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Bis zu 300 Millionen Eier

Diese Tiere vermehren sich am schnellsten

Aga Kröte
Ein Aga-Krötenweibchen kann in seinem Leben bis zu 1 Million Eier legen. Doch welche Tiere vermehren sich am meisten? PETBOOK gibt einen Überblick. Foto: picture alliance / blickwinkel/B. Trapp | B. Trapp
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

1. April 2024, 8:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Entstehung von neuem Leben ist faszinierend und manchmal auch verblüffend: Während ein Lebewesen wie der Elefant fast zwei Jahre trächtig ist, bis der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt, dauert die Tragezeit des Virginischen Opossums nur 12 Tage. Doch welches Tier vermehrt sich im Laufe seines Lebens am schnellsten? PETBOOK hat nachgeforscht.

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Die Gebärfähigkeit von Tieren kann stark variieren. „Die vermehren sich wie die Kaninchen“ heißt es, wenn man eine hohe Reproduktionsrate umgangssprachlich beschreiben will. Dabei ist ein Zuchtkaninchen mit ein bis zwölf Jungen pro Wurf, und das sechs bis zehn Mal pro Jahr, nicht der Rekordhalter, wenn es darum geht, welches Tier in seinem Leben die meisten Nachkommen produziert. Sie ist aber zumindest das produktivste Tier unter den Säugetieren.

Doch es gibt Tierarten wie Fische, Amphibien und Insekten, die sie um Längen schlagen. PETBOOK hat einmal nachgeforscht, welche Tiergruppen sich am schnellsten vermehren und welche Tiere dabei die vordersten Plätze belegen, wenn es darum geht, mit einmal die meisten Nachkommen zu zeugen.

Diese Tiergruppen vermehren sich am schnellsten

Geht es um die Reproduktion, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: die Dauer der Trächtigkeit und die Anzahl der Nachkommen. Dabei unterteilt man in sogenannte R- und K-Strategen.

K-Strategen haben eine geringere Zahl von Nachkommen, die sie umsorgen und somit für höheren Überlebenschancen sorgen. Diese Fortpflanzungsstrategie verfolgen fast alle Säugetiere, der Mensch eingeschlossen.

R-Strategen sind Arten, die bei der Fortpflanzung eine hohe Reproduktionsrate aufweisen, ihren Nachwuchs aber sich selbst überlassen. Zu ihnen gehören etwa Reptilien, Amphibien und Insekten.

Platz 6: Säugetiere

Kein Wunder also, dass Säugetiere als K-Strategen den hinteren Platz belegen, wenn es darum geht, welche Tiere sich am meisten vermehren geht. Trotzdem bringen es Mäuse auf eine Vermehrungsrate von immerhin 2000 Tieren pro Jahr, wenn man die weiteren Generationen einberechnet. Findet eine Maus ausreichend Nahrung, bringt sie je nach Rasse bis zu achtmal jährlich bis zu zwölf Junge zur Welt. Im Leben einer Maus können das rund 200 Mäusebabys sein.

Platz 5: Vögel

Auch Vögel, die eher als K-Strategen gelten und sich um ihren Nachwuchs kümmern, liegen bei der Reproduktionsrate eher hinten. So bringen es die Spitzenreiter unter ihnen wie das Nordamerikanische Rebhuhn auf bis zu 22 Eier pro Gelege. In freier Wildbahn werden Rebhühner drei bis vier Jahre alt. Mit meist nur einem Gelege im Jahr können sie so auf 88 Küken kommen.

Auch die kleine Blaumeise ist eine fleißige Brüterin. Mit bis zu 15 Eiern pro Gelege belegt sie den Spitzenplatz unter den Singvögeln. Mit einer Lebenserwartung von drei Jahren und einer Brut pro Jahr kommt sie auf maximal 45 Nachfahren.

Platz 4: Reptilien

Während die Bartagame und die Anakonda lebend gebärend sind, legt die Großzahl von Reptilien Eier. Die meisten Eier legen Seeschildkröten, die in einer Nistsaison, je nach Art, bis zu 200 Eier (Echte Karettschildkröte) im Sand vergraben, wobei jüngere Tiere in der Regel weniger Eier legen als ältere. Auch die Inkubationszeit kann variieren.

Während manche Arten bereits nach wenigen Wochen schlüpfen, benötigen andere mehrere Monate. Auch die Häufigkeit des Eierlegens kann von zwei bis acht Mal jährlich variieren. So kommen manche Schildkrötenarten auf viele tausend Eier in ihrem Leben, die jedoch durch Raubtiere und menschliche Aktivitäten, aber auch Wettereinflüsse stark gefährdet sind.

Platz 3: Amphibien

Unter den Amphibien zählen der Grasfrosch und die Aga-Kröte zu den Spitzenreitern der Tiere, die sich am schnellsten vermehren. Die Laichballen, die ein Grasfrosch absetzt, können aus bis zu 4500 Eiern bestehen. Man bezeichnet sie auch als „Explosivlaicher“. In manchen Gewässern kann man Ansammlungen von mehreren Quadratmetern finden. Trotzdem sind Grasfrösche durch Umweltgifte, das Verschwinden ihres Lebensraumes, aber auch durch den Verkehr gefährdet.

Übertroffen wird der kleine Frosch von seiner Verwandten, der Aga-Kröte. Ein Aga-Krötenweibchen legt pro Jahr zweimal zwischen 4000 und 36000 Eier, die anschließen von dem Männchen besamt werden. Da sie in freier Wildbahn bis zu 15 Jahre alt werden, ist ein Weibchen also fähig, in ihrem Leben bis zu 1 Million Eier zu produzieren. Die potenziell riesigen Populationen werden jedoch durch Parasiten und Fressfeinde in Schach gehalten.

Platz 2: Insekten

Darüber können Insekten wie die Stubenfliege nur lachen. Sie legt in ihrem kurzen Leben von etwa zehn Wochen rund 5,6 Millionen Eier. Vom Ei zur Larve dauert die Metamorphose sieben Tage. Bereits drei Tage nach dem Schlüpfen paaren sich Stubenfliegen und sorgen erneut für zahlreiche Nachkommen. Deshalb werden sie auch vermehrt als Futterinsekt eingesetzt, wie in der Aquakultur. Die Larven anderer Fliegenarten, wie die schwarze Soldatenfliege, züchtet man zur Produktion von Insektenfutter, etwa als Proteinsnack für Hunde.

Auch Ameisen sind ebenfalls sehr fleißig, was den Nachwuchs betrifft. So können afrikanische Treiberameisen jeden Monat drei bis vier Millionen Eier ablegen.

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Platz 1: Fische

Fische gehören zu den Tieren, die sich am meisten vermehren. Ein Mondfisch-Weibchen kann 300 Millionen Eier auf einmal legen. Damit ist sie die unangefochtene Weltmeisterin! Warum die Meere nicht mit Mondfischen überfüllt sind, liegt daran, dass nicht alle Eier befruchtet werden und die frisch geschlüpften Jungfische Raubfischen zum Opfer fallen.

Das Seepferdchen, das zu den Knochenfischen zählt, genau genommen aber zur Familie der Seenadeln (Syngnathidae) gehört, ist in der Tierwelt einzigartig, denn hier gebärt das Männchen, nachdem das Weibchen die Eier in seiner Brut- bzw. Bauchtasche abgelegt hat. Je nach Art pumpt es nach 12 Tagen stoßartig bis zu 2000 Nachkommen ins Wasser. Doch auch hier ist die Überlebensrate gering. Weniger als 0,5 Prozent erreichen das Erwachsenenalter. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN gelten sie als gefährdet. Ihr Bestand ist um bis zu 90 Prozent zurückgegangen, u.a. weil jedes Jahr geschätzte 30 Millionen Seepferdchen im Beifang landen oder gezielt abgefischt werden.

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Quellen

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