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Diese Wildtiere sind in Deutschland besonders selten 

Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es im Norden Deutschlands recht viele Elche.
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es im Norden Deutschlands recht viele Elche. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18. April 2023, 15:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In Deutschland leben etwa 48.000 Tierarten – rund 70 Prozent davon sind Insekten. Um die heimische Tierwelt zu schützen, gibt es hierzulande über 8.000 Naturschutzgebiete, die insgesamt etwa sechs Prozent der Landesfläche einnehmen. Wie wichtig der Natur- und Artenschutz ist, zeigt ein Blick auf die Wildtierbestände. Denn einige Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Welche Wildtiere, zu den seltensten in ganz Deutschland zählen, lesen Sie im Folgenden.

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Deutschlands Wildtiere haben es schwer: Ihr Lebensraum schwindet, etwa durch Waldrodungen, Bebauungen, durch Bejagung und Wilderei, die Umweltverschmutzung und den Klimawandel. Einige Arten sind bereits vollständig verschwunden, beispielsweise der Europäische Ziesel oder der Papageitaucher. Andere Wildtiere sind in Deutschland inzwischen äußerst selten geworden und stehen kurz vor der Auslöschung – oder sie waren bereits ausgerottet und kehren nur langsam in ihre ursprüngliche Heimat zurück. PETBOOK stellt Ihnen die seltensten heimischen Wildtierarten näher vor. 

Auch interessant: Was tun, wenn ich ein junges Wildtier finde?

Im Überblick: Seltene Arten, die in Deutschland leben 

Säugetiere, Vögel, Reptilien: Diese Wildtiere sind in Deutschland äußerst selten. 

1. Der Elch 

Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es vor allem im Norden und Ostens Deutschlands Elche. Nachdem die Populationen durch das Kriegsgeschehen zusammengebrochen waren, wandert der Elch nun langsam aus Osteuropa wieder zu uns ein. Einzelne Tiere wurden in den letzten Jahren vornehmlich in Brandenburg, aber auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen gesichtet. Der bislang einzige dauerhaft hierzulande ansässige Elch wurde auf den Namen Bert getauft. Er lebt im Naturpark Nuthe-Nieplitz in Brandenburg. 

Ein Elch steht auf einer Lichtung im wald.
In In Deutschland gibt es immer wieder vereinzelt Sichtungen von Elchen. Foto: Getty Images

2. Der Wisent 

Wisente werden auch Europäische Bisons genannt und gehören der Gattung der Rinder an. Knapp 300 Jahre lang waren die größten und schwersten Landsäugetiere Europas in Deutschland ausgestorben – bis vor zehn Jahren eine kleine Herde im Rothaargebirge ausgesetzt wurde. Doch deren Zukunft steht in den Sternen: Der Trägerverein, der sich bislang um die einzige frei lebende Wisentherde Deutschlands gekümmert hat, will das Projekt nicht fortführen. 

Die Wisente gelten als die etwas kleineren europäischen Vettern der amerikanischen Bisons.
Die Wisente gelten als die etwas kleineren europäischen Vettern der amerikanischen Bisons. Foto: Getty Images

3. Der Eurasische Luchs 

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das scheue Pinselohr in Deutschland ausgerottet. Durch gezielte Wiederansiedlungsprojekte wird seit geraumer Zeit versucht, die große wilde Katze hierzulande wieder heimisch werden zu lassen. Laut der Tierschutzorganisation WWF leben derzeit 125 bis 135 ausgewachsene Luchse sowie 59 Jungtiere in deutschen Wäldern – die meisten davon im Bayerischen Wald und im Oberpfälzer Wald.  

Fun Fact: Im deutschen Sprachgebrauch ist mit „Luchs“ fast immer der eurasische Luchs bzw. der Nordluchs gemeint.
Fun Fact: Im deutschen Sprachgebrauch ist mit „Luchs“ fast immer der eurasische Luchs bzw. der Nordluchs gemeint. Foto: Getty Images

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4. Die Europäische Sumpfschildkröte 

In Deutschland gibt es nur noch wenige Exemplare der Europäischen Sumpfschildkröte – etwa in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, in den Feuchtgebieten östlich der Elbe. Die seltenen Reptilien, insbesondere deren Jungtiere, haben hierzulande viele Feinde, etwa Füchse, Krähen und Reiher, aber auch Hunde, Katzen und Waschbären. Durch Artenschutz- und Wiederansiedlungsprojekte soll das Überleben der einzigen wild vorkommenden Schildkrötenart Deutschlands gesichert werden. 

Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die in Deutschland natürlich vorkommt.
Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die in Deutschland natürlich vorkommt. Foto: Getty Images

5. Der Nandu 

Dieser große Laufvogel stammt eigentlich aus Südamerika. Doch seit der Jahrtausendwende breiten sich Nandus auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aus. Die anpassungsfähigen Tiere sind einst aus einem Freigehege ausgebrochen und konnten sich seither erfolgreich vermehren. Der Nandu zählt laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zu den besonders geschützten Arten in Deutschland. Die Anzahl der freilebenden Tiere wird momentan auf etwa 300 geschätzt. 

In seiner Heimat in Südamerika ist der Nandu vom Aussterben bedroht, doch hier in Teilen Deutschlands entwickelt sich langsam eine kleine Population.
In seiner Heimat in Südamerika ist der Nandu vom Aussterben bedroht, doch hier in Teilen Deutschlands entwickelt sich langsam eine kleine Population. Foto: Getty Images

6. Der Flamingo 

Im Zwillbrocker Venn wurden bereits mehrere Flamingo-Arten gesichtet: der Rosaflamingo, der Kubaflamingo, der Zwergflamingo und der Chileflamingo. Das Gebiet im Münsterland, unweit der niederländischen Grenze, umfasst einen See sowie Feuchtwiesen und Wälder – Teile davon stehen unter Naturschutz. Es bietet gute Bedingungen für die rosa gefärbten Vögel. Bei den meisten Tieren dürfte es sich um entflohene Vögel aus Zoos o. ä. handeln. Nur der Rosaflamingo ist in Europa heimisch und lebt normalerweise an der Atlantikküste Spaniens und Portugals, sowie im Mittelmeerraum – er könnte bis ans Zwillbrocker Venn geflogen sein. 

In Teilen Deutschlands haben sich verschiedene Flamingo-Arten niedergelassen.
In Teilen Deutschlands haben sich verschiedene Flamingo-Arten niedergelassen. Foto: Getty Images
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Quellen

Themen Heimische Wildtiere
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