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Bis zu 25 Meter!

Diese Spinnen bauen die größten Netze der Welt

Nahaufnahme einer Seidenspinne beim Netzbau
Seidenspinnen bauen Netze bis zu zwei Metern Durchmesser, in denen sie sogar kleine Vögel fangen Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

9. Dezember 2023, 15:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Den einen jagen sie Schauer über den Rücken, für den andere sind es Kunstwerke der Natur. Hierzulande messen Spinnennetze in der Regel weniger als 20 Zentimeter. Es gibt aber auch Achtbeiner, die Netze von mehreren Metern Durchmesser spinnen. PETBOOK verrät, welche Spinnenarten die größten Netze der Welt bauen.

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Zugegeben, Spinnen sind nicht jedermanns Sache. Viele ekeln sich nicht nur vor den Tieren selbst, sondern auch vor ihren Netzen. Daher seien sensible der Leser an dieser Stelle gewarnt: Der Artikel enthält mehrere Bilder von Spinnen und ihren Bauten. PETBOOK geht der Frage auf die Spur, welche Spinnen die größten Netze der Welt weben.

Seidenspinnen – die Meister des Webens

Wahre Meister im Netzeweben sind die Vertreter der Gattung Nephilia, auch Seidenspinnen genannt. Sie weben nicht nur besonders große, sondern auch stabile Netze, in denen sie sogar kleine Vögel fangen. Ihre Seide ist so stark, dass Fischer diese „ernten“ und zum Knüpfen ihrer Fangnetze verwenden.

Die größte Vertreterin der Gattung ist Nephila pilipes. Die Weibchen werden bis zu fünf Zentimeter lang und sind damit die größten Spinnen außerhalb der Vogelspinnen. Dementsprechend riesig sind auch die Netze, deren Durchmesser bis zu einem Meter groß sind. Andere Vertreter der Seidenspinnen fertigen sogar Netze mit über zwei Metern Durchmesser.

Auch interessant: Darum bleiben Spinnen nicht am eigenen Netz kleben

Größtes Netz hat 25 Meter Spannweite!

Darwin's bark spider (Caerostris darwini) im Netz hängend
Spinnen der Art Caerostris darwini werden im Schnitt nur zwei Zentimeter groß, weben aber gigantische Netze, die sie über Flüsse und Seen spannen Foto: Artush/Getty Images

Das größte Netz der Welt produziert allerdings eine Spinne, die im Schnitt gerade mal zwei Zentimeter groß ist. Caerostris darwini, im Englischen als „Darwin’s bark spider“ (zu Deutsch: „Darwins Rindenspinne“) bezeichnet, lebt in Madagaskar und fertigt Netze mit bis zu 25 Metern Spannweite!

Diese Größe ist nur durch die enorme Reißfestigkeit der Seide möglich. So gilt die Spinnenseide dieser Art nach heutigem Wissensstand als das zähste je untersuchte Biomaterial der Welt. Sie ist doppelt so stark wie andere Spinnenseide.

Laut Experten sollen die Spinne ihre Netze direkt über dem Wasser eines Flusses oder Sees spannen, ein Lebensraum, den keine andere Spinne nutzen kann. Doch gerade an und über Wasseroberflächen halten sich meist viele Insekten auf. Damit die Bauten einen ganzen See überbrücken, müssen die Netze dementsprechend groß sein.

Gigantisches Gemeinschaftswerk

Seidenspinnen in ihren Netzen
Normalerweise halten Spinnen ihre Netze streng getrennt. Ist das Nahrungsangebot gut, können die Grenzen aber schon mal verschwimmen Foto: eugenesergeev/Getty Images

Eins der wohl größten Netze der Welt, das von Spinnen gefertigt wurde, entdeckten Forscher 2007 im Nationalpark Lake Tawakoni State Park in Texas. Es maß insgesamt 180 Meter und erstreckte sich über Bäume und Büsche des Naturschutzgebietes.

Allerdings handelte es sich hierbei um ein Gemeinschaftswerk. So entdeckten die Forscher um die 250 Spinnen von 12 verschiedenen Arten in den Netzen sowie mehrere Spinnenkokons. Dabei war die Familie der Streckerspinnen (Tetragnathidae) am häufigsten vertreten.

Normalerweise sind Spinnen Einzelgänger und halten ihre Netze streng getrennt voneinander. Zwar gibt es einige wenige Arten wie Stegodyphus mimosarum aus Südafrika, die sozial leben und gemeinsam Netze bauen. Aber dass verschiedene Arten im gleichen Netz sitzen, ist äußerst ungewöhnlich.

Was genau die Spinnen dazu veranlasste, dieses Gemeinschaftswerk anzulegen, bleibt bis heute in Rätsel. Doch taucht das Phänomen immer mal wieder auf. Forscher gehen davon aus, dass das Nahrungsangebot dementsprechend gut gewesen sei, dass die Spinnen die Netze gemeinsam nutzten.

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Quellen:

Themen Spinnen
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