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Diese Sommerloch-Tiere haben Deutschland auf Trab gehalten

Kaiman (Caiman crocodilus crocodilus) im Wasser in Venezuela
Erinnern Sie sich noch an Kaiman Sammy? Das Sommerloch-Tier hielt im Juli 1994 ganz Dormagen auf Trab, als es seinem Besitzer beim Spaziergang entwischte Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

14. Oktober 2023, 9:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vor der Berliner „Löwin“, die vermutlich ein Wildschwein war, gab es eine Reihe anderer Vierbeiner, die Deutschland während der heißen Jahreszeit in Atem gehalten haben. Ein Rückblick auf die verrücktesten Sommerloch-Tiere der vergangenen Jahrzehnte.

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Ukrainekrieg, Inflation, Klimakatastrophe … So richtig nachrichtenarm war dieser Sommer wohl kaum. Ein echtes „Sommerloch“ gab es deshalb nicht – so nennt man die Phase, in der die Sportligen und der parlamentarische Betrieb pausieren und daher normalerweise nur wenige aufsehenerregende Schlagzeilen produziert werden. Ein Sommerloch-Tier gab es trotzdem, dass es sogar bis in die ausländischen Schlagzeilen geschafft hat. Aber erinnern Sie sich auch noch an die anderen? PETBOOK blickt zurück auf die verrücktesten Sommerloch-Tiere der vergangenen Jahrzehnte.

Das waren die prominentesten Sommerloch-Tiere

Sommerloch-Tier des Jahres 2023 ist zweifelsfrei die freilaufende „Löwin“, die Ende Juli am Berliner Stadtrand ihr Unwesen getrieben haben soll. Tagelang wurden verschwommene Fotos und Videos des vermeintlich gefährlichen Tieres verbreitet. Eine Laboranalyse von Haar- und Kotproben an der Sichtungsstelle ergab allerdings, dass hier wohl ein Wildschwein unterwegs war. Welche Sommerloch-Tiere gab es noch?

Kaiman Sammy

Er ist so etwas wie der Urahn der Sommerloch-Tiere. Brillenkaiman Sammy entwischte im Juli 1994 seinem Herrchen, der das (laut eigenen Angaben zahme) Krokodil an einer Hundeleine am Nievenheimer See in Dormagen spazieren führte. Der Badesee wurde gesperrt, tagelang suchten Reptilienexperten nach Sammy. Sie diskutierten sogar über einen Abschuss.

Nach fünf Tagen gelang es schließlich einem Sporttaucher, den entkräfteten Kaiman einzufangen. Zu seinem Besitzer, der für den Einsatz aufkommen musste, durfte Sammy nicht zurück. Das Sommerloch-Tier wurde in den Tierpark Falkenstein im Vogtland gebracht, wo es 2013 im Alter von 24 Jahren verstarb.

Problembär Bruno

Nicht nur Bayern, sondern ganz Deutschland war in heller Aufregung, als im Mai 2006 ein Braunbär im Freistaat gesichtet wurde – zum ersten Mal seit über 170 Jahren. Obwohl das Tier den offiziellen Namen JJ1 trug, wurde es in den Medien schnell als „Problembär Bruno“ bekannt. Meldungen, dass Bruno Schafe riss und Siedlungen gefährlich nahekam, häuften sich.

Da die bayerische Staatsregierung das Tier als Bedrohung für die Bevölkerung einstufte, wurde es zum Abschuss freigegeben. Die Proteste von Tierschützern nutzten nichts: Am 26. Juni 2006 wurde der Problembär erschossen. Seinen präparierten Körper kann man im Münchner „Museum Mensch und Natur“ besichtigen.

Schwan Petra

Diese Liebesgeschichte überdauerte sogar den Sommer. Von 2006 bis 2008 machte Trauerschwan Petra Schlagzeilen, die auf dem Aasee in Münster einem Tretboot in Schwanenform hinterher paddelte. Versuche, sie von ihrem geliebten „Partner“ zu trennen, beantwortete die schwarze Schwanendame mit Drohgebärden.

Nachdem das Tretboot zum Schutz vor Frostschäden den Winter über aus dem Wasser gehoben wurde, wurde das ungewöhnliche Paar in den Allwetterzoo Münster gebracht. Im Frühjahr 2007 kehrten die beiden dann auf den Aasee zurück, wo sie ihre Liaison fortsetzten.

Kuh Yvonne

Ihre spektakuläre Flucht brachte der braun-weiß gefleckten Milchkuh Yvonne den Titel „Sommerloch-Tier des Jahres 2011“ ein. Das aufmüpfige Nutztier verschwand im Mai von der Weide des Besitzers und war wochenlang nicht aufzufinden.

Anfang September entdeckte man Yvonne schließlich. Mitarbeitern des Gnadenhofs Gut Aiderbichl sowie vom ehemaligen Direktor des Münchner Zoos fingen die Kuh ein. Bis 2019 lebte sie auf Gut Aiderbichl in Deggendorf, wo sie 2019 aufgrund einer schweren Beckenverletzung im Alter von 14 Jahren eingeschläfert werden musste.

Schnappschildkröte Lotti

Zehn Jahre ist es her, dass im Allgäu nach einer „Monsterschildkröte“ gesucht wurde. Im Sommer 2013 erlitt ein Junge beim Baden im Oggenrieder Weiher eine Verletzung, die als Schildkrötenbiss eingestuft wurde. Daraufhin wurde das Wasser abgelassen, das Ufer eingezäunt und sogar ein Kopfgeld auf das bissige Phantom ausgesetzt.

Gefunden hat man die Schnappschildkröte, die man auf den Namen Lotti taufte, allerdings nie. Manche Sommerloch-Tiere bleiben eben ein Mythos. Heute erinnert eine Statue an Lotti, die es vielleicht nie gegeben hat.

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Quellen

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