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Bis zu 700 kg

6 wissenswerte Fakten über die größte Schildkröte der Welt

Lederschildkröte
Der Panzer der Lederschildkröte besteht nicht aus Hornschuppen, sondern aus einer ledrigen Haut, die lose kleine Knochen zusammenhält. Foto: Getty Images
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

23. März 2024, 15:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Schildkröten sind faszinierende Tiere. Sie sind überlebende Reptilien aus der Urzeit und es gibt sie in den unterschiedlichsten Größen. Sechs spannenden Fakten, die es über die Lederschildkröte zu erfahren gibt, hat PETBOOK in diesem Artikel zusammengefasst.

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Aktuell sind 360 Arten von Schildkröten bekannt, mit über 200 Unterarten. Dazu zählen unter anderem Weichschildkröten, Wasserschildkröten, Riesenschildkröten und Meeresschildkröten. Die Lederschildkröte zählt zwar zoologisch nicht zur Familie der Meeresschildkröten, wird aber oft mit diesen in der Überfamilie Chelonioidea vereint. Über das Reptil mit der beachtlichen Größe gibt es aber noch viele andere spannende Fakten …

1. Größte Schildkröte der Welt

Die Lederschildkröte kann eine Panzerlänge von bis zu 2,5 Metern erreichen und bis zu 700 Kilogramm auf die Waage bringen. Damit ist sie die größte lebende Schildkröte der Welt. Das größte und schwerste jemals gefundene Exemplar maß eine Panzerlänge von 256 Zentimetern und wog 916 Kilogramm.

2. Besonderer Panzer

Normalerweise bestehen die Panzer von Meeresschildkröten aus Hornschuppen. Der Panzer der Lederschildkröte setzt sich jedoch aus losen kleinen Knochen zusammen, die von einer dunkelgrauen oder blau-schwärzlichen Haut zusammengehalten werden. Diese Haut ist relativ dünn, aber ledrig und verleiht den Tieren auch ihren Namen.

Ihr Panzer ist langgestreckt und verläuft zum Ende spitz zu. Auf dem Rücken der Lederschildkröte sitzen sieben Knochenplättchen, die Kiele genannt werden. Diese verlaufen vom Kopf der Schildkröte bis hin zu ihrem Hinterteil und erzeugen den Eindruck, als wäre der Panzer des Tieres aus einzelnen Lederstreifen zusammengenäht.

Eine weitere Besonderheit der Lederschildkröte ist, dass sie ihren Kopf nicht in den Panzer zurückziehen kann.

3. Fast überall zu Hause

Die Lederschildkröte kommt sowohl in allen tropischen als auch in den subtropischen Meeren vor. Damit hat sie den weitverbreitetsten Lebensraum unter den Reptilien. Durch ihre Fettschicht und die dunkle Hautfarbe ist es ihr jedoch möglich in kälterem Wasser zu leben. Auch die Fähigkeit, ihre Körpertemperatur bis zu 18 Grad über der Wassertemperatur zu halten, hilft ihr dabei. So kommt es vor, dass die Tiere auch in kälteren Gebieten aufzufinden sind, wie etwa vor den Küsten Schottlands, wo schon häufiger Exemplare gesichtet wurden.

2023 verirrte sich sogar mal eine Lederschildkröte in die Nordsee und wurde letztendlich leider tot am Strand der Elbe aufgefunden. Dies passiert allerdings nur selten.  

4. Stark gefährdet

Leider ist die Lederschildkröte in ihrem Bestand stark gefährdet. Gründe dafür sind Fischerei, Entnahme der Eier aus den Nestern für den Verzehr und die gezielte Jagd auf die Tiere. Letzteres findet vermehrt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu statt. Dort nutzen die Menschen das Öl, das aus ihrem Panzer gewonnen werden kann, um ihr Holzboote abzudichten.

Doch die viel wesentlichere und größere Gefahr für die Tiere ist die Meeresverschmutzung. Durch umhertreibende Netze, lange Leinen und Schnüre verfangen sie sich und ersticken aufgrund von Luftmangel elendig unter Wasser. Auch der Verzehr von Plastikmüll, den sie irrtümlich für Quallen halten, schadet den Schildkröten und kann langfristig zu ihrem Tod führen.

Laut Informationen des Forschungs- und Rehabilitationszentrums für Meeresschildkröten in La Rochelle wurden im Jahr 2019 68 Lederschildkröten an die französische Atlantikküste gespült. Bei 50 Prozent von ihnen wurde Plastikmüll im Verdauungstrakt gefunden.  

5. Hervorragende Taucher

Lederschildkröten sind nicht nur gute Schwimmer, sondern auch exzellente Taucher. Während andere Meeresschildkrötenarten lediglich um die 200 Meter tief tauchen können, taucht sie bis zu 1200 Meter in die Tiefe. Dabei hilft ihr weicher und flexibler Panzer, der sich unter dem starken Wasserdruck sowohl zusammenziehen als auch ausdehnen kann. Um aber so tief tauchen zu können, verwendet sie eine spezielle Technik, bei der sie ihr Lungenvolumen deutlich verringert. Dadurch wird sie deutlich schwerer, als das sie umgebende Wasser und sie kann mühelos in die Tiefe gleiten.

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6. Schneller als man denkt

Häufig verbindet man mit Schildkröten eine gewisse Behäbigkeit. Das mag für viele Arten auch zutreffen – besonders an Land. Die Lederschildkröte kann im Wasser jedoch schneller sein, als man es sich vorstellen kann. Während sie sonst eher mit einer gemächlichen Geschwindigkeit von 2 bis 19 km/h unterwegs ist, kann sie auch – wenn nötig – eine Geschwindigkeit von bis zu 35 km/h erreichen. Damit ist sie genauso schnell die der schnellste Pinguin der Welt – der Eselspinguin – und das, obwohl sie deutlich größer und schwerer ist.

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Quellen

Themen Meerestiere
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