29. November 2023, 6:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine dreieckige Rückenflosse, die bedrohlich aus dem Wasser ragt? Das würde man beim Schwimmen in Nord- und Ostsee wohl eher nicht vermuten. Doch auch hier leben Haie. PETBOOK verrät, welche Arten auch in heimischen Gewässern vorkommen und ob sie gefährlich sind.
Viele Menschen haben Angst vor Haien. Ein Grund ist sicher, dass die Knorpelfische in Filmen wie der Spielberg-Klassiker „Der weiße Hai“ oder auch die Trash-Reihe „Sharknado“ als blutrünstige Monster dargestellt werden. Wenn Haie Menschen attackieren, sorgt das zudem weltweit für Schlagzeilen. Kein Wunder also, dass sich manche fragen, ob es auch in der Nordsee oder der Ostsee Haie gibt. Die Antwort ist: ja! Aber sind sie auch für Menschen gefährlich?
Diese Haie leben in der Nordsee
Der zweitgrößte Fisch der Welt, der Riesenhai, ist auch in der Nordsee zu Hause. Er kann bis zu zehn Meter lang und vier Tonnen schwer werden und macht seinem Namen damit alle Ehre. Glücklicherweise ist er ein harmloser Planktonfresser, der sich von kleinen Meeresorganismen wie Krill und Ruderfußkrebsen ernährt. Außerdem ist der Riesenhai ein scheuer Zeitgenosse und ohnehin eher selten in der Nordsee unterwegs – er bevorzugt kühlere Gewässer.
Südwestlich von Helgoland kann man regelmäßig Hundshaie beobachten. Sie werden etwa zwei Meter lang und besitzen eine lange, spitze Schnauze. Die Tiere legen weite Strecken zurück: Sie schwimmen im Frühjahr in die Nordsee und verlassen sie im Herbst wieder. Wissenschaftler vermuten, dass die Hundshaie in der Nordsee ihre Jungen bekommen. Ob das wirklich so ist, wird derzeit noch erforscht. Zu den weiteren Hai-Arten in der Nordsee zählen übrigens der Dornhai, der Kleingefleckte Katzenhai und der Weißgefleckte Glatthai.
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Diese Haie leben in der Ostsee
Einem Bericht der Shark Alliance zufolge gibt es Nachweise für 18 verschiedene Hai-Arten in der Ostsee. Die gute Nachricht: Alle sind für den Menschen ungefährlich. Auch der größte Fisch der Welt, der Walhai, lässt sich gelegentlich in der Ostsee blicken. Er erreicht eine Körperlänge von knapp 13 Metern und filtert mit seinen Kiemen Plankton aus dem Meerwasser.
Zu den weiteren Hai-Arten, die stellenweise in der Ostsee unterwegs sind, zählen der Dornhai, der Fleckhai, der Heringshai und der Blauhai. Allerdings geht man davon aus, dass die Tiere eher zufällig in diesem Binnenmeer des Atlantiks landen. Denn die Ostsee hat einen vergleichsweise geringen Salz- und Sauerstoffgehalt und ist daher kein idealer Lebensraum für Haie. Die meisten haben sich wohl „verschwommen“ und bleiben nur kurz hier – oder halten sich bevorzugt in den Grenzgewässern zur Nordsee auf.
Keine Angst vor Haien in Nord- und Ostsee
Urlauber und Badegäste an Nordsee und Ostsee müssen keine Angst vor Haien haben. Hai-Angriffe auf Menschen sind ohnehin recht selten und die meisten Arten in deutschen Gewässern haben es nicht auf große Beute abgesehen. Wer das Glück hat, einen Hai in Nord- oder Ostsee zu entdecken, etwa vom Boot aus, sollte sich Folgendes ins Gedächtnis rufen: Haie erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie kontrollieren das Wachstum der Fischpopulationen und tragen so dazu bei, das natürliche Gleichgewicht im Meer zu erhalten.
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Quellen
- blog.wwf, „Haie und Rochen in der Nordsee“ (aufgerufen am 27.11.2023)
- kuestengefluester-nordsee.de, „Diese Haie leben in der Deutschen Nordsee“ (aufgerufen am 27.11.2023)
- ostseemagazin.net, „Haie in der Ostsee“ (aufgerufen am 27.11.2023)
- ostsee.de, „Haie in der Ostsee“ (aufgerufen am 27.11.2023)
- travelbook.de, „Karte zeigt, wo es weltweit die meisten Haiangriffe gibt“ (aufgerufen am 27.11.2023)