
2. Juni 2023, 16:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das goldene Fuchskusu ist ein mittelgroßes, nachtaktives Beuteltier, das auf der südlichen Erdhalbkugel zu finden ist. Es lebt vor allem in Bäumen und ernährt sich von Blattwerk. Und ganz nebenbei erinnert es viele an das beliebte Pokémon Pikachu.
Das Fuchskusu ist ein großes Beuteltier, dass auf dem australischen Kontinent und in Neusseland lebt. So weit, so gut. Aber warum lösen bestimmte Fuchskusus, die ein goldenes Fell tragen, regelmäßig Begeisterungsstürme von Nutzern sozialer Medien aus? Weil sie einem bekannten Pokémon tatsächlich ähnlich sehen! So könnte man auf den ersten Blick meinen, dass das Golden Possum, wie das Fuchskusu auch genannt wird, ein lebensechtes Pikachu ist.
Wie der Hype um das Fuchskusu namens Pikachu entstand
Pokémon traten ihren Siegeszug in den Kinderzimmern der Welt 1995 an, als das erste Videospiel von der japanischen Spielefirma Nintendo herausgegeben wurde. In den Editionen Rot und Blau konnte man zunächst 150 Pokémon auf dem GameBoy in einer Spielwelt mit Bällen einfangen und trainieren. Der globale Hype um Pokémon ging jedoch munter weiter. Mittlerweile gibt es 21 Spiele, über 1000 Pokémon zu sammeln und zahllose Kuscheltiere. Seit 1997 läuft der gleichnamige Anime und spätestens mit dieser Serie ist Pikachu das wohl bekannteste der virtuellen Taschenmonster geworden.
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Was aber hat der Hype um Pikachu mit dem Goldenen Possum zu tun? Dies erklärt ein Post aus 2018, als ein goldenes Fuchskusu von der Boronia Veterinary Clinic And Animal Hospital auf Facebook geteilt wurde. Das goldene Fuchskusu, das von der Klinik zur Behandlung aufgenommen wurde, war zu diesem Zeitpunkt erst wenige Monate alt.
Wildtierstationen versorgen ihre Follower regelmäßig mit Videos und Fotos
Nach dem Aufenthalt in der Klinik an eine Pflegestelle übergeben und danach in einem Naturschutzgebiet wieder in der wilden Landschaft Australiens angesiedelt. Fuchskusus werden in der Regel 11 bis 15 Jahre alt, also durchstreift das von Facebook-Nutzern Pikachu getaufte Tier vermutlich noch immer noch das Outback. Und man muss schon sagen: Das damals gerettete Tier sieht wirklich aus wie ein Pikachu. Nutzer fügten dem Bild damals auch rote Bäckchen und schwarzen Ohren hinzu, was die Anlehnung zum Videospielmonster wirklich frappierend ähnlich machte.
Übrigens hat das Fuchskusu höchstwahrscheinlich nicht das Aussehen von Pikachu inspiriert. Die Designerin des animierten Monsters, Atsuko Nishida, gab ebenfalls 2018 auf einer Convention bekannt, dass es vielmehr von einem Eichhörnchen inspiriert sei. Allerdings hat dies an der Popularität des goldenen Fuchskusus in den sozialen Medien nichts ändern können. Viele Wildtierauffangstationen in Neuseeland und Australien versorgen ihre Follower regelmäßig mit Videos und Fotos von den goldenen Beuteltieren mit den großen Knopfaugen.
Woher bekommt das Fuchskusu seine gelbe Pikachu-Farbe?
Das Fuchskusu kommt in der Natur in mehreren Farbvariationen vor, darunter grau, rot- oder schokobraun. Das goldene Fuchskusu ist jedoch sehr selten, denn die Farbe entsteht aufgrund einer genetischen Mutation. Ihnen fehlt das Melanin, welches für dunkle Pigmentierung von Haut und Haar, sowie bei vielen Tieren und dem Menschen für die Augenfarbe verantwortlich ist.
Dass die Tiere diese leuchtend gelbe Farbe tragen, ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie so wenig in Erscheinung treten. Fuchskusus sind nachtaktive kleine Beuteltiere. Sie erreichen eine Größe von 35 bis 55 Zentimeter, der Schwanz erreicht eine Länge von 25 bis 40 Zentimetern. Sie ernähren sich vor allem von Blättern der Bäume, die sie bewohnen. Durch ihr helles Fell sind die Tiere aber leider in der Nacht deutlich sichtbar für Beutegreifer. Zudem sind die Tiere relativ leicht, Weibchen wiegen 1,5 bis 3,5 Kilo, Männchen bis zu 4,5 und können so von größeren Tieren leicht geschlagen werden. Wenn das Fuchskusu einige der Elektroattacken von Pikachu könnte, würde ihm das sicherlich den Respekt vieler natürlicher Feinde einbringen.

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Quellen
- Australian-Geographic.com.au, „What gives golden possums their colour?“ (aufgerufen am 02.06.2023)