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Für den Heimtiermarkt gefangen und verstümmelt – das grausame Schicksal der Plumploris 

Das niedliche Aussehen der Plumploris wird ihnen oft zum Verhängnis.
Das niedliche Aussehen der Plumploris wird ihnen oft zum Verhängnis. Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

11. Dezember 2023, 11:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Plumploris sind kleine Primaten, die in Südostasien leben. Durch ihr niedliches Aussehen sind sie inzwischen kleine Social-Media-Stars. Dort sieht man, wie die nachtaktiven Baumbewohner als Haustiere gehalten werden. PETBOOK erklärt, was daran problematisch ist. 

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Unter dem YouTube-Video steht „Her name is Sonya and she loves tickle. Aaaaaawwwwww, so adorable!“ (auf Deutsch: „Sie heißt Sonya und liebt es, gekitzelt zu werden. So hinreißend!“) Zu sehen ist ein Plumplori, der gekitzelt wird und seine Ärmchen in die Luft streckt. Der Clip hat knapp 1,5 Millionen Views auf YouTube. Doch so harmlos, wie es scheint, ist das Video nicht. Die in die Luft gestreckten Arme sind eine Abwehrreaktion des Wildtiers, das auf den Innenseiten der Ellenbogen Giftdrüsen besitzt. PETBOOK verrät, welch grausames Schicksal oft hinter den als Haustiere gehaltenen Plumploris steckt. 

Woher stammen Plumploris?

Plumploris bilden eine Gattung innerhalb der Ordnung der Primaten. Bis zu neun verschiedene Arten der Äffchen sind bekannt. Sie leben in Südostasien und sind häufig nach ihrem Verbreitungsgebiet benannt – wie zum Beispiel der Philippinen-Plumplori oder der Borneo-Plumplori. Alle Arten gelten als gefährdet, der Java-Plumplori ist sogar vom Aussterben bedroht. 

Warum der Bestand weiter abnimmt

Zum einen führt die Zerstörung ihrer Lebensräume dazu, dass die kleinen Feuchtnasenprimaten zu den am stärksten bedrohten Affen der Welt gehören. Ihre Heimat sind die Wälder Indonesiens, Thailands und Malaysias, die zunehmend Palmöl- und Holzplantagen weichen müssen.

Zum anderen ranken sich verschiedene Mythen um den nachtaktiven Baumbewohner. So sollen zum Beispiel das Fleisch und das Fell der Tiere heilsame Kräfte besitzen, weshalb sie immer noch gejagt werden. Und dann ist da natürlich noch das putzige Aussehen der Äffchen. 

Plumploris wegen Niedlichkeit als Haustiere beliebt

Viele Menschen finden Plumploris unglaublich süß. Die großen Augen, die hohe Stirn und die spitze Schnauze entsprechen dem Kindchenschema, wodurch die Primaten eine große Anziehung auf uns ausüben. Wir möchten sie herzen, streicheln und füttern – wie ein Baby. Doch ihr niedliches Äußeres hat für die asiatischen Säuger fatale Folgen.  

Sie werden gefangen und illegal auf Wildtiermärkten als exotische Haustiere verkauft. Obwohl der Handel sowohl durch das Washingtoner Artenschutzabkommen als auch durch verschiedene lokale Gesetze verboten ist, sind die Äffchen vor allem in Japan, Russland und China begehrte Heimtiere.

Wie Plumploris für den Heimtiermarkt leiden

In Indonesien sieht man im Halten bedrohter Arten sogar ein Statussymbol: Bis zu 2.500 US-Dollar zahlen Interessenten für einen Plumplori. Fotos und Videos der niedlichen Tiere sammeln in den sozialen Netzwerken zahllose Klicks und Likes. 

Doch Plumploris zählen zu den wenigen giftigen Säugetieren, die es auf der Welt gibt. Die Primaten besitzen in der Armbeuge eine Giftdrüse, deren Gift in Kombination mit Speichel seine volle Wirkung entfaltet.

Um Parasiten und Fressfeinde abzuwehren, reiben Plumploris ihr eigenes Fell sowie das ihrer Babys mit dem Sekret ein. Sie benetzen aber auch ihre Eckzähne mit dem Gift, um mit ihrem Biss Beutetiere zu überwältigen oder Angreifer in die Flucht zu schlagen. Sogar für Menschen kann ein Plumplori-Biss gefährlich werden und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. 

Aus diesem Grund werden vielen Plumploris, die auf asiatischen Märkten angeboten werden, die Zähne gekürzt oder komplett herausgerissen. Für die Tiere ist diese Prozedur äußerst schmerzhaft – nicht wenige sterben an den daraus resultierenden Entzündungen. Doch nur, wenn sie auf diese Weise „unschädlich“ gemacht werden, können Plumploris als niedliche Fotopartner eingesetzt werden.  

Denn auch diesen tierschutzwidrigen Trend gibt es: Touristen posieren gegen Geld mit den possierlichen Primaten und posten die Fotos anschließend auf Instagram und Co. Das Schicksal der Tiere ist dadurch besiegelt: Selbst, wenn sie irgendwann beschlagnahmt und in eine Auffangstation für Wildtiere gebracht werden sollten, können sie nie wieder in die Natur zurückkehren. Sie hätten aufgrund ihrer fehlenden Zähne keine Überlebenschance. 

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Quellen

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