiedenen Einstellungen. „Plötzlich, wie von Geisterhand, kam eine Krabbe heraus und setzte sich genau in die Mitte. Ich musste einfach auf den Auslöser drücken.“
Traurig-schöner Moment, der das Leben eines Buckelwals beendet
Das drittplatzierte Bild der schönsten – und in diesem Fall auch traurigsten – Meeresfotos des Jahres 2023 geht an Alvaro Herrero López-Beltrán. Er stieß auf einer Fototour auf einen Buckelwal in den letzten Momenten seines Lebens. Er sei einen langsamen und schmerzhaften Tod gestorben, nachdem er sich in Seilen und Bojen verfangen hatte, die seinen Schwanz unbrauchbar machten. „Das Bild ist eine traurige Metapher für den schmerzhaften und langsamen Tod, den wir unserem Meeresplaneten zufügen“, so Lopéz-Beltrán.
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Ehrenvolle Erwähnung bei den schönsten Mereresfotos 2023 – grenzenlose Oktopus-Mutterliebe
Ein weiterer PETBOOK-Favorit der schönsten Meeresfotos 2023 ist diese Oktopusmutter, die erschöpft ihren Nachwuchs bewacht. Sobald ein Oktopusweibchen ihre Eier ablegt, dreht sich in der restlichen Zeit ihres Lebens alles nur noch um ihr Gelege. Denn nachdem die Kinder erwachsen sind, stirbt das Oktopusweibchen. Bereits während der Bebrütung stellt sie das Fressen ein, jagt nicht mehr für den Eigenbedarf, sondern geht vollends in der Pflege ihrer Eier auf. Fotografin Kat Zhou beschreibt den Moment als bittersüß, denn man wisse ja, dass das traurige Ende kommen würde.
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Kormoran von der Buffet-Auswahl überfordert
Das Gewinnerbild in der Kategorie „Female Fifty Fathoms“ bei der Verleihung der schönsten Meeresfotos 2023 ging an Merche Llobera, die einen Kormoran dabei ablichtete, wie er sich gerade einen Fisch aussuchte. Zunächst schien er nicht zu wissen, welchen er verspeisen wollte. Das Swanee Riff in Mexiko, wo das Bild entstand, sei laut der Fotografin der perfekte Ort, um diese Fischwärme, Kormorane und Seelöwen zu beobachten.
Das „Oceanographic Magazine“ kürt zusammen mit SeaLegacy jährlich die schönsten Meeresfotos, feiert das Leben in den Weltmeeren und beleuchtet die Bedrohung dieses einzigartigen Lebensraums.