
10. April 2025, 15:25 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Im kongolesischen Virunga-Nationalpark sind etwa 50 Flusspferde tot aufgefunden worden. Laut Obduktionsbericht sollen die Tiere alle an einer Milzbrandvergiftung gestorben sein. Das erklärte nun ein Sprecher des ältesten Nationalparks Afrikas.
Medienberichten zufolge sind im Virunga-Nationalpark fast 50 Flusspferde an Anthrax verendet. Auslöser ist in der Regel ein sporenbildendes Bakterium namens Bacillus anthracis. Dieses Bakterium kommt natürlicherweise im Boden vor und kann Milzbrand verursachen. Wildtiere können sich damit infizieren, wenn sie Milzbrandsporen aus kontaminiertem Boden, Pflanzen oder Wasser einatmen. Besonders beunruhigend: Das Bakterium kann jahrzehntelang im Boden überleben.
Dramatischer Rückgang der Flusspferd-Population
Und nicht nur das: Es ist auch auf den Menschen übertragbar und kann beim Einatmen tödlich sein. Doch zurück zu den toten Flusspferden: Die Kadaver wurden in und um den Fluss Ishasha gefunden, der die Demokratische Republik Kongo von Uganda trennt. Eine Region, die seit 30 Jahren Schauplatz mehrerer politischer Konflikte ist und von Rebellenkämpfern kontrolliert wird.1
Dieser Umstand hängt aber auch mit dem dramatischen Rückgang der dort lebenden Flusspferd-Population zusammen. Denn laut der Website des Parks lebten in den 1970er-Jahren noch 29.000 Flusspferde im und um den Edwardsee. Seitdem hat aber die „Instabilität in der Region“ zu verstärkter Wilderei und einem dramatischen Rückgang der Population um 95 Prozent geführt. Daher wird der aktuelle Bestand noch auf etwa 1200 Exemplare geschätzt.2
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Milzbrand kann auch für Menschen tödlich sein
So würden laut dem Park Flusspferde „wegen ihres Fleisches von bewaffneten Gruppen und Menschen in absoluter Armut sowie wegen des Elfenbeins in ihren Zähnen gewildert“. Daher trifft der plötzliche Tod der 50 Tiere den Nationalpark doppelt hart. Doch nicht nur Flusspferde sollen durch das Anthrax tot aufgefunden worden sein, sondern auch andere große Tiere wie Büffel, heißt es.
Da Milzbrand aber auch für Menschen eine reale Gefahr darstellen kann, erklärte ein Sprecher des Parks der Nachrichtenagentur AFP: „Obwohl diese Krankheit hauptsächlich Wildtiere befällt, stellt sie auch ein potenzielles Übertragungsrisiko für den Menschen dar.“3
Daher sei nun besonders große Vorsicht geboten, um sicherzustellen, dass sich nun nicht auch noch Menschen mit Anthrax anstecken. So rate man nun tunlichst vom Verzehr von Buschfleisch ab und appelliere zudem das Wasser aus lokalen Quellen vor dem Trinken abzukochen. Und damit sich das Bakterium nicht noch weiter ausbreitet, versuchen aktuell mehrere Teams die toten Tiere zu bergen, doch es fehlt an nötigem Gerät.4