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Diese 3 Säugetiere legen Eier

Ein Langschnabeligel kriecht auf den Boden
Der Kurzschnabeligel gehört zu den Ameisenigeln, darüber hinaus ist er eines von nur drei Säugetieren, die Eier legen Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

16. November 2023, 17:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Normalerweise bringen Säugetiere ihre Jungen lebend zur Welt. Drei kuriose Arten halten sich jedoch nicht daran. PETBOOK erklärt, was sie so besonders macht.

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Mitte November 2023 wurde in Indonesien ein Langschnabeligel entdeckt, der seit 62 Jahren nicht mehr gesichtet wurde. Der Attenborough-Langschnabeligel ist erst das zweite Exemplar seiner Art, das Forscher beschreiben konnten. 1961 wurde es auf einer Wildtierexpedition gesichtet und namentlich dem bekannten Tierforscher David Attenborough gewidmet. Das Besondere an diesem kleinen Tier, das sich über ein halbes Jahrhundert vor der Wissenschaft versteckte? Es ist eines der drei Säugetiere der Welt, die Eier legen.

Warum legen manche Säugetiere überhaupt Eier?

Eigentlich zeichnen sich Säugetiere laut Definition dadurch aus, dass sie ihren Nachwuchs mit Milch versorgen – sie also säugen. Normalerweise bedeutet das auch, dass diese Tiere lebend geboren und über eine Plazenta mit Nährstoffen versorgt werden. Bei einigen kuriosen, den Säugetieren zugeordneten Arten, den Kloakentieren, ist dies aber nicht der Fall.

Sie werden auch als Ursäuger bezeichnet und zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Körperöffnung für verschiedene Zwecke wie Stoffwechsel und Sexualverhalten nutzen. Normalerweise findet sich dieser Aufbau vor allem bei Vögeln. Eine Genuntersuchung eines eierlegenden Säugetiers kann dies erklären und zeigt auch, weshalb diese Tiere so unterschiedlich im Vergleich zu allen anderen Säugern sind.

Das Schnabeltier

Das wohl bekannteste Säugetier, das Eier legt, ist das Schnabeltier. 2008 wurde die DNA des Tieres untersucht und bot Aufschluss darüber, dass Kloakentiere tatsächlich nah mit Vögeln und auch Reptilien verwandt sind.

Es konnte gezeigt werden, dass sie sich vor 166 Millionen von den beiden anderen Tierklassen evolutionär trennten. In ihrem Genom finden sich aber noch immer viele Bestandteile der DNA, die sich auch bei Vögeln und Reptilien finden. Somit bilden sie eine evolutionäre Schnittstelle und sind sozusagen ein erster Prototyp der Säugetiere, die sich nach ihrer Entstehung jedoch noch stark veränderten.

Zum Beispiel verfügen Schnabeltiere auch nicht über Nippel, sondern säugen ihren Nachwuchs durch die Bauchdecke. Dass Schnabeltiere über einen Giftstachel verfügen, haben sie laut der DNA-Untersuchung ihren Reptilien-Genen zu verdanken, den Schnabel haben sie wohl von den Vögeln.

Ein Schnabeltier wird von einer Tierpflegerin auf einem Handtuch transportiert
Schnabeltiere wirken auf uns heute seltsam, denn sie entsprechen nicht der klassischen Definition eines Säugetiers Foto: Getty Images

Auch interessant: Darum ist das Schnabeltier das giftigste Säugetier der Welt

Der Langschnabeligel

Weniger gut analysiert als Schnabeltiere sind die beiden anderen Säugetiere, die Eier legen, aber auch Schnäbel ausbilden. Zu ihnen gehört der Langschnabeligel. Diese Art umfasst drei Unterarten. Allerdings bekommen Forscher diese so selten zu sehen, dass es bis heute nicht vollständig geklärt ist, ob es sich dabei nicht auch um eigene Arten handelt. Momentan gelten die folgenden Gruppen als Unterarten des Langschnabeligels:

  • Barton-Langschnabeligel oder Östlicher Langschnabeligel (Zaglossus bartoni)
  • Westlicher Langschnabeligel (Zaglossus brujini)
  • Attenborough-Langschnabeligel (Zaglossus attenboroughi)

Alle drei Unterarten finden sich vor allem in Neuguinea und Indonesien und sind so selten, dass sie als stark gefährdet auf der Roten Liste stehen.

Ein Westlicher Langschnabeligel, der auf Neuguinea gesichtet wurde
Ein Westlicher Langschnabeligel, der auf Neuguinea gesichtet wurde Foto: Getty Images / Julien Viry

Der Kurzschnabeligel

Noch komplizierter wird es beim Kurzschnabeligel, dem dritten Säugetier, das Eier legt und vor allem in Australien vorkommt. Manche teilen die Art in bis zu sechs verschiedene Unterarten auf, zu denen unter anderem der Südwestaustralische und der Nordwestaustralische Kurzschnabeligel gehören. Diese Zuordnung ist jedoch nicht überall anerkannt. Auch ob der Tasmanien-Kurzschnabeligel eine eigene Art darstellt, ist bislang noch nicht geklärt. Als ob die Welt der eierlegenden Säugetiere nicht bereits kompliziert genug wäre …

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Quellen

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