31. Mai 2024, 6:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Man möchte ihnen am liebsten stundenlang zusehen: Egal, ob Seeotter, Fischotter oder Flussotter, die niedlichen Wildtiere begeistern uns nicht nur wegen ihres drolligen Aussehens, sondern auch wegen einiger intelligenter und besonderen Verhaltensweisen, die sie an den Tag legen. PETBOOK stellt sieben faszinierende Fakten über die possierlichen Tiere und exzellenten Schwimmer vor.
Weltweit gibt es 13 Otterarten: Vom kleinen Zwergotter, der in den Gewässern Asiens heimisch ist und höchstens einen Meter lang wird, bis zum Riesenotter, der von der Nasen- bis zur Schwanzspitze über zwei Meter messen kann. Dieser haarige Riese durchschwimmt die Süßwasser-Arme des Amazonasbeckens und macht gelegentlich sogar Jagd auf Piranhas oder Kaimane.
Aber auch im Salzwasser findet man Otterarten, wie den See- oder den Küstenotter, und manchmal verirrt sich auch ein Fischotter in geschützte Meeresarme. Es ist die einzige Otter-Art, die in Deutschland vorkommt und gilt als stark gefährdet. Nur langsam nehmen die Fischotter-Bestände wieder zu, nachdem die Wildtiere wegen starker Bejagung beinahe ausgestorben waren. Wie sein Name verrät, fängt dieser Otter vorwiegend Fische, aber auch Enten und Seevogel sind vor dem Raubtier, das zur Familie der Marder zählt, nicht sicher. Fischotter sind sehr selten in freier Wildbahn zu beobachten. Erfolgversprechend ist das in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, in Sachsen und im Osten Bayerns.
Sieben besondere und lustige Fakten über Otter
Wenn man Otter in Wildparks oder Zoos beobachtet, verliebt man sich sofort in ihr drolliges Aussehen. Aber man darf die süßen Knutschkugeln nicht unterschätzen: Otter sind semiaquatische Raubtiere und im Wasser hervorragende Jäger. Und sie haben noch weitere Verhaltensweisen und Eigenschaften, die in der Tierwelt einmalig sind!
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1. Otter kommen mehrere Minuten ohne Sauerstoff aus
Mit ihrem stromlinienförmigen Körper, den kurzen Beinen, den Schwimmhäuten zwischen den Zehen und dem kräftigen Schwanz ist Wasser ihr perfektes Element. Sie können bis zu 76 Meter tief tauchen und dabei vier bis fünf Minuten ohne Sauerstoff auskommen, Flussotter sogar bis zu acht Minuten. Da sie einen hohen Stoffwechsel haben (ein Fischotter „verbrennt“ ein Kilogramm Nahrung täglich), sind sie meist fünf Stunden pro Tag mit der Jagd beschäftigt, Weibchen, die säugen, sogar bis zu acht Stunden. Bei den Kleinen beginnt schon im Alter von zwei Monaten der Schwimmunterricht.
Aber auch zu Fuß sind sie flink wie ein Wiesel. Müssen Sie mal eine Strecke an Land zurücklegen, können sie bis zu 29 km/h schnell werden.1
2. Otter haben das dichteste Fell unter den Säugetieren
Sie sehen so flauschig aus und das wurde ihnen leider zum Verhängnis, denn ihr Fell war bei Jägern sehr begehrt. Auf jedem Quadratzentimeter ihres Körpers sind ca. 75 000 Haare (wir Menschen haben zum Vergleich 120 bis 200 Haare pro cm²). Über dem dichten, weichen Unterfell werden die Deckhaare im Durchschnitt 12 bis 17 Millimeter lang. Die Haare greifen ineinander wie ein Klettverschluss, sodass sie auch in eisigen Gewässern, wie an den Küsten Alaskas, ganz hervorragend gewärmt sind, da das Wasser nicht bis zur Haut durchdringen kann. Deshalb besitzen Otter auch keine dicke Fettschicht.2
3. Otter benutzen Steine als Werkzeuge
Die verspielten Tiere können sich mit Steinen wunderbar beschäftigen: Die Steinchen werden gerollt, jongliert und balanciert. Eine Theorie besagt, dass sie so ihre motorischen Fähigkeiten trainieren. Zum praktischen Einsatz kommen die Steine dann als Muschel- oder Krabbenöffner. Dazu holen sie einen Lieblingsstein aus einer Hautfalte, legen sich auf dem Rücken schwimmend ins Wasser und klopfen solange auf eine ihrer Lieblingsspeisen, bis sie sich öffnet.3
4. Otter halten Händchen und tragen Babys auf dem Bauch
Seeotter leben manchmal in Verbänden mit 1000 Artgenossen. Sie lassen sich gemeinsam in den Fjorden treiben und halten sich dabei, wenn sie schlafen, einander an den Vorderpfoten oder am Seegras fest, um nicht abzutreiben. In dieses wickelt die Otter-Mutter auch die Jungtiere, damit diese nicht verloren gehen, wenn sie auf der Jagd ist. Ansonsten dürfen die Kleinen bei ihr auf dem Bauch liegen.
5. Männliche Otter nehmen Babys als Geisel
Ottermännchen beschäftigen sich nicht mit dem Nachwuchs, darum kümmert sich ausschließlich das Weibchen. Wenn die Jungen nach acht Wochen die Wurfhöhle verlassen, kann es passieren, dass sie von einem Männchen in Geiselhaft genommen werden, wenn dieses sehr hungrig ist. Otter müssen nämlich sehr viel fressen, ca. 15 bis 25 Prozent ihres Körpergewichts, um ihren Stoffwechsel am Laufen zu halten. „Bezahlt“ die Mutter den tierischen Erpresser mit Nahrung, lässt dieser den Baby-Otter wieder frei.4
6. Otterkot duftet nach Veilchen
Otter setzen an herausragenden Steinen Kot ab, um so ihr Revier zu markieren. Man bezeichnet diesen in der Fachsprache als „Otterlosung“. Der Kot ist meist dunkelgrau und kann Spuren von Fischschuppen und Gräten aufweisen, da sie nur grob verdauen. Laut den Experten des WWF kann die Otterlosung manchmal sogar nach Veilchen riechen!5
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7. Otter waren mal Haustiere
Angeblich hielt man in Schweden früher Otter als Haustiere. Die Raubtiere sind nämlich recht zutraulich und können auch zahm werden. So kam der Otter mit seiner frischen Beute, einem Fisch im Maul, nach Hause. Ob die Hausfrau ihm diesen abgenommen und selbst gebraten und verspeist hat, ist nicht überliefert. Generell ist von einer Haltung eines Otters als Haustier, auch wenn es nur ein kleiner asiatischer Zwergotter ist, abzuraten. Otter sind Wildtiere, die viel Platz benötigen.6
Otterspotter: Haben Sie nun vielleicht Lust bekommen, die faszinierenden Raubtiere live zu beobachten? Dann besuchen Sie doch das Otterzentrum in Hankensbüttel.