
3. Januar 2023, 11:12 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
In Deutschland gibt es viele Wildtiere. Besonders in naturbelassenen Waldstücken sind einige verschiedene Arten anzutreffen. Neben Säugetieren und vögeln gibt es dort vor allem viele verschiedene Insektenarten. PETBOOK gibt einen Überblick, welche Tiere in unseren Wäldern leben.
Deutsche Wälder sind gefährdet. Vielerorts haben den Bäumen sehr heiße Sommer und lange Trockenperioden zugesetzt. Dies macht es Schädlingen leicht, die Bäume zu befallen und sie sind auch bei Stürmen anfällig dafür, umzuknicken. Dennoch gibt es zum Glück nach wie vor vielerorts verschiedene Tiere, die in unseren Wäldern leben.
Übersicht
Diese Säugetiere sind in unseren Wäldern heimisch
Wildschwein

Wildschweine sind häufig im Wald anzutreffen, oder zumindest ihre deutlichen Spuren, die sie hinterlassen. Sie durchwühlen die Walderde nach Wurzeln, Eicheln oder auch Insektenlarven. Der Waldboden erscheint dann wie umgegraben. Bei einer Begegnung mit Wildschweinen sollte man sich allerdings zurückhaltend zeigen und am besten ausweichen. Gerade trächtige Weibchen oder solche, die gerade in Begleitung von Frischlingen sind, können sehr aggressiv reagieren und zum Angriff übergehen.
Fuchs

In Deutschland ist der Rotfuchs die einzige heimische Fuchsart. Er wohnt in Erdhöhlen, die die Tiere gerne unterhalb von Bäumen errichten. Manchmal übernehmen Füchse auch einen verlassenen Dachsbau. Tagsüber hält sich die Fuchsfamilie gerne vor ihrer Höhle auf. In der Dämmerung geht es dann auf Jagd. Als Beute kommen kleine Nagetiere und Vögel infrage. Auch in städtischen Gebieten ist der Fuchs oft anzutreffen, da er hier mit den prall gefüllten Mülltonnen viel Nahrung findet.
Wolf

Seit ein paar Jahren werden in Deutschland wieder Wölfe gesichtet und auch diese halten sich am und im Wald auf. Allerdings meiden sie Menschen und entfernen sich, wenn sie diese auch nur von Weitem wahrnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, einen Wolf im oder am Wald zu sichten, ist daher sehr gering. Aber mit etwas Glück lassen sich ihre Spuren finden. Mit etwas Übung lassen sich diese von Hundespuren unterscheiden. So ist das sogenannte Trittsiegel eines Wolfes länglich-oval und die kräftigen Krallenabdrücke sind gerade ausgerichtet während sie bei dem Abdruck einer Hundepfote in verschiedene Richtungen weisen. Gefährlich sind Wölfe für Menschen ohnehin nicht.
Rehe und Hirsche

Rehe und Hirsche sind zwei verschiedene Arten, werden aber oft für weibliche und männliche Vertreter derselben Art gehalten. Mit Hirschen sind in der Regel Rot- oder Damhirsche gemeint. Sie gehören zur Gruppe der Echten Hirsche. Diese leben in Herden und die Böcke tragen ein großes Geweih. Rehe dagegen leben als Einzelgänger und tun sich höchstens im Winter zu kleinen Gruppen zusammen. Die Tiere sind im Allgemeinen kleiner als Hirsche und die Männchen tragen nur ein kleines, leichtes Geweih. Wie auch Rentiere und Elche gehören Rehe zu den sogenannten Trughirschen. Beide Wildarten sind häufig in deutschen Wäldern und am Waldrand auf Feldern anzutreffen. Sie sind aber sehr scheu und flüchten, sobald man sich ihnen nähert.
Hasen und Kaninchen

Die beiden zu den Hasenartigen gehörenden Arten halten sich oft auf Wiesen und Feldern auf, suchen aber auch in Wäldern Unterschlupf. Wie die meisten Waldbewohner sind sie sehr scheu. Sie leben in unterirdischen Gängen und Höhlen, in die sie sich schnell zurückziehen, sobald sie Gefahr wittern.
Diese Vögel sind in deutschen Wäldern heimisch
Der Wald beherbergt viele Vogelarten, aber einige fühlen sich hier besonders wohl und sind anderswo eher selten anzutreffen. Dazu gehören:
Eule und Uhu

Diese beiden Vogelarten kommen beide in Wäldern vor und gehen hier vor allem nachts auf Jagd nach Säugetieren, kleinen Amphibien und Insekten. Tagsüber ruhen sie meist fast unsichtbar auf Ästen oder in Baumhöhlen. Optisch sehen sich beide Vogelarten recht ähnlich. Sie unterscheiden sich vor allem in der Lautgebung: So werden hierzulande alle Eulenarten als „Eulen“ bezeichnet, die heulende Laute von sich geben. Eulenarten, die markante, kurze Laute ausstoßen, tragen den Namen „Uhu“. Übrigens: Keine andere europäische Sprache unterscheidet sonst zwischen Uhu und Eule – das machen nur wir Deutschen.
Specht

Schon von Weitem kann man den Specht bei seinem Tagwerk hören. Er hämmert auf Futtersuche an der Baumrinde der Waldbäume, um dort Käfer und Insektenlarven freizusetzen. Der Specht galt als typischer Waldbewohner. Jetzt sieht und hört man den Vogel auch immer öfter in städtischen Parks und Grünanlagen. Oft zu beobachten sind dabei die zwei Arten Buntspecht und Grünspecht.
Insekten im deutschen Wald
Käfer

Es gibt eine große Anzahl von Käfern in unseren Wäldern, die meisten davon sind ungefährlich für die Bäume. Besonders imposant ist hierbei zum Beispiel der Hirschkäfer mit seinem geweihartigen Kopf oder die großen Waldameisen, die riesige Ameisenhaufen auftürmen. Birkenkäfer und ihre Larven hingegen sind in einigen Wäldern ein Problem, da sie die Bäume nachhaltig schädigen. Der Klimawandel schafft für die Schädlinge bessere Bedingungen und schwächt die Bäume durch Trockenheit und Hitze zusätzlich
Schmetterlinge

Es gibt etwa 30 unterschiedliche Schmetterlinge, die den Wald zu ihrem Lebensraum erkoren haben. Diese nennt man deshalb auch Waldtagfalter. Dazu gehört etwa der kleine Fuchs oder der kleine Eisvogel. Auch einige Nachtfalter fühlen sich im Wald wohl.
Amphibien und Reptilien in heimischen Wäldern

In deutschen Wäldern leben je nach Region verschiedene Frosch- und Lurcharten. Dazu gehören zum Beispiel Feuersalamander, Erdkröte und Grasfrosch. Aber auch einige Schlangenarten sind hierzulande anzutreffen wie etwa Ringelnatter und Äskulapnatter.

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Bedrohte Lebensräume bedrohen Tiere in unseren Wäldern
Auch wenn die Artenvielfalt in deutschen Wäldern auf den ersten Blick groß erscheint, sind auch viele Waldbewohner bedroht. Denn die Wälder werden inzwischen sehr stark bewirtschaftet. Es gibt kaum noch naturnahe Waldstücke, die urwaldartig wachsen dürfen und somit einen abwechslungsreichen Lebensraum bieten. Die Monokultur mit Nadelbäumen sorgt zudem für ein saures Bodenmilieu. Hier wachsen nur wenige bodennahe Pflanzen. Hinzu kommen lange Hitze- und Trockenperioden. All dies schadet auch den Tieren, die in unseren Wäldern leben. Klimaschutz ist also auch Schutz für die heimischen Wälder und seine Bewohner.