5. November 2024, 18:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es ist eine bahnbrechende Sensation, die das Aussterben einiger bedrohter Tierarten möglicherweise noch aufhalten könnte. Denn Wissenschaftlern in den USA ist es gelungen, dass ein Schwarzfußfrettchen als erstes geklontes Tier überhaupt Junge zur Welt gebracht hat.
Beim Klonen von Tieren denken die meisten vermutlich an irgendwelche überdrehten Science-Fiktion-Romane. Vielleicht aber auch an gelangweilte Millionäre, die sich nicht mit dem Tod ihrer Katze abfinden können. Doch nun ist Wissenschaftlern etwas Großes gelungen. Etwas, das der Welt ganz neue Möglichkeiten eröffnet und gleichzeitig Stoff für eine neue Netflix-Serie liefert. So könnte dank des Klonens eine vom Aussterben bedrohte Tierart gerettet werden. Grund für das Aufsehen ist ein geklontes Schwarzfußfrettchen, das als erstes geklontes Tier der Welt, erfolgreich Junge zur Welt gebracht hat. Für die Wissenschaftler eine Sensation.
Genetisches Material ist über 30 Jahre alt
Doch es wird noch skurriler: Denn das genetische Material, aus dem Schwarzfußfrettchen Antonia geklont wurde, stammt aus dem Jahr 1988 und ist damit über 30 Jahre alt. Antonia ist das Muttertier dieses spektakulären Wurfes. Dabei brachte sie zwei gesunde Nachkommen zur Welt. Damit geht das Frettchen vermutlich in die Geschichte ein. Denn es ist das erste geklonte Tier, das vom Aussterben bedroht ist, und Nachkommen gezeugt hat.
Dies stelle einen entscheidenden Schritt vorwärts dar, was die Nutzung des Klonens zur Verbesserung der genetischen Vielfalt bei Erhaltungsmaßnahmen angehe, heißt es von „Revive & Restore“. Die gemeinnützigen Naturschutzorganisation ist auf den Einsatz von Biotechnologie im Naturschutz spezialisiert und war maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Antonia habe bei ihrem Wurf drei Jungtiere zur Welt gebracht, von dem eines kurz nach der Geburt verstorben sei. Den beiden verbleibenden beiden Jungen – einem Männchen und einem Weibchen – gehe es aber gut und sie entwickelten sich prächtig, heißt es.
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So geht es nun mit Antonia und ihren Jungen weiter
Doch was soll nun aus Antonia und ihren Jungen werden? Laut einer Pressemitteilung des Smithsonian National Zoo and Conservation Biology Institute (NZCBI) in Front Royal, Virginia sollen die drei für weitere Forschungszwecke in der Einrichtung verbleiben. Daher ist vorerst keine Auswilderung geplant.1 Dennoch könnten die Nachfahren von Antonias Jungen dabei helfen, das Fortbestehen der Art zu sichern. Denn Willas Proben, aus der Antonia geklont wurde, hat die dreifache genetische Vielfalt der derzeitigen Schwarzfußfrettchen-Population, die weltweit aus schätzungsweise etwa 400 Exemplaren besteht.
So könnte Antonias Nachwuchs eine wichtige Rolle für die genetische Vielfalt der Art spielen, um so eine gesunde und langfristige Erholung der Population von Schwarzfußfrettchen anzustreben.